Nach Test-Chaos
Weiterhin Datenbankprobleme bei Schul-PCR-Tests
Die neuen Anbieter der Schul-PCR-Tests in acht Bundesländern (alle außer Wien) haben weiter mit technischen Problemen zu kämpfen. Daher soll in dieser Woche nur ein Test pro Schüler statt wie geplant zwei durchgeführt werden, so die ARGE für molekulare Diagnostik in einer Aussendung.
ÖSTERREICH. Die anfallende Datenmenge solle "überschaubar und damit bewältigbar gehalten werden", die Behebung der Probleme werde noch "einige Zeit" dauern, hieß es am Montag.
Nach einem Wechsel der Anbieter für die Schul-PCR-Tests war es nach den Weihnachtsferien zu Problemen: Tests wurden zwar abgenommen und analysiert - allerdings wurden die Ergebnisse teilweise falsch übermittelt. Meinbezirk.at berichtete.
Probleme bei Verarbeitung des "enormen Datenvolumens"
Für schnellere Ergebnisse werden bei den Schul-PCR-Tests immer zehn Proben im Pool gemeinsam ausgewertet. Nur wenn eine davon positiv ist, wird jede Probe separat untersucht. Laut Bildungsressort habe das Labor derzeit im automatisierten Prozess Schwierigkeiten dabei, bei der Auflösung der Pools die konkreten Tests bzw. Personen zuzuordnen. Die Bietergemeinschaft werde deshalb "so viel wie möglich manuell abarbeiten", bis dieses Problem behoben ist. Sollten keine Ergebnisse kommen, sollen die Schulen stattdessen täglich Antigentests einsetzen.
Die ARGE bedauerte die Probleme gegenüber den Schulen und der Republik. Man arbeite mit einem "hoch qualifizierten Team aus IT-Experten" an der Behebung der Probleme. Diese würden nicht die qualitative Auswertung der Proben betreffen, sondern die Verarbeitung des "enormen Datenvolumens". Durch das Streichen eines Tests soll nun gewährleistet werden, dass die anfallende Datenmenge zu bewältigen ist. Erst wenn die technischen Probleme behoben sind, wird auf zwei Tests umgestellt.
Nach Panne: Ministerium prüft rechtliche Schritte
Im Bildungsministerium nahm man "zur Kenntnis, dass die Vertragsvereinbarungen auch diese Woche nicht eingehalten werden". Daher prüfe man mit Finanzprokuratur und der Bundesbeschaffung GmbH entsprechende rechtliche Schritte wie etwa Vertragsstrafen. Neuer Zeitplan: Am Montag wurde im Burgenland, Nieder- und Oberösterreich getestet, am Dienstag folgen Salzburg und Vorarlberg, am Mittwoch die Steiermark und am Donnerstag Tirol und Kärnten. In Wien ist mit Lifebrain ein anderer Anbieter tätig – es gibt es keine Probleme und es wird mindestens zweimal PCR-getestet.
Andere Labors bieten Hilfe an
Inzwischen haben auch andere Labors angeboten, bei Bedarf bei den Schultestungen einzuspringen. Die Firma Novogenia, die vor der Neuausschreibung die Schultests in sechs Bundesländern abgewickelt hat, berichtete der APA am Montag von einer Initiative mit zwei weiteren Labors, die gemeinsam zur Verfügung stehen würden. Konkret könnte Novogenia die Schulen in Kärnten und Salzburg testen. Die Covid Fighters - die vor der Neuausschreibung für Wiener Volksschulen sowie Nieder- und Oberösterreich zuständig waren - könnten die Länder Niederösterreich und Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland übernehmen, Novatium Tirol abdecken. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sei es eine "große Herausforderung", weitere Tests anzunehmen, mit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit sei dies aber machbar.
Man werde nun sehen, ob die weitere Entwicklung bei den Schultestungen dazu führen, dass die BBG auf dieses Angebot zurückkommt, hieß es bei Novogenia. Diese habe laut der Firma Ende vergangener Woche bei allen größeren Labors unverbindlich angefragt, ob sie bei Bedarf bei den Schultestungen aushelfen könnten. In der BBG betonte man hingegen gegenüber der APA, dass ein inhaltlicher Austausch mit Auftragnehmern von Rahmenvereinbarungen, zu denen auch die Novogenia gehört, "laufend und regelmäßig" erfolgt.
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