Corona-Aussöhnung
Nehammer fühlt sich bei Experten-Sager missverstanden

Das Zitat sei "aus dem Kontext gerissen" und "falsch verstanden" worden, so Nehammer im Interview mit dem "Kurier". "Ich habe das nie so gesagt, bzw. ist es verkürzt transportiert worden." | Foto: Markus Spitzauer
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  • Das Zitat sei "aus dem Kontext gerissen" und "falsch verstanden" worden, so Nehammer im Interview mit dem "Kurier". "Ich habe das nie so gesagt, bzw. ist es verkürzt transportiert worden."
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"Wir waren expertenhörig, nun sollen Experten erklären, warum sie zu dieser Entscheidung gekommen sind." Dieser Sager von Bundeskanzler Nehammer im Rahmen seiner Ankündigung zur "Corona-Aussöhnung" sorgt bereits seit Tagen für Kritik, insbesondere vonseiten genau jener Experten. Jetzt erklärt sich der Kanzler im Interview mit der Tageszeitung "Kurier".

ÖSTERREICH. Das Zitat sei "aus dem Kontext gerissen" und "falsch verstanden" worden, so Nehammer im Interview mit dem "Kurier". "Ich habe das nie so gesagt, bzw. ist es verkürzt transportiert worden."

Regierung plant "Versöhnungs-Diskurs" nach "Corona-Trauma"

Der Kanzler führt weiter aus, dass im Rahmen der Corona-Politik nicht "einfach ins Blaue hinaus" entschieden wurde. Stattdessen habe man sich beraten und sei der Wissenschaft in manchen Dingen "komplett gefolgt". Doch hätte man auch öfters anders entschieden, als von der Wissenschaft empfohlen. Dabei betont er seine ehrlichen Intentionen:

"Hinter all dem kann man stehen, es kann auch manchmal nicht gut gewesen sein, aber das Entscheidende ist, dass man erkennt, dass es redlich war."

Dialog mit Experten wichtig

Nehammer betont, wie wichtig es sei, mit Expertinnen und Experten einen Dialog zu führen. "Weil auch hier gibt es das Thema, dass sich die Experten manchmal auch nicht ausreichend erklären konnten, wie sie zu welcher Expertise gekommen sind." Die Meinungen hätten sich ständig verändert. Den Grund dafür ortet der Kanzler in der Dynamik des Corona-Virus. Es hätte sich nicht linear entwickelt.

Vor rund einer Woche wurde von Bundeskanzler Nehammer eine "Versöhnung" mit einer "Aufarbeitung" der Corona-Politik angekündigt. Dazu wolle man die "Hand ausstrecken" und einen "Dialogprozess" beginnen. Nehammer ortete in seiner Rede "tiefe Gräben", die die Pandemie hinterlassen habe. Die Menschen in Österreich seien "schwer belastet". Nun wolle man gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Corona-Maßnahmenpolitik analysieren und diskutieren. Auch Fehler wolle man gegebenenfalls zugeben, so Nehammer in seiner Rede.

Vielfache Kritik von Experten

Die Rede wurde vielfach kritisiert. Vor allem Expertinnen und Experten störten sich an der Aussage, dass die Regierung "expertenhörig" gewesen sei. Molekularbiologe und Corona-Experte Ulrich Elling nahm auf Twitter zur Rede des Kanzlers Stellung. Er begrüße die Initiative zur Aufarbeitung des "Corona-Traumas". Doch kritisierte er vor allem eine "bewusste Verdrehung der Realität".

Auch Statistiker Erich Neuwirth zeigte sich von Nehammers Aussage "sehr verwundert". Politik sollte "niemandem hörig sein", wie er auf Twitter schrieb.

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