Henkel: Automatisierung geht ohne Jobabbau

Bis zu 1.500 Tonnen an Wasch- und Reinigungsmitteln gehen im Wiener Henkel-Werk vom Band. | Foto: Henkel
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ÖSTERREICH. Peter Truzla kann sich gar nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal auf dem offenen Arbeitsmarkt Mitarbeiter suchen musste. "Wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus", sagt der Personalleiter bei Henkel CEE am Standort Wien zu meinbezirk.at. 

Fachkräfte selbst ausbilden

Auf diese Weise begegnet das Unternehmen dem Facharbeitermangel, der speziell im Chemiebereich in Ostösterreich zu spüren ist. Im 1927 gegründeten Werk, das mitten im Stadtgebiet, nur 1.800 Meter Luftlinie vom Stephansdom entfernt, liegt, gibt es daher auch die im Osten des Landes eher raren Lehrstellen für Chemieverfahrenstechnik. Daneben werden auch Mechatroniker ausgebildet.

Von der Flasche bis zum Waschmittel

Im Wiener Henkel-Werk herrscht 24-Stunden-Betrieb. Produziert werden dort Flüssigwaschmittel, Weichspüler und Geschirrspülmittel auf insgesamt 11 Linien, die pro Schicht von drei bis vier Mitarbeitern betrieben werden. Hergestellt werden hier auch die Behältnisse, in die die Wasch- und Reinigungsmittel abgefüllt werden. Dazu werden tubenförmige Kunststoffrohlinge in eine Anlage gesteckt und kommen dann als wohlgeformte Plastikbehälter heraus.  

Gleicher Mitarbeiterstand, Produktion verdoppelt

Über Fluktuation muss Truzla jedenfalls nicht klagen. Viele Mitarbeiter sind schon seit vielen Jahren im Betrieb. Gleichzeitig ist der Mitarbeiterstand in der Produktion trotz Automatisierung in den vergangenen Jahren relativ konstant bei 150 geblieben. Dafür wird mehr produziert. Waren es 2004 noch 133.000 Tonnen, die vom Band liefen, hat sich die Menge bis 2016 auf 270.000 Tonnen verdoppelt. Automatisierung bedeutet auch Investitionen:  Jährlich nimmt Henkel dafür zehn Millionen Euro in die Hand. Als Gründe für die Konstanz bei den Mitarbeitern nennt Truzla den Vorteil des zentralen und gut angebundenen Standortes. Löhne über dem Kollektivvertrag, Prämien sowie Sozialleistungen, Sportförderung und einen eigenen Mitarbeitershop sind laut Truzla weitere Gründe, die Henkel als Arbeitgeber auszeichneten.

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