Fußball-Erfolgsgeschichte
32 Jahre ÖFB-Frauen-Nationalteam
Von einer 5:1-Niederlage im allerersten Match über den sensationellen Einzug ins Halbfinale bei der Europameisterschaft 2017 bis hin zur zweiten EM-Teilnahme diesen Sommer: Zum Auftakt der Frauen Fußball-EM 2022 werfen die RegionalMedien Austria einen Blick auf die bewegte Erfolgsgeschichte der österreichischen Frauen-Nationalmannschaft.
ÖSTERREICH. Der Frauenfußball hat in Österreich eine lange Tradition: Bereits 1924 gründete sich der erste Wiener Damenfußballklub "Diana" – 1935 wurde die Österreichische Damenfußball-Union gegründet und eine erste Meisterschaft ausgetragen. Spätestens mit der Annexion Österreichs 1938 geriet der Frauenfußball allerdings in den Hintergrund und lebte erst in den 1970er-Jahren allmählich wieder auf. Am 25. August 1990 war es dann schließlich so weit: Vor rund 2.000 Zuseherinnen und Zusehern trat das österreichische Frauen-Nationalteam gegen die Auswahl der Schweiz zum ersten offiziellen Länderspiel seiner Geschichte an.
Historisches 1:0 gegen Ungarn
Das erste Spiel bescherte dem ÖFB-Team die erste Niederlage. In einem umkämpften Spiel musste sich die Österreicherinnen den Eidgenossinnen schlussendlich mit 1:5 geschlagen geben. Die Steirerin Christa Zötsch schrieb dabei mit dem ersten Länderspieltor Geschichte.
Noch fünf weitere Spiele wartete das Team auf einen Sieg, ehe es im siebenten Länderspiel gelang: Am 11. September 1993 rangen die Österreicherinnen in Parndorf Ungarn mit 1:0 nieder. Den Treffer erzielte Österreichs erste Fußball-Legionärin, die Vorarlbergerin Elke Scheubmayr.
Warten auf die erste EM-Teilnahme
1995 gingen die Österreicherinnen erstmals im Rahmen einer EM-Qualifikation an den Start. In einer Gruppe mit Jugoslawien, Griechenland und der Schweiz verpasste die ÖFB-Elf aufgrund eines 1:5 in Jugoslawien am letzten Spieltag aber den Aufstieg. Noch einige Jahre mussten die ÖFB-Damen auf eine EM-Teilnahme warten.
2011 forcierte der damalige Sportdirektor Willi Ruttensteiner die Gründung der ÖFB Frauen-Akademie. Mit taktischem und analytischem Know-how und immer besser ausgebildeten Spielerinnen war das ÖFB-Team fortan auf Augenhöhe mit Weltklasse-Teams. Mit einem sensationellen 2:2 in Norwegen legte das Frauen-Nationalteam wenige Jahre später den Grundstein für die erste EM-Teilnahme in seiner Geschichte.
Sommermärchen 2017
Bei der UEFA Women's EURO 2017 in den Niederlanden gelang dann die große Sensation. Nach dem 1:0-Auftaktsieg über die Schweiz, dem 1:1 gegen Turnierfavorit Frankreich und dem klaren 3:0 über Island wurde Österreich Gruppenerster. Mit einem Viertelfinale-Sieg gegen Spanien (5:4 n.E.) zogen die Österreicherinnen schlussendlich ins Halbfinale ein.
Im Elfmeterschießen mussten sich die ÖFB-Damen Dänemark mit 0:3 geschlagen geben. Die Euphorie wurde durch diese Niederlage aber kaum gebremst. Der heimische Frauenfußball ist professioneller aufgestellt als je zuvor und das öffentliche Interesse ist ungebrochen.
EM- und WM-Teilnahme
Mit Irene Fuhrmann wurde 2020 erstmals eine Frau zur Teamchefin des Frauen-Nationalteams bestellt. Die Wienerin, die im ÖFB-Teamdress selbst 22 Länderspiele absolvierte und dabei drei Tore erzielte, setzte den Erfolgslauf der österreichischen Auswahl fort.
2021 qualifizierten sich das ÖFB-Team auf direktem Wege für die Europameisterschaft. Am 12. April 2022 fixierten die Österreicherinnen mit einem Sieg gegen Lettland den erstmaligen Einzug ins Play-off einer WM-Qualifikation.
EM-Eröffnungsspiel gegen England
Am 6. Juli eröffnen die Österreicherinnen im Old Trafford Stadion in Manchester gegen Gastgeber England die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022. In zwei weiteren Gruppenspielen treten die ÖFB-Damen gegen Nordirland und Norwegen um den Einzug ins Viertelfinale an.
Einen detaillierten EM-Fahrplan der ÖFB-Frauen findest du hier.
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