3.023 Neuinfektionen
Schallmauer von 1 Million Corona-Schutzimpfungen

3.023 Neuinfektionen, fast eine Million Schutzimpfungen | Foto: Ärzteblatt
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Das  Gesundheitsministerium gab am Samstag bekannt, dass die Anzahl der Neuinfektionen über 3.000 Fälle gestiegen ist. Die höchsten Werte liegen derzeit in Ostösterreich. Gleichzeitig wurde verkündet, dass an diesem Wochenende die Schallmauer von einer Million Corona-Schutzimpfungen in Österreich übersprungen werde. Während das grüne Ministerium zum Bestellvorgang Österreichs Stellung bezieht, wird Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von der Bundes-SPÖ für seine Äußerungen zur ungleichen Verteilung der Impfdosen in der EU kritisiert. Die ÖVP wiederum sieht die Schuld bei den Grünen.

ÖSTERREICH. Von Freitag auf Samstag gab es bundesweit 3.023 Neuinfektionen, die meisten davon in Wien, gefolgt von Niederösterreich. Derzeit befinden sich 1.639 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 360 auf Intensivstationen betreut. 

Neuinfektionen in den Bundesländern seit Freitag

  • Burgenland: 120
  • Kärnten: 202
  • Niederösterreich: 645
  • Oberösterreich: 430
  • Salzburg: 261
  • Steiermark: 430
  • Tirol: 189
  • Vorarlberg: 28
  • Wien: 718

Während die Zahl der Neuinfektionen steigt, geht es mit den Impfungen voran: Im Durchschnitt werde in Österreich derzeit alle 3,2 Sekunden ein Mensch geimpft, 9,5 Prozent der impfbaren Bevölkerung haben mittlerweile eine erste Dosis erhalten. Die Zahl der täglichen Impfungen steige wie geplant konsequent an. Am Freitag erreichte Österreich einen Tagesrekord von fast 50.000 Impfungen, mittlerweile wurden bereits eine Million Impfungen durchgeführt, wie das Gesundheitsministerium am Samstag Nachmittag bekannt gab.

31 Millionen Impfdosen bestellt

Österreich hat 31 Millionen Corona-Schutzimpfungen bestellt. Genug, um jeden Menschen in Österreich nahezu drei Mal impfen zu können. Die Impflieferungen werden in den nächsten Wochen weiter stark steigen, kündigt das Ministerium an: Im März werden es insgesamt über 1,1 Mio. Dosen sein, im 2. Quartal etwa 6,9 Mio. Dosen und im 3. Quartal voraussichtlich über zwölf Millionen Dosen. In Summe werden bis inklusive 3. Quartal über 20 Mio. Impfdosen in Österreich angekommen sein, ein Mehrfaches als benötigt wird.

Ab Montag Erlass für Priorisierung alter Menschen und Hochrisikogruppen

Schließlich sei nun entscheidend, dass der Impfplan mit einer umfassenden Priorisierung der Gruppen mit erhöhtem Risiko konsequent umgesetzt werde, heißt es. Nach dem Fallen der Altersbegrenzung bei AstraZeneca sei dies besser möglich. Darauf aufbauend bereitet das Gesundheitsministerium für Montag einen Erlass an die Länder vor, diese Priorisierung von alten Menschen und Hochrisikogruppen beim Impfablauf vollinhaltlich konsequent umzusetzen. Warum dieser Erlass erst am Montag kommt, wurde nicht erklärt.

Gerechte Verteilung gefordert

Das Gesundheitsministerium betont in der Aussendung weiter, dass es eine Einigung in der EU darüber gab, dass alle Mitgliedsstaaten gleich viel Impfstoff pro EinwohnerIn erhalten sollen. Daher bleibe die Forderung des Gesundheitsministeriums: Alle EU-Mitgliedsstaaten müssen zeitgleich mit den gleichen Impfstoffmengen, relativ zur Anzahl der Bevölkerung, beliefert werden. Ein EU-Gipfel zu diesem Thema werde begrüßt.

