Negative Folgen für Kinder aus bildungsfernen Familien
Zweiter Corona-Lockdown belastete Familien stärker

Der zweite Lockdown hat vor allem einkommensschwache Familien härter getroffen. Besonders belastet waren Frauen und Haushalte mit niedrigeren Einkommen.  | Foto: Fotolia/Wavebreakme
  • Der zweite Lockdown hat vor allem einkommensschwache Familien härter getroffen. Besonders belastet waren Frauen und Haushalte mit niedrigeren Einkommen.
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Im zweiten Lockdown ist die Belastung für ´Familien deutlich gestiegen: Bei einer österreichweiten Umfrage von SORA im Auftrag des Momentum Instituts gaben 58 Prozent der Familien an, dass sie stark belastet waren. 

ÖSTERREICH. Bereits zum zweiten Mal hat SORA im Auftrag des Momentum Instituts untersucht, wie es Eltern in der Corona-Pandemie geht. Bereits die erste Befragung im Frühjahr hatte gezeigt, dass sechs von zehn Haushalten mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren in der Corona-Krise stark belastet waren. Mütter waren stärker gefordert als Väter.

Auch der zweite Lockdown war wieder eine starke Belastungsprobe für Eltern: Während im ersten Lockdown im Frühjahr 46 Prozent der Familien angaben, stark belastet zu sein, sind es jetzt 58 Prozent. Nach wie vor höher ist der Druck auf Frauen – fast zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen sind stark belastet, unter den Männern sind es 51 Prozent. Haushalte mit niedrigerem Einkommen spürten die Belastung stärker als wohlhabendere Haushalte.

Einkommensverluste für Hälfte der Familien

Die Corona-Krise hat die Elternhaushalte auch finanziell mehrheitlich stark belastet. Laut SORA-Umfrage berichtete etwa die Hälfte von Einkommensverlusten. 36 Prozent mussten ihre Ausgaben zurückfahren. 33 Prozent mussten auf ihre Ersparnisse zurückgreifen. Diese Belastungen hätten besonders die einkommensschwächsten Haushalte in Österreich stark getroffen: Fast 7 von 10 Haushalten mit unter 2.000 Euro Nettoeinkommen berichten von Einkommensverlusten. 6 von 10 Elternhaushalte mussten Ausgaben einschränken oder auf Ersparnisse zurückgreifen.

Homeschooling für bildungsferne Familien problematisch

Kinder wurden im zweiten Lockdown trotz Betreuungsmöglichkeiten in Kindergärten und Schulen mehrheitlich zuhause betreut: Nur rund ein Drittel waren in Kindergarten oder Schule. Der Unterricht Zuhause ist vor allem für Kinder aus bildungsfernen Familien problematisch: Fast 40 Prozent der Eltern mit Pflichtschulabschluss oder Lehre gaben an, dass sie ihre Kinder nicht optimal beim Lernen unterstützen können. Je höher der Bildungsabschluss der Eltern, desto besser funktionierte auch das Distance-Learning.

Home-Office und flexible Arbeitszeiten bleiben höheren Schichten vorbehalten. Die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten war im zweiten Lockdown vor allem für gebildetere Schichten möglich. Arbeiter erfuhren hingegen deutlich weniger Unterstützungsbereitschaft für die Kinderbetreuung von ihren Arbeitgebern.

Eltern mit Regierung unzufrieden

Die Eltern sind hierzulande mit den Vorbereitungen, die von er der Regierung über den Sommer für eine zweite Erkrankungswelle getroffen wurde, mehrheitlich unzufrieden: 60 Prozent sind der Meinung, die Bundesregierung habe die Schulen und Kindergärten nicht ausreichend auf die zweite Corona-Welle vorbereitet. Nur 6 Prozent meinen, die Bundesregierung hätte "sehr gute“ Vorbereitungen getroffen. Die Lehrer und Kindergartenpädagogen werden werden deutlich besser beurteilt: Ihnen wurde mehrheitlich "ausreichende" (42 Prozent) oder "sehr gute" (19 Prozent) Vorbereitung attestiert.

Für die repräsentative Studie wurden von 19. bis 27. November österreichweit 685 Eltern von Kindern unter 15 Jahren befragt und mit den Ergebnissen der ersten Umfrage aus dem April verglichen.

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