Nehammer zu Terroranschlag in Wien
Sieben Festgenommene waren vorbestraft

Sieben der 15 Festgenommenen aus dem Umfeld des Attentäters waren bereits vorbestraft. Vier Personen seien bereits wegen terroristischer Straftaten verurteil gewesen, zwei wegen diverser Gewaltdelikte und zwei Personen wegen versuchtem Ehrenmordes in Linz verurteilt worden, erläuterte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zum aktuellen Ermittlungstand im Terroranschlag in Wien.  | Foto: Andy Wenzel/bka
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  • Sieben der 15 Festgenommenen aus dem Umfeld des Attentäters waren bereits vorbestraft. Vier Personen seien bereits wegen terroristischer Straftaten verurteil gewesen, zwei wegen diverser Gewaltdelikte und zwei Personen wegen versuchtem Ehrenmordes in Linz verurteilt worden, erläuterte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zum aktuellen Ermittlungstand im Terroranschlag in Wien.
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Gegen den Attentäter von Wien sowie 15 Festgenommene war keine Schwerpunktaktion geplant. Das bestätigte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz zum aktuellen Ermittlungsstand. 

ÖSTERREICH. Es sei gelungen, den Täter nach vier Stunden zu identifizieren, lobte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage zum Terroranschlag in Wien. Es kam danach zu 18 Hausdurchsuchungen und 15 Festnahmen. Sieben der 15 festgenommenen Personen sind bereits vorbestraft. Vier Personen seien bereits wegen terroristischer Straftaten verurteil gewesen, zwei wegen diversen Gewaltdelikten und zwei Personen wegen versuchten Ehrenmordes in Linz verurteilt worden, so Nehammer. Ein Ermittlungsstrang führt in die Schweiz. Es gebe laufenden Ermittlungen in Kooperation mit einem zweiten Land, das Nehammer noch nicht nennen wollte. Auch vom FBI habe man Informationen erhalten, sagte Nehammer. Das Netzwerk des Täters zur Gänze auszuforschen, sei noch lange nicht abgeschlossen.

Gegen Täter war keine Schwerpunktaktion geplant

Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, schilderte, dass der erste Notruf um 20.00 Uhr eingegangen sei. Die Polizei-Strategie sei es, den Täter sofort anzugreifen und seine Fluchtwege abzuscheiden. Die Polizisten und Spezialeinheiten hätten sich vorbildlich daran gehalten. Der erste Schuss eines Polizisten fiel um 20.03 Uhr, von dem Polizisten, der im Feuergefecht getroffen wurde. Insgesamt habe es fünf weitere Feuergefechte gegeben, bis er von der Wega "ausgeschaltet" wurde. Mit einem Entschärfungsroboter wurden demTäter alle Gegenstände abgenommen, und via Röntgen untersucht, man habe so auch ein Foto machen können. Der Verfassungsschutz habe den Täter anhand dieses Fotos identifiziert. Sofort wurden weiter Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet. Gegen den Täter und die 15 Festgenommenen sei keine Schwerpunktaktion geplant gewesen, erklärte Ruf auf eine entsprechende Frage. Alle Festgenommenen seien dem radikal islamistischen Milieu zuzuordnen, so Ruf, deshalb habe man gute Kenntnis vom Umfeld des Täters.

Pürstl: „Es ist im Stadtgebiet nicht so einfach“

Der Wiener Polizeipräsident, Gerhard Pürstl, äußerte sich zu den Vorwürfen, warum nicht sämtliche Polizisten mit einem Sturmgewähr ausgerüstet sind. In Wien seien etwa 1000 Sturmgewehre verfügbar. Diese seien so gelagert, dass in jedem Bezirk welche zum Einsatz kommen können. Zusätzlich führt die Wega Sturmgewehre. Sturmgewehre einzusetzen sei im Stadtgebiet aber sehr gefährlich, durch die Verletzungsgefahr für Unbeteiligte wegen Querschlägern usw. 

Der erste Notruf habe „Mehrere Schüsse“ gelautet, so ein Notruf gehe aber mehrere Male wöchentlich bei der Polizei ein. Der erste Funkwagen sei 65 Sekunden nach Notruf vor Ort gewesen, so Pürstl. Zu beginn hätten die Einsatzkräfte eine Terrorlage noch nicht in Erwägung gezogen. Die erste Täterbekämpfung sei mit Faustfeuerwaffe erfolgt, die Wega habe dann sofort die Bekämpfung des Täters übernommen. „Es ist im Stadtgebiet nicht so einfach“, betonte Pürstl. Nicht jede Amtshandlung könne in voller Ausrüstung begonnen werden. Aus Sicht der Polizei habe es keine Defizite, was die Ausrüstung betrifft, gegeben.

Wann wurde die Identität des Täters von der Slowakei bestätigt?

Franz Ruf erläuterte, dass am 16. Oktober ein Schreiben eingegangen sei. Aus diesem lässt sich entnehmen, dass einer der beiden Männer wahrscheinlich der Täter war. Das war aber nicht abschließend geklärt. Pürstl erklärte dazu, dass man trotz Verdachtsmoment nicht sofort tiefgreifende Maßnahmen ergreifen könne. "Da gibt es ein standardisiertes Programm". Der Staatsschutz habe sofort reagiert, aber Gefährundungseinschätzung sei immer eine Prognose. Man habe ein gutes Gewissen in der Sache, werde das aber evaluieren. 

Nationaler Sicherheitsrat segnet Untersuchungskommission ab
"Österreich hat höchste Anzahl an IS-Gefährdern"
Sieben der 15 Festgenommenen aus dem Umfeld des Attentäters waren bereits vorbestraft. Vier Personen seien bereits wegen terroristischer Straftaten verurteil gewesen, zwei wegen diverser Gewaltdelikte und zwei Personen wegen versuchtem Ehrenmordes in Linz verurteilt worden, erläuterte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zum aktuellen Ermittlungstand im Terroranschlag in Wien.  | Foto: Andy Wenzel/bka
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