Erklärung über Liefermengen

Zum Zeitpunkt der Vertragserstellung mit den damals sechs Herstellern gab es noch kein klares Bild zur Frage der Zulassung, zum genauen Zeitpunkt der Zulassung und zu den frühestmöglichen Lieferzeitpunkten, hieß es vom Ministerium. Nach damaligem Kenntnisstand galten AstraZeneca und Moderna als aussichtsreichste Kandidaten, weshalb von den Fachleuten des Gesundheitsministeriums wie von vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten vorrangig dieses Kontingent voll ausgeschöpft wurde und bei BioNTech/Pfizer nahezu ebenso - alles unter Einhaltung des damals von Nationalrat und Ministerrat verankerten Budgets für die Impfkampagne von 200 Millionen Euro.

Mit den von Österreich bestellten rund 31 Millionen Impfdosen sei die Vollimmunisierung für jeden Menschen, der in Österreich lebt, um das 2,85-fache gesichert. Damit sei auch die Vorgabe der Bundesregierung erfüllt, worden dass jede und jeder in Österreich geimpft werden kann. Diese Liefermengen wurden in mehreren Ministerratsvorträgen verankert, rechtfertigt sich das Gesundheitsministerium.

Kritik von der SPÖ

Die Kurz-Regierung stolpere beim Corona-Management von einer Niederlage zur nächsten, heißt es in einer Aussendung der SPÖ. „Sebastian Kurz legt dabei immer dasselbe Muster an den Tag: Er sucht für sein Versagen beim Corona-Management Sündenböcke. Einmal ist es die Bevölkerung, wenn die Infektionszahlen steigen, dann ist es die EU, wenn der Kanzler realisiert hat, das andere EU-Staaten in ihrer Impf-Strategie erfolgreicher sind. Jetzt sind es die eigenen Regierungebeamten, die dafür herhalten müssen, dass Kurz sich nicht um verfügbare zusätzliche Kontingente bemüht hat“, konstatiert SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. 

ÖVP zeigt mit Finger auf Anschober

„Gesundheitsminister Anschober bekräftigte in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder, dass alles unternommen werde, um möglichst viel Impfstoff nach Österreich zu bringen“, erklärt die stv. Generalsekretärin und Gesundheitssprecherin der ÖVP, Gaby Schwarz am Samstag, und verweist auf eine Presseaussendung des Gesundheitsministeriums vom 14. Jänner 2021, in der Anschober betont: „Wir nützen jede Option im Rahmen des EU-Beschaffungsprogrammes, um vor allem für das erste Halbjahr zu weiteren Lieferungen zu kommen.“

Suspendierung von Beamten gefordert

Trotzdem werde immer deutlicher ersichtlich, dass es Länder gibt, die pro Kopf von der EU deutlich mehr Impfstoff geliefert bekommen haben als Österreich, betont Schwarz: „Daher fordern wir eine Offenlegung aller Verträge der vereinbarten Liefermengen. Denn es braucht endlich Klarheit darüber, wie andere Länder mehr Impfstoff kaufen konnten, obwohl von den EU-Staats- und Regierungschefs vereinbart war, dass alle Länder pro Kopf gleich viel Impfstoff geliefert bekommen. Es ist kaum vorstellbar, dass Anschober darüber im Detail Bescheid wusste. Es gilt aufzuklären, ob er von den zuständigen Beamten des Gesundheitsministeriums getäuscht wurde.“ Schwarz fordert die sofortige Suspendierung der verantwortlichen Beamten im Gesundheitsministerium, explizit von Ines Stilling und Clemens Martin Auer.

Fast 500.000 registrierte Corona-Fälle in Österreich

Bisher gab es in Österreich bereits 491.065 Corona-Fälle, 8.856 Menschen sind an dem Virus verstorben und 455.271 genesen. 1.639 Menschen sind derzeit hospitalisiert, davon 360 intensiv.

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3.023 Neuinfektionen, fast eine Million Schutzimpfungen | Foto: Ärzteblatt
Fast eine Million Impfungen. Die impfbare Bevölkerung (über 16 Jahre) sind aktuell 7.757.564 Menschen oder 87 Prozent der Gesamtbevölkerung.  | Foto: pixabay

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