COP27-Klimagipfel
Van der Bellen kündigt mehr Geld gegen Klimakrise an
Die UN-Klimakonferenz COP27 an der auch Österreich teilnimmt, tagt derzeit in Ägypten. Am Dienstag kündigte Bundespräsident Alexander Van der Bellen an, dass Österreich zur internationalen Klimafinanzierung das Budget deutlich erhöhen wird. Genauer gesagt, will das Klimaschutzministerium bis 2026 zusätzliche 220 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
ÖSTERREICH. Der Bundespräsident beklagte, dass es weltweit noch "viel zu viel Blablabla und viel zu wenige Taten im Klimaschutz" gebe. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die in den nächsten Tagen selbst zur COP27 anreist, ließ gegenüber der APA wissen:
"Das Klimaschutzministerium stellt in den nächsten vier Jahren mindestens 50 Millionen Euro für ‚Loss & Damage‘ zur Verfügung – also für die Behebung, Vermeidung und Minimierung von Schäden, die durch die Klimakrise verursacht wurden. Denn wir stehen vor einer globalen Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können."
Erderhitzung um 2,6 Grad wahrscheinlich
Der Bundespräsident machte in seiner Rede deutlich, dass man weit davon entfernt sei, die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen und das betreffe alle, die damals unterzeichnet haben. Das Abkommen sieht eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad vor. "Das Gegenteil ist der Fall: Die globalen Emissionen steigen nach der Pandemie wieder. Weltweit spüren wir die verheerenden Auswirkungen der Klimakatastrophe", mahnt Van der Bellen. Aktuell steuere man global gesehen auf deutlich mehr als 1,5 Grad zu.
Der kurz vor der COP27 veröffentlichte Bericht des UNO-Umweltprogramms UNEP, rechnet mit einer Erderhitzung bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,4 bis 2,6 Grad, mit jenen CO2-Einsparungen, die bei der letzten Weltklimakonferenz in Glasgow auf den Weg gebrachten wurden. Van der Bellen stellt klar: "Es gibt noch viel zu viel bla bla bla und viel zu wenige Taten im Klimaschutz."
Mögliche Folgen sind, dass ganze Gebiete unbewohnbar werden, wodurch es zu Klimaflüchtlingen komme, schlechtere Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft – wie wir sie bereits jetzt beim Bier in Österreich beobachten können – und andere unumkehrbare Konsequenzen, prognostizieren Klima-Forscherinnen und Forscher.
Ausbau erneuerbarer Energie als österreichischer Weg
Der Bundespräsident erinnerte außerdem an das österreichische Versprechen, dass man ab 2040 klimaneutral sein wolle. In Österreich wolle man vor allem den Ausbau erneuerbarer Energien stark ausbauen und das Heizen mit kohle, Gas und Öl beenden, kündigt Van der Bellen an. Man investiere Rekordsummen in den öffentlichen Verkehr: "Das ist gut. Aber wir müssen noch besser werden." Abschließend appellierte er an die in Ägypten anwesenden Staatsoberhäupter und Regierungschefs: "Tun wir gemeinsam alles dafür, dass zukünftige Generationen auf einem lebenswerten Planeten zuhause sein können."
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