Gehälter steigen bis zu 8,67 %
Einigung im Handel – Streik abgewendet

In der fünften KV-Runde der Handelsbranche konnte schließlich eine Einigung erzielt werden – die Gehälter der steigen um 7 Prozent und mindestens 145 Euro.  | Foto: Wolfgang Spitzbart
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  • In der fünften KV-Runde der Handelsbranche konnte schließlich eine Einigung erzielt werden – die Gehälter der steigen um 7 Prozent und mindestens 145 Euro.
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In der fünften KV-Runde der Handelsbranche konnte schließlich doch noch eine Einigung erzielt werden. Der für Freitag und Samstag angesetzte Warnstreik wurde damit abgewendet. Die Gehälter steigen um 7 Prozent und mindestens 145 Euro. 

ÖSTERREICH. Nach fast zehn Stunden Verhandlung einigten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen neuen Kollektivvertrag für den Handel. Die Gehälter der 430.000 Angestellten und Lehrlinge des Handels steigen um 7 Prozent und mindestens 145 Euro. Das bedeutet eine durchschnittliche Erhöhung der Gehälter um 7,31 Prozent und eine maximale Erhöhung um bis zu 8,67 Prozent. Das Einstiegsgehalt für Berufseinsteiger nach der Lehre wird um 8,06 Prozent angehoben. Die Lehrlingseinkommen werden im ersten Lehrjahr auf 800 Euro, im zweiten Lehrjahr auf 1.025 und im dritten Lehrjahr auf 1.350 Euro angehoben. Das bedeute einer Erhöhung zwischen 8 und 9,6 Prozent.

Dauerhafte Gehaltserhöhung ohne Einmalzahlung

"Für uns war es sehr wichtig, dass wir einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss über der zugrunde gelegten Inflationsrate für alle und eine stärkere Anhebung der unteren Gehaltsgruppen erreichen konnten", erklärte die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, nach der Einigung. Die von der Arbeitgeberseite angebotene Einmalzahlung lehnte die Gewerkschaft zugunsten einer dauerhaften Gehaltserhöhung ab, denn die angebotene Prämie wäre "ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten gewesen", so Fichtinger.

Streik in letzter Minute abgewendet

Die für 2. und 3. Dezember 2022 angesetzten Warnstreiks wurden damit in letzter Minute abgewendet. Die Gewerkschaft ist davon überzeugt, dass das drohende Szenario eines Stillstands im Handel mitten in der Adventszeit aber zum erfolgreichen Abschluss beigetragen hat. "Ohne den Druck der Betriebsversammlungen und die Streikbereitschaft wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen. Vor einer Woche standen wir noch bei einem Angebot von vier Prozent", betonte der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel der GPA, Martin Müllauer. 

"Verhandlungen schwierig und zäh"

"Die Verhandlungen waren schwierig und zäh, haben aber im fünften Anlauf doch noch zu einem Ergebnis geführt und wir konnten einen Abschluss erreichen", sagte Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der WKÖ-Chefverhandler bedauerte jedoch, dass die Gewerkschaft die angebotene Variante mit der Einmalzahlung ablehnte: "Die Gewerkschaft hat sich für die lineare Erhöhung entschieden. Das ist aus unserer Sicht bedauerlich, denn das andere Modell hätte unterm Strich mehr gebracht und außerdem aufgrund der Steuerbefreiung einen enormen Nettovorteil für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet, in vielen Fällen sogar noch heuer. Im Durchschnitt hätte die Prämie rund 1.000 Euro netto betragen", so Trefelik.

"Absolute Oberkante"

Laut dem Handelsverband wurde mit der vereinbarten Tarifanpassung die "absolute Oberkante" erreicht, viele Händler wären damit überfordert. "Trotz der schwierigen Ausgangslage und der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Teuerung und Energiekrise geben die heimischen Händler ihren Beschäftigten mit der heutigen KV-Einigung Halt und Planungssicherheit. Der großzügige 7-Prozent-Abschluss wird die Inflation mehr als ausgleichen, wenngleich jeder Euro mehr bei den Personalkosten den Handelsbetrieben in der Substanz fehlen wird", erklärte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

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