Tausende Beschwerden
E-Control fordert mehr Transparenz von Energieversorgern
Die Beschwerden bei der E-Control über Strom- und Gasverträge reißen nicht ab. Fast 43.000 Anfragen musste die Regulierungsbehörde im vergangenen Jahr bearbeiten. Obwohl die Energiepreise überwiegend zurückgegangen sind, bleibt die Preisgestaltung der Top-Aufreger. E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch nimmt die Energieversorger abermals in die Pflicht und fordert mehr Transparenz.
ÖSTERREICH. Das Thema Energie hat 2023 mehr Menschen als je zuvor bewegt. 2.500 Streitigkeiten zwischen Kunden und Energieversorgern musste die E- Control schlichten, zigtausend Anrufe und E-Mails wurden beantwortet. Bedingt durch die hohen Preise, die sich durch 2022 bis ins Jahr 2023 gezogen haben, hätten sich "alleine schon aus den Jahresabrechnungen sehr viele Fragen ergeben", sagt Wolfgang Urbantschitsch, Leiter der Regulierungsbehörde, am Freitag im "Ö1-Morgenjournal".
Intransparenz bei Kosten, Verbrauch und Verträgen
Das größte Thema bleibt aber die Kommunikation, meint Urbantschitsch. Jeder Zeit müsste man Preis, Verbrauch und Vertragslaufzeit online abrufen können. Bei vielen Energieversorgern ist das im Kundenportal allerdings nicht möglich, schon gar nicht am Handy. So würden im Unterschied zu Banken und anderen Unternehmen etwa Apps fehlen. "Es sind bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um in einer guten Weise mit den Kundinnen und Kunden zu kommunizieren", betont der Leiter der Regulierungsbehörde.
Kürzung der Strompreisbremse
Mit Juli wird die Strompreisbremse gekürzt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher werden die Senkung voraussichtlich nicht spüren, da die Tarife in den vergangenen Monaten ohnehin gesunken sind, erklärt Urbantschitsch. Wer sich noch in einem alten und teuren Tarif befindet, könnte durch die Kürzung aber durchaus ein böses Erwachen haben. Es lohnt sich also wieder Preise zu vergleichen.
Energieanbieter in der Pflicht
Von der Energiewirtschaft erwartet sich der E-Control-Chef nun, "dass sie von sich aus – gerade bei diesen Verträgen – an die Kundinnen und Kunden herantritt und neue Verträge mit neuen und günstigeren Preisen anbietet." Gleiches erwartet sich der Leiter der Regulierungsbehörde, wenn es um Preiserhöhungen nach Rabattaktionen geht. "Das ist ein großes Problem", so Urbantschitsch, der sich hier wieder eine einfachere Produktgestaltung und ein Ende intransparenter Rabatte wünscht.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.