Gefahr für Forschung
Über 1000 Wissenschafter warnen vor FPÖ-Regierung

- Mit einem offenen Brief wollen österreichische „Wissenschaftler:innen für Demokratie“ gegen eine FPÖ-ÖVP-Regierung vorgehen.
- Foto: ISTA
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Mehr als 1.000 Forschende in Österreich haben in einem offenen Brief vor den Folgen einer FPÖ-geführten Regierung gewarnt. Sie sehen demokratische Grundwerte, Wissenschaftsfreiheit und den Wissenschaftsstandort in Gefahr.
ÖSTERREICH. Während am Donnerstag nach dem Gespräch zwischen FPÖ-Chef Herbert Kickl und Bundespräsident Alexander van der Bellen Klarheit herrschen wird, ob die Verhandlungen zwischen Freiheitlichen und Volkspartei fortgesetzt oder abgebrochen werden, befürchten Wissenschafter einen Schaden für den Wissenschaftsstandort Österreich durch Blau-Schwarz.
In einem offenen Brief haben über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen ihre Besorgnis über eine mögliche Regierungsbeteiligung der FPÖ geäußert. Sie warnen vor einer Bedrohung der liberalen Demokratie und sehen insbesondere Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Minderheitenschutz, Medienfreiheit sowie die Unabhängigkeit von Justiz und Wissenschaft in Gefahr.

- Am Dienstag sollen rund 35.000 Menschen an der Demonstration "Fix zam gegen Blau-Schwarz" teilgenommen haben.
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Sorge wegen "Deutschtümelnde" Forderungen
"Es bahnen sich, so hören wir, deutschtümelnde Forderungen nach der Germanisierung der Terminologie und wissenschaftlicher Abschlussarbeiten an – was den Wissenschaftsstandort Österreich in einer internationalen Academic Community enorm schwächen würde", erklärte die Sprachwissenschafterin und Wittgensteinpreisträgerin Ruth Wodak in einer Aussendung.
Unterzeichnet wurde der Brief von zahlreichen renommierten Forschenden, darunter amtierende (Vize)Rektorinnen und -Rektoren, Senatsvorsitzende sowie mit Franz Essl und Sigrid Stagl auch Träger des Titels "Wissenschafter des Jahres" bzw. "Wissenschafterin des Jahres".
Verhinderung von Innovationen
Die geplanten Einschränkungen wissenschaftlicher Arbeit würden nicht nur dem Wissenschaftsstandort schaden, sondern auch dringend notwendige Innovationen behindern, heißt es weiter. „Wir fordern alle demokratischen Parteien auf, gemeinsam für eine offene Gesellschaft und die Freiheit von Forschung und Lehre einzutreten.“
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