Nach Niederlage gegen Kroatien
Österreich steigt nach beherztem Kampf ab

Rekordspieler Marko Arnatovic (104 Matches im ÖFB-Dress) konnte auch nicht verhindern, dass Österreich die Gruppe der besten Teams Europas verlassen muss. | Foto: JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com
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  • Rekordspieler Marko Arnatovic (104 Matches im ÖFB-Dress) konnte auch nicht verhindern, dass Österreich die Gruppe der besten Teams Europas verlassen muss.
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Es war kein Spiel für schwache Nerven - und leider ohne Happy End für Österreich. Die ÖFB-Auswahl musste sich am Sonntag gegen Vizeweltmeister Kroatien nach engagierter Leistung und hochkarätigen Chancen in der ersten Hälfte mit 1:3 geschlagen geben. 45.700 Fans sahen im Wiener Ernst-Happel-Stadion, wie das Team von Trainer Ralf Rangnick um den Verbleib in Division A, der Nations-League-Gruppe der besten Teams Europas, kämpfte und am Ende aber als Tabellenletzter absteigen musste.

ÖSTERREICH. Die Ausgangssituation war klar: Österreich musste gewinnen, um im letzten Spiel der Nations League den Klassenerhalt in Gruppe A zu schaffen. Rangnick forderte Energie und Power am Platz, doch nach nur sechs Minuten jubelten die rund 18.000 kroatischen Anhänger: Real-Madrid-Star und David Alabas Teamkollege Luka Modric hämmerte den Ball ins rechte Eck - 1:0 Für Kroatien. Doch Österreichs Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Christoph Baumgartner sorgte nach Zuspiel von Gregoritsch und Sabitzer per Kopf für den Ausgleich. Nach einer kurzen Schrecksekunde in Minute 53 und Elfmeteralarm vorm österreichischen Tor wurde das Team mit drei, im Nachhinein umstrittenen Einwechslungen verändert. Denn: Kurz danach besiegelte der eingewechselte Livaja mit einem Kopfball und dem 2:1 für Kroatien Österreichs Schicksal. Lovren legte drei Minuten später zum 3:1 nach, das ÖFB-Team schien nach der beherzten Leistung komplett von der Rolle zu sein. Damit steigt Österreich mit einem Sieg, einem Unentschieden und vier Niederlagen aus der besten Gruppe der Nations League ab, während Kroatien vor Dänemark und Frankreich die Tabelle anführt.

Christoph Baumgartner zeigte eine beherzte Leistung und für den Ausgleich - was am Ende gegen Kroatien aber zu wenig war. | Foto:  Florian Schroetter / AP / picturedesk.com
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Chancen und Rekorde

Schade, denn die Voraussetzungen waren vielversprechend: Beim Ragnick-Debüt besiegte Österreich Kroatien sogar glatt mit 3:0 - es ist die einzige Niederlage des Vizeweltmeisters in 15 Spielen. Doch Kroatien rächte sich am Sonntag und traf bei fünf Torschüssen ganze drei Mal ins österreichische Tor. Das Austro-Team hatte im Gegensatz sechs Torschüsse im ganzen Spiel. Vor allem in der ersten Hälfte hatten Baumgartner, aber auch Marko Arnautovic die verdiente Führung am Fuß. Der 33-jährige Arnautovic überholte nun offiziell Andreas Herzog und ist mit 104 Länderspielen alleiniger Rekordspieler der heimischen Fußballgeschichte. Arnautovic wurde übrigens in Minute 63 für Debüt-Kicker Muhammed Cham ausgewechselt. Nach dem Dreifachwechsel (Arnautovic, Trimmel und Posch raus) schien Rangnicks Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette nicht mehr einwandfrei zu werken - ein Doppelpack der Kroaten beendete Österreichs Hoffnung auf den Klassenerhalt und untermauerte die Qualitäten des cleveren Vizeweltmeisters.

"Ein sehr enttäuschendes Ergebnis"

Rangnick kritisierte nach dem Spiel die Einwechslungen, die das Spiel maßgeblich veränderten: "Wir haben 65 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, am Ende ist das ein sehr enttäuschendes Ergebnis. Im Nachhinein haben uns die Wechsel nicht wirklich weitergeholfen. Wir wollten frisches Blut bringen, haben dann aber mehr Lücken gehabt und sind nicht mehr so kompakt gestanden." Während Christopher Trimmel betonte, dass "mehr drinnen gewesen" wäre, bemerkte Torschütze Christoph Baumgartner, dass die in Halbzeit eins gespielte "Dreierkette definitiv sehr gut funktioniert" hatte. 
"Um so ein Spiel zu entscheiden, musst du die Chancen nützen, die du hast. Wir müssen uns nicht auf Formationen ausreden", gab Kapitän David Alaba nach der Partie zu. "In der ersten Halbzeit waren wir gut, in der zweiten Halbzeit gab es sicherlich Luft nach oben. Wir müssen lernen und weitermachen."

Blick nach vorne

Und weitermachen darf das Team bereits im November: Da steigt das Trainingslager, ehe zwei Freundschaftsspiele gegen Andorra (Auswärtsspiel am 16. November in Malaga) und Europameister Italien (Heimspiel am 20. November in Wien) auf dem Programm stehen. Ab 23. März 2023 wird es wieder ernst: Da starten die Qualifikationsspiele für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland. 

Infos zum Spiel

  • Tore: 0:1 Modric (6.), 1:1 Baumgartner (9.), 1:2 Livaja (69.), 1:3 Lovren (72.)
  • Gelbe Karte: Sabitzer, Posch bzw. Perisic, Lovren

Österreich: Lindner – Posch (62./Wöber), Danso, Alaba – Trimmel (62./Lainer), X. Schlager, Seiwald, Sabitzer – Baumgartner (82./Schmid) – Gregoritsch (82./Onisiwo), Arnautovic (63./Cham)

Kroatien: Livakovic – Stanisic, Lovren, Gvardiol, Barisic (62./Sosa) – Modric, Brozovic (18./Majer), Kovacic (84./Pasalic) – Vlasic (84./Kramaric), Budimir (62./Livaja), Perisic

Tabelle Nations League Gruppe A1

  1. Kroatien, 13 Punkte
  2. Dänemark, 12 Punkte
  3. Frankreich, 5 Punkte
  4. Österreich, 4 Punkte

Top-5: ÖFB-Teamspieler nach Länderspielen

  1. Marko Arnautovic, 104 Spiele, 33 Tore (noch aktiv)
  2. Andreas Herzog, 103 Spiele, 26 Tore
  3. Aleksandar Dragovic, 110 Spiele, 2 Tore (noch aktiv)
  4. David Alaba, 96 Spiele, 14 Tore (noch aktiv)
  5. Toni Polster, 95 Spiele, 44 Tore

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