Suchthilfe Tirol
Hilfe bei Rauchentwöhnung

v.l. Stefan Öhler, Martin Widschendter, Raphaela Banzer, Susanne Krestan (LIV), Bernhard Pfeifer, Christian Haring.  | Foto: Suchthilfe Tirol/Mühlanger.
  • v.l. Stefan Öhler, Martin Widschendter, Raphaela Banzer, Susanne Krestan (LIV), Bernhard Pfeifer, Christian Haring.
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Drei Tiroler Präventionsinitiativen, das Entwöhnungsprogramm „Rauchfrei“ der Suchthilfe Tirol, der Präventionspfad des Landesinstituts für integrierte Versorgung (LIV)sowie das Europäische Institut für Prävention und Screening (EUTOPS), wollen rauchende TirolerInnen beim Abschied von der Zigarette unterstützen. „Vielen Tiroler RaucherInnen sind die gesundheitlichen Risiken und Gefahren bekannt und bewusst, schaffen ohne Beratung, Hilfe und Unterstützung die Rauchentwöhnung und ein gesünderes Leben ohne Zigaretten aber nicht“, erklärt Univ. Prof. Dr. Christian Haring, Obmann der Suchthilfe Tirol.

Rund 120.000 TirolerInnen (18 Prozent der Tiroler Bevölkerung über 15 Jahre) greifen täglich zur Zigarette, 40.000 gelegentlich. „Rund 45.000 dieser RaucherInnen haben in den vergangenen Jahren erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Neun Prozent aller 2019 verstorbenen TirolerInnen starben infolge von Lungenkrebs oder an einer „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ (COPD). Das sind wesentlich mehr, als an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum oder an illegalen Drogen sterben“, berichtet Christian Haring weiter.

„Im Rahmen der Tirol-Gesund-Studie und der SUN-Tirol Studie in Zusammenarbeit mit der Suchthilfe Tirol untersuchen wir die zahlreichen Auswirkungen eines Rauch-Stopps auf die Gesundheit. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Frage, ob ein Feedback der positiven Auswirkungen des Rauschstopps die TeilnehmerInnen motiviert, nachhaltig mit dem Rauchen aufzuhören. Unsere eigene Arbeit zeigt, dass das Rauchen die Software unserer Zellen massiv verändert. Wir wissen jetzt, dass ein kompletter und langfristiger Rauch-Stopp bei den meisten RaucherInnen zu einer weitgehenden Normalisierung der Zell-Software führt und damit das Risiko für rauch-bedingte Krankheiten wie Krebserkrankungen, Immunschwäche, Herzinfarkt oder Schlaganfall wieder deutlich reduziert“, berichtet Univ. Prof. Dr. Martin Widschwendter, Leiter des EUTOPS-Instituts in Hall in Tirol.

„Der Präventionspfad des Landesinstituts für integrierte Versorgung beginnt mit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei der Hausärztin/Hausarzt“, berichtet Univ. Prof. Dr. DI Bernhard Pfeifer, Institutsvorstand Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol. „Im Rahmen der Befundbesprechung werden durch Hausarzt/ärztin die vorliegenden Risikofaktoren besprochen. Risikofaktoren wie das Rauchen bedeuten allerdings, dass man noch nicht krank ist, aber Gefahr läuft, in weiterer Folge zu erkranken. Und genau hier möchten wir gemeinsam ansetzen, indem über das LIV ein weiteres Beratungsgespräch konkret bezogen auf den jeweiligen Risikofaktor organisiert wird.“

„Ziel des Präventionspfades ist es, dass wir Menschen in Tirol auf ihrem Weg zu einem gesünderen Lebensstil begleiten. Damit sollen sie zum einen in der Lage sein, Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und zum anderen wird ein Lernprozess unterstützt, in dem Gesundheitskompetenz erworben werden kann, die sich dann nachhaltig auf die Gesundheit auswirkt. In der ersten Projektphase beginnen wir in acht Arztpraxen in Innsbruck, Rum, Tulfes, Fulpmes, Oberperfuß, Sistrans und Thaur“, so Bernhard Pfeifer weiter.

Die Suchthilfe Tirol bietet RaucherInnen Hilfe beim Ausstieg aus der Nikotinsucht an. „Unser Rauchfrei-Programm, das allen RaucherInnen zur Nikotinentwöhnung angeboten wird, baut auf verhaltenstherapeutischen und motivationspsychologischen Elementen auf. Inhaltlich verfolgt es dabei drei Schwerpunkte: Der erste Teil besteht darin, das individuelle Rauchverhaltensmuster zu analysieren. Im zweiten Teil wird die Verhaltensveränderung im Sinne des Rauchstopps eingeleitet. In einem letzten Teil des Programms geht es schliesslich darum, das neue Verhalten zu stabilisieren. Gerade die Gruppensituation in den Kursen hilft den Betroffenen dabei, Unsicherheiten und Barrieren im Hinblick auf einen Rauchstopp zu überwinden. Die GruppenteilnehmerInnen motivieren sich dabei gegenseitig, einen neuen Lebensstil ohne Zigarette aufzubauen“, berichtet Mag.a Raphaela Banzer, klinische Psychologin und Rauchfrei-Kursleiterin.

„Fast 700 TirolerInnen, davon zwei Drittel Frauen, haben bisher erfolgreich an unseren Rauchfrei-Kursen teilgenommen. Unser Entwöhnungsprogramm ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis auf einen Selbstbehalt von 30 Euro kostenlos und bietet einen ganzheitlichen Ansatz mit professioneller Begleitung. Das Programm besteht aus sechs Kursterminen. In einer Gruppe von maximal 12 verfolgen die Teilnehmer:innen gemeinsam ihr Ziel, rauchfrei zu werden“, sagt Mag. Stefan Öhler, Sportpsychologe und Koordinator des Rauchfrei-Programms.

Die nächsten Rauchrei-Kurse

Wörgl:
Kursdauer: 3 Kurstermine 180min von 15.06. – 29.06.23
Zeitpunkt: jeweils Donnerstag, 16:00 bis 19:00
Ort: „Suchthilfe Tirol“, Bahnhofstr. 42a – City Center, 6300 Wörgl

Lienz:
Kursdauer: 3 Kurstermine 180min von 15.06. – 29.06.23
Zeitpunkt: jeweils Donnerstag, 13:00 bis 16:00
Ort: „Suchthilfe Tirol“, Rosengasse 12, 9900 Lienz

Hall:
Kursdauer: 3 Kurstermine 180min von 30.06. – 14.07.23
Zeitpunkt: jeweils Donnerstag, 13:00 bis 16:00
Ort: „Suchthilfe Tirol“, Innsbrucker Str. 85, 6060 Hall in Tirol

Kontakt und Anmeldung
Suchthilfe Tirol - BIN rauchfrei
Innsbrucker Straße 85, 6060 Hall in Tirol
0512/580080
www.bin-rauchfrei.tirol
www.suchthilfe.tirol

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