Bis zu 90 % weniger Passagiere
Den ÖBB fielen 2020 die Fahrgäste aus

Die ÖBB konnten die Passagierrückgänge ausgleichen. | Foto: ÖBB/Robert Deopito
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Die ÖBB haben im ersten Jahr der Ckorona-Pandemie einen dramatischen Schwund an Fahrgästen um rund 40 Prozent zu verzeichnen: Waren es im Jahr 2019 noch 477 Millionen Passagiere, die mit den ÖBB fuhren, sank die Zahl der Fahrgäste im Jahr 2020 auf 287 Millionen Passagiere (minus 190 Millionen). Das entspricht den Fahrgastzahlen Ende der 1980er Jahre.

ÖSTERREICH. Trotz des Umsatzeinbruchs von 700 Millionen Euro sparten die ÖBB 380 Millionen Euro kein, und konnten über die Hälfte des Umsatzentfalls selbst schultern, hieß es in einer Aussendung am Freitag. Das "Eisenbahnpaket" der Bundesregierung als Hilfe für den gesamten Sektor trug ebenfalls zur Einsparung ein. So konnten die ÖBB 2020 eine Bilanz für alle Teilkonzerne mit je einer schwarzen Null erreichen. Das Ergebnis endete sogar mit einem leichten Plus (EBT knapp 59 Millionen Euro). ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä:

„Die Möglichkeit zur Kurzarbeit und das umsichtige Eisenbahnpaket der Bundesregierung mit rund 200 Millionen Euro – Stichwort Notvergabe auf der Weststrecke, Zusatzbestellungen und Absenkung der Schienenmaut – haben uns ermöglicht, 2020 ausgeglichen abzuschließen."

Personenverkehr teils über 90 Prozent minus bei Fahrgästen

2020 haben 286,5 Millionen Fahrgäste die ÖBB-Mobilitätsdienste genutzt. Insgesamt waren dies 190 Millionen weniger als im Jahr davor. Am Höhepunkt der Krise betrug der Rückgang bei den Passagieren mehr als 90 Prozent, im Schnitt übers Jahr gesehen noch immer 40 Prozent minus. Das entspricht den Fahrgastzahlen Ende der 1980er Jahre.

Güterverkehr: Versorgung von Handel und Industrie gesichert

Die ÖBB Rail Cargo Group hat sowohl in Österreich als auch ins gesamte Europa bis nach Asien sogar am Höhepunkt der Krise jede Tonne verlässlich und sicher ans Ziel gebracht, so die ÖBB. Von Rohstoffen für die Industrie bis hin zu Pasta, Tomatensauce und Klopapier deckt die RCG das Transportspektrum ab. Das engagierte Krisenmanagement des Teams in 18 Ländern wurde im Rahmen der Kundenzufriedenheitsanalyse besonders honoriert. Gleichzeitig konnte die RCG 2020 wesentliche Akzente bei Internationalisierung und Ausbau des TransNET setzen und die Digitalisierungsinitiative mit dem GO-Live des digitalen Assistenten MIKE zum ersten Zwischenerfolg führen.

2,6 Milliarden Euro in Erneuerung und Ausbau investiert

Mehr als 2,6 Milliarden Euro wurden auch im Krisenjahr 2020 in die Erneuerung und den Ausbau der Bahninfrastruktur investiert. Die rund 200 Baustellen der ÖBB-Infrastruktur waren bis auf wenige Tage auch während der Covid-Krise in vollem Betrieb - wodurch Arbeitsplätze in der gesamten Lieferkette gesichert wurden. 

25 Milliarden Euro Investitionen bis 2026 geplant

Mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung und schrittweiser Rückkehr zur Normalität wollen die ÖBB wieder mit einem breiten Investitionsprogramm den Wirtschaftsstandort Österreich vorantreiben. Für die Periode von 2021 bis 2026 liegt ein umfassender Investitionsplan mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro vor. Ein Großteil davon – 20,6 Milliarden Euro – geht in den Ausbau der Bahninfrastruktur sowie erneuerbarer Energien. Überdies werden im Bereich Personenverkehr mit 3,4 Milliarden Euro erhebliche Mittel in die Modernisierung und Aufstockung der Zugflotte gesteckt. Nicht zuletzt wird auch in neue Nachtzüge zum Ausbau des ÖBB-Nightjet-Netzes investiert.

Nachtzüge nach Italien

„Im Nachtzug-Segment wollen wir unsere Vorreiterrolle in Europa noch einmal deutlich ausbauen. Bereits zu Beginn des Sommers nehmen wir das bewährte Programm wieder auf – zum Beispiel nach Rom, Venedig, Mailand, Livorno. Und wir führen die neue Destination nach Amsterdam ein, zum Jahresende kommt dann endlich Paris dazu“, zählt Andreas Matthä die Destinationen des Nightjets auf.

Grafische Sitzplatzreservierung 

Rund 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems fließen. Durch Projekte wie die grafische Sitzplatzreservierung oder die Wegfinder-App, gekoppelt mit den ÖBB360°-Angeboten für die erste und letzte Meile, soll der Personenverkehr noch kundenfreundlicher werden. In der Infrastruktur wird an einem „digitalen Zwilling“ des ÖBB-Schienennetzes gearbeitet, um Instandhaltung und Netzauslastung effizienter und günstiger zu steuern. Auch im Güterverkehr werde die Digitalisierung vorangetrieben. „Mit der End-to-End Digitalisierung wird der Güterverkehr auf der Schiene schneller und effizienter. Die Schienenlogistik wird so einfach zugänglich wie die Straßenlogistik. Da geht es direkt in die Zukunft“, führt Andreas Matthä aus. Als Arbeitgeber soll bis 2025 pro Jahr mit 2.700 Neuaufnahmen gerechnet werden.

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