EU-Entscheidung vertagt
Vorerst keine Mehrheit zu Glyphosat-Verlängerung
In der mit Spannung erwarteten Abstimmung im EU-Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) konnten die EU-Mitgliedstaaten am Freitag keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die Wiederzulassung von Glyphosat für weitere zehn Jahre finden.
ÖSTERREICH/BRÜSSEL. Die Entscheidung wurde somit auf November vertagt. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden, behält sich die EU-Kommission vor, eigenständig zu entscheiden. Für eine qualifizierte Mehrheit ist die Zustimmung von mindestens 55 Prozent der EU-Staaten erforderlich, die gleichzeitig mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren.
Der entsprechende Vorschlag wurde unter anderem von Österreich abgelehnt. Das entscheidende Element war jedoch die Enthaltung Frankreichs, die somit die qualifizierte Mehrheit von 55 Prozent der Mitgliedstaaten, die gleichzeitig 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, verhinderte.
Risiken für Mensch und Umwelt
Glyphosat, das Unkrautvernichtungsmittel, steht seit Jahren unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich möglicher Umweltgefahren. Eine umfangreiche Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat kürzlich keine inakzeptablen Gefahren festgestellt, aber auf Lücken in den Daten in mehreren Bereichen hingewiesen.
Zu den Punkten, die noch nicht abschließend geklärt wurden, gehören nach EFSA etwa ernährungsbedingte Risiken für Verbraucher sowie die Einschätzung der Gefahren für Wasserpflanzen. Auch hinsichtlich des Artenschutzes lassen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen Schlüsse zu.
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