Wissenschaftsskepsis in Österreich
Ursachenstudie deutet auf Desinteresse

- Bereits mit seinem Amtsantritt vor rund einem Jahr kündigte Wissenschaftsminister Martin Polaschek an, der Wissenschafts- und Demokratieskepsis in Österreich entgegenwirken zu wollen.
- Foto: Regina Aigner/BKA
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Wissenschaftsminister Martin Polaschek präsentierte am Dienstag gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) den Zwischenbericht einer Ursachenstudie zur Wissenschafts- und Demokratieskepsis in Österreich.
ÖSTERREICH. Bereits mit seinem Amtsantritt vor rund einem Jahr kündigte Wissenschaftsminister Martin Polaschek an, der Wissenschafts- und Demokratieskepsis in Österreich entgegenwirken zu wollen. Immerhin sagten rund 30 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher im Zuge der letzten Eurobarometer-Umfrage 2021, dass sie der Wissenschaft kaum vertrauen würden.
Studie soll Ursachen klären
Als eine erste Maßnahme gab Polaschek vor eine Ursachenstudie beim Institut für Höhere Studien (IHS) in Auftrag. "Wir wollen damit die Ursachen herausfinden, warum Österreich hier so weit abgerutscht ist, und herausfinden, ob die bisher gesetzten Maßnahmen nicht greifen", sagte Polaschek am Dienstag bei der Präsentation der ersten Zwischenergebnisse.
Desinteresse statt Skepsis
Diese zeigen: Es dürfte sich in Österreich mehr um Desinteresse an der Wissenschaft als um systematische Skepsis oder mangelndes Vertrauen handeln. "Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass Desinteresse an Wissenschaft deutlich ausgeprägter ist als systematische Skepsis oder mangelndes Vertrauen", so IHS-Studienleiter Johannes Starkbaum.
Skepsis in Teilen der Bevölkerung
Es gebe aber in Teilen der österreichischen Bevölkerung auch kritische Einstellungen zu Wissenschaft, sagte Starkbaum. Auch wenn die Unterschiede zwischen soziodemographischen und -ökonomischen Gruppe nicht allzu groß sind, würden eher Personen mit geringer Zufriedenheit mit der Demokratie, mit dem eigenen Leben und ihrer ökonomischen Lage sowie Personen mit geringerer Bildung zur Skepsis neigen, heißt es in der Studie.
Mit Vorsicht interpretieren
Das Vertrauen in Wissenschaft sei allerdings in allen bisher analysierten Untersuchungen im Zeitverlauf konstant und höher als in andere Bereiche und staatliche Institutionen, die abgefragt wurden, erklärte der Studienleiter. Polaschek betonte, dass diese ersten Ergebnisse noch mit Vorsicht interpretiert werden sollten, es würden sich aber erste Tendenzen abzeichnen.
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