Erneute Verzögerungen
Parlament kann nicht am 26. Oktober eröffnen

- Die Renovierung des Parlaments verzögert sich erneut. Die Mehrkosten liegen bei mittlerweile 70 Millionen Euro.
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Wegen Akustikproblemen im Plenarsaal kann das Parlament nicht wie geplant am 26. Oktober Eröffnung feiern.
ÖSTERREICH/WIEN. Die Rückkehr in das historische Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße verzögert sich weiter. Der Eröffnungs-Festakt, den Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) am heurigen Nationalfeiertag geplant hatte, musste abgesagt werden. Grund dafür sind Akustikprobleme im neugestalteten Plenarsaal.
Vor Jänner 2023 werde keine Plenarsitzung im renovierten Theophil Hansen-Bau stattfinden können, sagte Sobotka dem "Kurier". "Ich halte erst eine Sitzung ab, wenn der Plenarsaal einwandfrei funktioniert", betonte der Nationalratspräsident.
Starkes Echo wegen Glaskuppel
Zudem hielt Sobotka fest, dass die Kosten für die nun nötigen Zusatzarbeiten "das Parlament selbstverständlich nicht übernimmt". Nötig sind diese, weil sich bei einer Probe - mit Grundwehrdienern - im neuen Plenarsaal ein starkes Echo zeigte, jedes Wort war drei Mal zu hören.

- Die Glaskuppel führt zu Akustikproblemen im Plenarsaal.
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Der Grund dafür sei die Glaskuppel. "Berechnungen und Realität gehen bei der Akustik immer auseinander", sagte Lucia Malfent von der Bundes-Immobiliengesellschaft, die die Bauaufsicht abwickelt. Auch im Deutschen Bundestag habe man mit dem Flatterecho ein Problem gehabt. Nun soll der Teppich wieder entfernt und schalldämpfende Maßnahmen an Decke und Boden gesetzt werden.
70 Millionen Euro Mehrausgaben
Mittlerweile machen die Kosten für die Renovierung des mehr als 140 Jahren alten Gebäudes 420 Millionen Euro aus. Das sind bereits um 70 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Zudem hat sich die Sanierung wegen der Corona-Krise um mehr als zwei Jahre verzögert. (red/APA)
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