Jeder Dritte hat Verein verlassen
"Lasst die Kinder endlich Fußballspielen"

Nach fünf Monaten Corona-Pause darf wieder trainiert werden. Der Haken: Körperkontakt ist im Kinder- und Jugendsport weiterhin nicht erlaubt, Fußballtraining etwa wird dabei ad absurdum geführt, Matches sind verboten, die Kinder müssen einen Zwei-Meter-Abstand einhalten.
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Nach fünf Monaten Corona-Pause darf wieder trainiert werden. Der Haken: Körperkontakt ist im Kinder- und Jugendsport weiterhin nicht erlaubt, Fußballtraining etwa wird dabei ad absurdum geführt, Matches sind verboten, die Kinder müssen einen Zwei-Meter-Abstand einhalten. Schlechte Nachrichten auch aus den Vereinen: Viele haben aufgrund der fehlenden Perspektive bis zu einem Drittel ihrer Mitglieder verloren.

ÖSTERREICH. „Bei der Sportausübung ist der Mindestabstand von zwei Metern stets einzuhalten, der kurzfristig unterschritten werden darf“, schreibt der ÖFB (Österreichische Fußballverband auf seiner Homepage). Damit ist klar: Fußballmatches und echtes Fußballtraining gehen dabei nicht und bleiben weiterhin offiziell allen Vereinen untersagt. Denn die Ausübung von Fußballsport im Wettkampfformat ist unzulässig. Meisterschaft ade.

Zehn Kinder, kein Test

Auch die Gruppengröße ist limitiert: Etwa 20 Kinder sind in einem Kader, doch aktuell darf laut Corona-Verordnung nur mit zehn Kindern „trainiert“ werden. „Die Gruppengröße beträgt maximal zehn Kinder und Jugendliche, plus zwei Trainer“, so der Wortlaut. Und: "Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres müssen nicht getestet werden, damit sie am regelmäßigen Trainingsbetrieb im Freien teilnehmen können.“

Trainer mit Test oder FFP2-Masken

Nur Trainer müssen sich spätestens einmal alle sieben Tage testen lassen und einen negativen Testnachweis erbringen. Liegt dieser Nachweis der negativen Testung nicht vor, haben Trainer auch während der Trainingseinheit eine FFP2-Maske zu tragen.

Zeitliche Staffelung

An einer Sportstätte dürfen mehrere Gruppeneinheiten gleichzeitig stattfinden, sofern die Höchstzahl von zehn Spielern und zwei Trainern pro Gruppe nicht überschritten wird und durch organisatorische Maßnahmen, wie etwa durch räumliche oder bauliche Trennung oder zeitliche Staffelung, eine Durchmischung der Personengruppen ausgeschlossen werden kann und das Infektionsrisiko minimiert wird.

Sport nur für unter 18-Jährige

Nach der monatelanger Pause öffnen am Montag also wieder alle Vereine, wie Fußballplätze, Leichtathletikanlagen und andere Sportstätten in Österreich ihre Pforten. Aber: Sport ist ausschließlich für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erlaubt, nur, wenn er im Freien stattfindet. Und: Es ein Präventionskonzept geben.

Fußballtraining mit Zwei-Meter-Abstand

Wie geht also ein Training in einem Kontaktsport ohne Kontakt? Pass- und Schussübungen etwa sind erlaubt, wenn der Abstand eingehalten wird. Aber ein Trainingsmatch ist natürlich weiterhin streng verboten. Franz Punz vom SV Oberndorf an der Melk (Bezirk Scheibbs): „Konditionell und technisch kann man einiges machen, aber das Spielerische und Taktische muss man hintanstellen.“
Gerhard Plank, Obmann des SV Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) sagt im ORF: „Besser so als gar nicht. Ich hoffe aber, dass wir bald wieder ein Kontakttraining durchführen dürfen und wir richtig, wie wir es gewohnt sind, Fußball spielen können.“

„Würden Spieler auch testen“

Der Präsident Wolfgang Bartosch des steirischen Fußballverbands sagt: „Man darf nicht übersehen, dass Fußball letztlich ein Kontaktsport ist, und wir hätten uns schon erwartet, dass man normal Fußball spielen darf. Man darf auch nicht übersehen, dass auf den öffentlichen Bezirksfußballplätzen immer mehr ein Wildwuchs entsteht, das heißt, hier wird normal Fußball gespielt, außerhalb der Kontrolle. Die Vereine wären eigentlich ein Garant dafür, dass die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Für einen normalen Spielbetrieb im Nachwuchsbereich und ab Mai womöglich wieder eine Meisterschaft durchführen zu können würde man auch junge Spieler vor dem Training testen.

Jeder Dritte hat Verein verlassen

Anlässlich des coronabedingten Lockdown-Jahrestages fordert die Sportunion ein Umdenken und ein Ende des Sport-Lockdowns, anstelle der Politik der 100-prozentigen Risikovermeidung, die immer schwerer durchsetzbar ist. Es braucht ein geordnetes Risikomanagement mit Corona-Präventionskonzepten. Öffnungen sollten daher nicht nur im Nachwuchssport sondern für den gesamten Vereinssport stattfinden. Aus der aktuellen Vereinsbefragung der Sportunion ging unter anderem hervor, dass viele Vereine bis zu einem Drittel der Mitglieder aufgrund der fehlenden Perspektive verloren haben.  „Österreichs Amateur- und Breitensport hat das schwierige Krisenjahr hart getroffen. Viele Vereine haben aufgrund der fehlenden Perspektive bis zu einem Drittel ihrer Mitglieder verloren“, so Sportunion-Präsident Peter McDonald, der neben dem herannahenden Frühling und den steigenden Impfraten auch in den Corona-Selbsttests einen Schlüssel für einen sicheren Neustart sieht. Vereinssport sollte damit rasch auch im Indoor-Bereich wieder voll ermöglicht werden, unabhängig von der Inzidenzrate. 

Sollen Kinder wieder Fußballspielen dürfen?


Quellen: ÖFB
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Endlich auf dem Fußballplatz: Der Nachwuchs vom SC Hörsching freut sich, wieder mit Ball trainieren zu dürfen. | Foto: Reischl

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