Geheimtip Serbien

Start zu unserer kleinen Serbien-Rundreise: Der Markt im Belgrader Stadteil Zemun | Foto: Thomas Wolff
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  • Start zu unserer kleinen Serbien-Rundreise: Der Markt im Belgrader Stadteil Zemun
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Serbien ist wohl eines der unterbewertetsten Länder im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Können sich die Küstenregionen, vor allem Kroatien, kaum vor den Ansturm der Touristenmassen retten, liegt das vom Meer abgeschnittene Serbien eher immer noch in einem Dornröschenschlaf.

Aber gerade deshalb aber ist es so empfehlenswert für Menschen, die sich nicht unbedingt wie Ölsardinen an einen der überfüllten Touristen'grills' legen wollen. Sondern eher eine schöne Landschaft, freundliche Menschen und gutes Essen genießen wollen. Und mehr Wert auf Qualität als auf Massenabfertigung legen.

Und das zu wirklich angenehmen Preisen. Serbien ist kein Billigland, will es auch nicht sein. Und das ist gut so ! Aber hier stimmt eben noch das Preis-Leistungs-Verhältnis, im Gegensatz zu anderen Balkanländer, wo bereits der Teuro herrscht, hier gottlob nicht.

Eine der Möglichkeiten Serbien zu bereisen ist es, grad von Österreich oder Bayern aus natürlich bequem, auf einem Donau-Kreuzfahrtschiff zu durchqueren. Allerdings erlebt man so leider nur einen kleinen Teil dieses vielfältigen Landes.

Und man tut auch nichts Gutes für das Land, nicht nur wegen der Umweltver-schmutzung durch die Kreuzfahrtdampfer, vor allem aber schadet die leidige All-Inclusive-Mentalität der so Reisenden diese Variante wahrscheinlich mehr als es dem für den Aufbau dringend Mittel benötigenden Land nutzt. Insbesondere den kleinen Hotels und Pensionen, den Gasthöfen und Restaurants, der gesamten Wirtschaft der 'kleinen Leute'. Das Geld fließt mehr oder weniger nur den 'Bach' runter in die Taschen der Konzerne fremder Länder. Abgesehen von der vorbeiziehenden Landschaft sieht man auch nur die wenigen von den Reiseunternehmen ausgewählten Orte, wo man dann kurz aussteigen und für ein paar Fotos durch die jeweilige Sehenswürdigkeit hetzen darf.

Nein, dann ist es schon sinnvoller, man stellt sich seine Reiseroute inviduell nach seinem eigenen Gusto zusammen. Serbien bietet so viele Möglichkeiten, da ist nun wirklich für jeden etwas dabei.

Wir können jetzt nicht alles aufzählen, aber ein paar der schönsten und interessantesten Stellen herauspicken. Landet man zum Beispiel per Flieger in Belgrad, sollte man sich vielleicht zwei oder drei Tage diese alte Hauptstadt der ehemaligen jugoslawischen Republik anschauen. Die pulsierende Innenstadt mit den schönen alten Bauten, den Stadtbezirk Zemun mit der alten Kriegsinsel direkt an der Donau mit ihren Promenaden und zum Verweilen einladenden Gaststätten. Und abends beispielsweise einem Bummel durch das Bohème-Viertel Skadarlija mit seinen kleinen Kopfstein-Gassen und den vielen hübschen Lokalen. Um eins zu erwähnen, im 'Kafan Mali Vrabac' speisen Sie nicht nur vorzüglich, sie können nebenbei auch die serbische Live-Musik genießen.

Unbedingt empfehlenswert ist von dort ein Ausflug nach Novi Sad, der zweitgrößten und auch serbisches Athen genannten Stadt des Landes. Dabei sollten Sie nicht nur die Altstadt mit der Dunavska, der ältesten Straße, und den Hafen besichtigen, sondern unbedingt auch die über der Stadt thronende Festung Petrovaradin.

Sie ist nicht nur die besterhaltenste Festung Europas, sie war auch die wichtigste Festung der alten Habsburg-Monarchie. Zur Stärkung wäre dort das direkt an der Donau gelegene Restaurant 'Aqua Doria' zu empfehlen, es bietet nicht nur einen phantastischen Ausblick, sondern vor allem vorzügliche Fischspezialitäten.

Auf dem Rückweg zu ihrem Belgrader Hotel, dem sehr empfehlenswerten und nahe der Altstadt gelegenen 'Beograd Hotel City Savoy', sollten Sie nach nur acht Kilometern in Sremski Karlovici noch einmal anhalten und die barocke Altstadt mit dem Löwenbrunnen und dem ersten serbischen Gymnasium besichtigen.

