Arbeitsmarkt-Kompass
Gehalt steht für die Arbeitnehmer an erster Stelle

Vor allem Frauen schätzen Home-Office. | Foto: pexels.com
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Vor dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, präsentierte marketagent in Zusammenarbeit mit Leitbetriebe Austria die zweite Ausgabe des Arbeitsmarkt-Kompass. Das Fazit: Die Arbeitskräfte in Österreich fühlen sich nach wie vor in einer starken Position auf dem Arbeitsmarkt, wobei Flexibilität als entscheidendes Schlagwort gilt und die Gleichstellung von Mann und Frau noch immer eine Herausforderung darstellt.

ÖSTERREICH. Der Arbeitsmarktkompass bietet eine Langzeitstudie zur Stimmung unter den österreichischen Arbeitnehmerinnen und -nehmern. Seit 2023 befragt marketagent vierteljährlich österreichische Arbeitnehmer zur aktuellen Stimmung am Arbeitsmarkt. Die zweite Ausgabe des Arbeitsmarktkompass basiert auf den Daten von 1.651 Befragten aus dem ersten Quartal 2024. Diese bieten Einblicke in die Präferenzen bezüglich Arbeitsort und Arbeitszeit der österreichischen Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern sowie deren Werte im Berufsleben.

Wandel am Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Besonders in Branchen, die vom Fachkräftemangel und demografischen Veränderungen geprägt sind, verschiebt sich das Machtverhältnis zugunsten der Arbeitnehmer. Unternehmen müssen ihre Strategien zur Mitarbeitergewinnung und -bindung überdenken, um im Wettbewerb um Talente bestehen zu können. Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria, betont, dass der Arbeitsmarkt-Kompass Unternehmen wertvolle Einblicke für das Recruiting und die Mitarbeiterführung bietet.

Wechselbereitschaft bei fast einem Drittel 

Die Daten zeigen, dass zwar nur etwa 18 Prozent der Befragten mit ihrem aktuellen Job unzufrieden sind, aber fast ein Drittel Wechselbereitschaft signalisiert. Diese wird vor allem durch das Streben nach höherem Gehalt angetrieben, wobei ein durchschnittlicher Einkommensanstieg von 28 Prozent bei einem Jobwechsel erwartet wird. Die Mehrheit der Befragten ist jedoch zuversichtlich, gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.

Flexibilität ist entscheidend

Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, erklärt, dass Arbeitgeber einem zunehmenden Wettbewerb gegenüberstehen und Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg in der modernen Arbeitswelt gilt. Die heimischen Arbeitnehmer wünschen sich Flexibilität sowohl bei der Arbeitszeit als auch beim Arbeitsort. 23 Kilometer sind die Österreicherinnen und Österreicher durchschnittlich bereit, für die Fahrt zum Arbeitsplatz in Kauf zu nehmen. Nur sieben Prozent würden mehr als 50 Kilometer fahren, 36 Prozent ein bis maximal zehn Kilometer. In Wien (18 km), Tirol (19 km) und Kärnten (19,7 km) hingegen ist die Bereitschaft am geringsten. 

Die bevorzugte Wochenarbeitszeit liegt im Durchschnitt bei 33 Stunden, wobei Frauen tendenziell weniger Stunden bevorzugen als Männer. Home-Office hat sich als fester Bestandteil vieler Branchen etabliert, wobei die heimischen Arbeitnehmerinnen und -nehmer im Durchschnitt 39 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus erledigen.

Gehalt steht an oberster Stelle

Bei der Jobsuche ist für die österreichischen Arbeitnehmer das Gehalt entscheidend, gefolgt von einem guten Arbeitsklima und Wertschätzung. Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität rangieren aufgrund persönlicher Vorteile hinter diesen Prioritäten.

Frauen als Schlüsselakteure

Frauen legen im Job mehr Wert auf ein gutes Arbeitsklima, Wertschätzung und Flexibilität als Männer. Dies spiegelt sich auch in ihren Präferenzen für Remote-Arbeit und flexible Arbeitszeitmodelle wider. Die meisten Frauen sehen dies jedoch eher als Notwendigkeit denn als Präferenz aufgrund traditioneller Rollenbilder in der Gesellschaft. Angesichts des Arbeitskräftemangels wird die Forderung lauter, Frauen verstärkt in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wofür attraktive Pakete mit flexiblen Arbeitsbedingungen und Strukturen geschaffen werden müssen, die eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.

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