Nach Lieferverzögerungen
Rendi-Wagner fordert Krisenproduktion für Corona-Impfstoffe in Europa

- Die Impfstoffproduktion müsse in Europa jetzt "auf sichere und breitere Schulter gelegt werden", um mehr Impfstoffe in kürzerer Zeit produzieren zu können, fordert SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
- Foto: SPÖ-Parlamentsklub / Elisabeth Mandl
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Nach Engpässen und Lieferverzögerungen bei den Corona-Impfstoffherstellern spricht sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Dienstag für eine "Krisenproduktion" in Europa aus.
ÖSTERREICH. Die SPÖ-Chefin forderte am Dienstag in einer Pressekonferenz aufgrund des „Problems der Impfstoffknappheit“ eine „Krisenproduktion für dringend benötigte Covid-Impfstoffe in Europa“. Es gehe dabei um die „Versorgungssicherheit“ einer halben Milliarde Europäerinnen und Europäer, betonte Rendi-Wagner. Die Impfstoffproduktion müsse jetzt "auf sichere und breitere Schulter gelegt werden", um mehr Impfstoffe in kürzerer Zeit produzieren zu können. Der Impfstoff sollte nicht nur von den Entwicklern hergestellt werden, künftig sollten auch andere Unternehmen mithelfen und Produktionsstätten zur Verfügung stellen, "damit die Versorgung nicht zusammenbricht ", fordert sie SPÖ-Chefin. Die Regierung müsse sich auf EU-Ebene dafür einsetzen. Es gelte, keinen Tag zu verlieren: „Hier geht es um Menschenleben!“
Gratis-Wohnzimmertests in Apotheken
Rendi-Wagner verwies auch auf aktuelle Erhebungen der Statistik Austria, denen zufolge 2020 eine deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen war – in Österreich sind durch Corona 23.000 Lebensjahre verloren gegangen. Dies und die sich ausbreitenden Mutationen verdeutlichen, dass es „jetzt noch wichtiger ist, rasch die neue Teststrategie umzusetzen“: „Die Menschen sollen nicht zu den Tests kommen müssen, sondern die Tests sollen zu den Menschen kommen - in das Wohnzimmer und an den Arbeitsplatz“, fordert Rendi-Wagner das Gesundheitsministerium auf, rasch die von der SPÖ durchgesetzten und bereits beschlossenen Wohnzimmertests kostenlos in Apotheken zur Verfügung zu stellen.
Siebte Impfstoff-Dosis zulassen
Um die Impfstoffknappheit zu überbrücken, fordert Rendi-Wagner Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) auf, die Verwendung der siebten Impfstoff-Dosis pro Ampulle öffentlich zu empfehlen. Derzeit sind sechs Dosen pro Ampulle zugelassen sind. „Wir können es uns nicht leisten, Impfstoff nicht zu nützen“, so Rendi-Wagner. Zwar würden derzeit schon Ärzte eine siebte Dosis verimpfen, dies jedoch auf eigene Verantwortung.
Teststrategie für Zeit nach Lockdown
Es gelte jetzt, jeden Tag zu nützen, um die Teststrategie bereits für die Zeit nach dem Lockdown umzusetzen. „Die Zeit des Lockdowns darf vom Gesundheitsminister nicht verschlafen werden“ so Rendi-Wagner. Ein sicheres Öffnen sei aus ihrer Sicht nur dann möglich, wenn die Fallzahlen kontrollierbar sind.
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