Treffen der Energieminister
Einigung beim Notfallplan zum Gassparen

Ab Mittwoch liefert Russland deutlich weniger Gas mehr über die Pipeline Nord Stream 1. Grund dafür sind laut eigenen Angaben Wartungsarbeiten. | Foto: Jens Büttner / dpa / picturedesk.com
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  • Ab Mittwoch liefert Russland deutlich weniger Gas mehr über die Pipeline Nord Stream 1. Grund dafür sind laut eigenen Angaben Wartungsarbeiten.
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Am Dienstag haben sich die Energieministerinnen und Energieminister der EU in Brüssel getroffen. Thema war einmal mehr der gemeinsame Notfallplan zum Energiesparen. Die Einigung der 27 Mitgliedsstaaten war schwierig. Dennoch ist ein zweiter, weniger strenger Plan angenommen worden. Währenddessen liefert Russland wieder deutlich weniger Gas nach Europa.

ÖSTERREICH. Die Länder der EU haben sich geeinigt. Der Notfallplan ist aber deutlich weniger streng, als er im ersten Entwurf vorgesehen war. Demnach werden die Länder zwischen 1. August und 31. März freiwillig auf 15 Prozent des jeweiligen Gasverbrauchs verzichten. Erst beim Auslösen eines Alarms durch die EU wird das Sparen zur Pflicht. Damit das Sparziel verbindlich wird, müssen 15 der 27 EU-Mitgliedsstaaten bzw. 65 Prozent der Bevölkerung der Union zustimmen. Ausnahmen bei der 15-Prozent-Regelung gibt es für Länder, die nicht direkt an das Versorgungsnetz eines anderen Staates angebunden sind. Also etwa Zypern, Malta und Irland. Der erste Entwurf hatte vor allem in Frankreich, Griechenland, Spanien und Portugal für Aufregung gesorgt. 

Russland liefert deutlich weniger Gas

Die Abhängigkeit von russischem Gas ist auch weiterhin ein großes Problem. Der russische Energiekonzern Gasprom wird ab Mittwoch deutlich weniger Gas über die Pipeline Nord Stream 1 nach Europa liefern. Schon jetzt kommen nur 40 Prozent der potenziell möglichen Menge an. Ab Mittwoch werden die Lieferungen auf 20 Prozent halbiert. Grund dafür ist laut Russlands Präsident Wladimir Putin die Wartung der beschädigten Turbine. Diese ist allerdings bereits repariert und wartet in Deutschland auf den Weitertransport nach Russland. Wolfgang Urbantschitsch, der Leiter der E-Control, geht davon aus, dass die Blockade nicht an der Wartung der Turbine liegt, sondern politisch motiviert ist.

Die Gasspeicher der OMV sind bereits zu 80 Prozent gefüllt. | Foto:  Weingartner-Foto / picturedesk.com
  • Die Gasspeicher der OMV sind bereits zu 80 Prozent gefüllt.
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Speicher der OMV bereits voll

Energieministerin Leonore Gewessler ist aber dennoch zuversichtlich, dass Österreich die Gasspeicher bis zum Herbst zu 80 Prozent füllen kann. Die OMV hat das Ziel bereits erreicht. Denn: Die Lieferungen, die durch die Ukraine zu uns kommen, waren nie komplett unterbrochen. Damit hat Österreich auch während der zehntägigen Unterbrechung von Nord Stream 1 Gas speichern können - wenn auch weniger als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Alarmstufe werde in Österreich erst dann ausgerufen, wenn Russland gar kein Gas mehr nach Österreich liefere, sagt Gewessler im Interview mit der ZIB2. 

Verpflichtende Sparmaßnahmen können im Notfall auch für Privatpersonen kommen. | Foto: ÖVGW
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Drosselung des Industrieverbrauchs möglich

Die Energieministerin ruft in diesem Zusammenhang einmal mehr zum Gassparen auf. Eine eigene Werbekampagne dafür soll es allerdings erst zu Beginn der Heizsaison geben. Jetzt hätte eine solche Maßnahme keine Wirkung, so Gewessler. Als Tipps für private Haushalte nannte sie einmal mehr die Reduktion der Raumtemperatur, beim Kochen einen Deckel zu verwenden und Heizkörper während der Heizsaison völlig freizuräumen. Außerdem sprach sie erneut über die 19-Grad-Regelung für öffentliche Gebäude und Büros. Erst im absoluten Notfall könnte die Energiezufuhr in Industriebetrieben gedrosselt werden. Die Industrie solle aber schon jetzt, wo es geht, auf alternative Energieträger umsatteln, appelliert Gewessler. 

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