Über 6600 Pässe
Österreichische Staatsbürgerschaft für Nachkommen von NS-Opfern

Nachkommen von Opfern des NS-Regimes mit ausländischer Staatsbürgerschaft können per sogenannter Anzeige einfach die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. | Foto: stock.adobe.com/mar1sha
  • Nachkommen von Opfern des NS-Regimes mit ausländischer Staatsbürgerschaft können per sogenannter Anzeige einfach die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.
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Seit 1. September 2020 können Nachkommen von geflohenen Opfern des NS-Regimes die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, ohne ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen.

ÖSTERREICH. Hintergrund ist eine vom österreichischen Parlament 2019 einstimmig beschlossene Novelle des Staatsbürgerschaftsrechts. Die Wiener Magistratsabteilung hat bislang 16.598 solcher Anzeigen erhalten, wie aus einer Aussendung des Außenamts hervorgeht. 6.636 Verfahren wurden positiv abgeschlossen – knapp 4.000 Personen haben die österreichische Staatsbürgerschaft bereits formal erhalten.

Wiederkehr: „längst überfälliger Schritt"

Die meisten Anzeigen stammen aus Israel mit ca. 7.000 Anzeigen, den Vereinigten Staaten mit ca. 3.300 Anzeigen und Großbritannien mit ca. 2.800 Anzeigen, hieß es. Personen, deren Angehörige aus Österreich aufgrund des NS-Regimes fliehen mussten, die Möglichkeit auf eine österreichische Staatsbürgerschaft einzuräumen sei ein „wichtiger und längst überfälliger Schritt", erklärte der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS).  "Es ist wichtig, den Vertriebenen und ihren Nachkommen endlich jenen Respekt zu erweisen, den sie verdienen und ihnen den Schritt zurück in ihre leider gewaltvoll geraubte Heimat zu erleichtern“, so Wiederkehr. Österreich habe hier eine historische Verantwortung.

Interesse groß

"Die Restituierung der österreichischen Staatsbürgerschaft hat sich als einmaliger Brückenschlag der Republik zu den aus Österreich vertriebenen Opfern des Nationalsozialismus und deren Familien erwiesen, zumal die positive Resonanz aus aller Welt überwältigend ist", wird der Präsident der Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, in der Aussendung  zitiert. 

Auch die Zahlen des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten zeigen ein großes Interesse. Generalsekretär Peter Launsky: „In den letzten 12 Monaten haben uns fast 17.000 Interessenbekundungen vor allem an den Vertretungsbehörden in Israel, den USA und dem Vereinigten Königreich erreicht. Jede einzelne ist verbunden mit einer persönlichen, berührenden Geschichte."

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