Wieder in Belgrad angekommen, versuchen Sie es vor der Weiterreise am nächsten Tag vielleicht einmal mit einem leichtem Abendessen im sehr angesagten Restaurant 'Radost Fina' mit seiner rein vegetarischen und veganen Küche.

Am nächsten Tag schicken wir Sie auf unserem Reisevorschlag dann gen Osten. Sie treffen bei der historischen Hafen- und Festungsstadt Golubac wieder auf die Donau, an deren Ufer Sie die imposante Bastion mit ihrer neun wuchtigen Türmen und die Reste einer orthodoxen Kirche bestaunen können.

Danach geht es dann weiter den Fluss hinunter, bis sie auf die Ausgrabungs-stätte Lepenski vir treffen, eine archäologische Ausgrabungsstelle aus der Steinzeit mit vielen Überresten religiöser Architektur, Altären und Skulpturen.

Auf der Weiterfahrt ist es dann fast ein Muss, bei Kapetan Misin Breg vorbei-zuschauen. Hier werden Sie nicht nur mit seinem berühmten Honigschnaps begrüßt und mit serbischen Spezialitäten bewirtet, sie können auch seine 'Open Air Gallery' bewundern mit all den vielen Kunstwerken und vor allem dem einmaligen Blick auf die im Tal liegenden Donau.

Übernachten tun Sie heute im 'Hotel Beograd' in Negotin, der bevölkerungsreichsten Hauptstadt aller serbischen Provinzen mit einem Museum mit archäologischen Funden aus der Römerzeit und dem zweiten Weltkrieg.

Am nächsten Tag kommen Sie zunächst im ostserbischen Zajecar vorbei, wo Sie durch die weitläufige römische Ausgrabungsstätte Felix Romiliana bummeln können. Es ist die bedeutendste archäologische Zone Serbiens und mittlerweile auch ein Teil des UNESCO Welterbes.

Dann geht es weiter nach Nis, der alten Handels- und Industriestadt und Sitz eines orthodoxen Bischofs.

Da es auch bereits Zeit fürs Mittagessen ist, kehren wir zunächst im 'Stamboljski' ein, einem renommierten Restaurant mit einer ausgezeichneten Küche und einem sehr gepflegten und ruhigen Innenhof.

Zur Verdauung gehen Sie vielleicht einige Schritte durch den wunderschönen Park der alten Römerruine Mediana mit einer alten Moschee, einem Amphitheater und seinem originalen Hamam. Danach sollten Sie sich noch den östlich des Stadtzentrums gelegenen Cele Kula, den 'Schädelturm', anschauen. Zwar sehr makaber, aber halt ein Beleg, wozu Menschen fähig sind. Hier wurden 952 Schädel in der Schlacht von Cegar gefallener Serben von den türkischen Truppen aufgespießt !

Weiter nördlich befindet sich dann noch das Denkmal für diese Schlacht, der alte Friedhof mit 3.000 Gräbern wurden allerdings bereits im Jahre 1971 stillgelegt.

Abends bietet sich dann ein Essen in einem der Lokale auf der beliebten Ver-gnügungsstraße von Nis an, zum Beispiel dem urigen Restaurant 'Nislijska mehana' mit serbischen Spezialitäten. Ehe Sie sich dann im 'Hotel Tami Residence Nis' zur Ruhe vor dem Abschlusstag unserer kurzen Reise durch Serbien betten.

Am nächsten Morgen sollten Sie das Frühstück ausfallen lassen oder zumindest klein halten, Sie sollten unterwegs Burek, die serbische Spezialität mit Joghurt, probieren. Und sich dann unbedingt noch das Kloster Manasija in Despotovac anschauen, eines der letzten Denkmäler der serbischen Kultur aus dem Mittelalter.

Beeindruckend ist danach auch die erst 1962 entdeckte Resava-Höhle mit ihren über Tausende von Jahren gewachsenen Formen von Stalakmiten und Stalaktiten.

Das letzte Mittagessen nehmen wir dann im Restaurant 'Vodopad' ein, wo wir im Wald am einem über den Bach gebaute Holztisch sitzen und das beruhigende Plätschern des Wassers genießen. Aber keine Bange, Angeln müssen Sie nicht, die frisch gefangenen und äußerst schmackhaften Fische gibt es fertig auf den Tellern.

So, das war also nun unser Ausflug nach Serbien. Weitaus nicht alles Interessante, Schöne und Sehenswerte, aber man kann ja schnell einmal wiederkommen, es ist ja von uns auch wirklich nicht weit.

Vielleicht aber besser bald, bevor unsere liebe EU auch dort "zuschlägt". Es lohnt sich wirklich, noch das ursprüngliche Serbien kennenzulernen.

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