EU-Sanktionen gegen Russland
Folgen für Österreichs Wirtschaft "überschaubar"

In Österreich rechnet die Ministerin wegen der Sanktionen gegen Russland mit einem BIP-Einbruch um 0,4 bis 0,5 Prozent. | Foto: bka
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  • In Österreich rechnet die Ministerin wegen der Sanktionen gegen Russland mit einem BIP-Einbruch um 0,4 bis 0,5 Prozent.
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Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) seien die Auswirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine für den heimischen Standort überschaubar. Ein Unterstützungspaket soll dennoch Abhilfe schaffen. 

ÖSTERREICH. Bereits am Montag erklärte Schramböck nach einem Treffen mit dem ukrainischen Botschafter Wassyl Chymynez: "Die Sanktionen werden Russland ins Mark treffen, sie werden Russland wehtun." Gleichzeitig habe die Regierung ein Interesse, dass die Sanktionen die österreichische Wirtschaft möglichst wenig treffen. Heimische Firmen hätten zusammen 1,6 Mrd. an Forderungen gegenüber dem „russischen Raum“, diese seien aber bei der Kontrollbank (OeKB) zu 50 bis 80 Prozent versichert.

Man müsse drei Bereiche in Österreich beobachten, sagte die Wirtschaftsministerin am Dienstag bei einer Pressekonferenz: Export, Energie ("Abhängigkeit vom russischen Gas") und Entwicklung der Lieferketten (Stahl, Weizen).

Hilfspaket für Unternehmen

In Russland sind 650 Unternehmen aus Österreich tätig, davon habe nur ein sehr kleiner Teil eine Produktion in Russland – vor allem in der Papierindustrie, sagte Schramböck. In der Ukraine sind es 200 Unternehmen, von denen etwa 20 auch vor Ort produzieren. Für betroffene Unternehmen plant die Regierung ein Hilfspaket in noch unbekannter Höhe.

60 Prozent des verbrauchten Erdgases stammt aus Russland.
  • 60 Prozent des verbrauchten Erdgases stammt aus Russland.
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Export: BIP-Einbruch um 0,4 Prozent

Jeder sechste Euro wird durch den Export verdient, jedoch gehen nur 2 Prozent der Exporte nach Russland. Deshalb werde der BIP-Einbruch bei lediglich 0,4 bis 0,5 Prozent liegen. Mit Auswirkungen ist allerdings auch auf Importe zu rechnen. Das erwähnte Minus berücksichtigt alleine die Effekte aus dem Export österreichischer Unternehmen.

60 Prozent Erdgas aus Russland

Trotz des Krieges liefert Russland nach eigenen Angaben zwar weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Die Swift-Sanktionen könnten in Zukunft aber für Komplikationen sorgen, befürchtet die Ministerin. Österreich müsse jetzt endlich die Abhängigkeit von russischen Gas beenden. Ungefähr 60 Prozent des hierzulande verbrauchten Erdgases stammen vom russischen Gasmonopolisten Gasprom, mit dem es auch langfristige Lieferverträge gibt. Der Ausbau von Flüssiggas und Wärmepumpen habe nun Priorität. 
Auch durch Wärmepumpen könne ein Teil des Gasbedarfs in der Industrie ersetzt werden.

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