Wegen steigender Kosten
Jetzt drohen Lieferstopps von Milchprodukten

Die NÖM warnt vor steigenden Milchpreisen und Lieferstopps. | Foto: NÖM. AG
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  • Die NÖM warnt vor steigenden Milchpreisen und Lieferstopps.
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Weil die Preise für einen Liter Rohmilch weiter steigen und Molkereien sich in der Folge mit höheren Kosten von bis zu 30 Prozent konfrontiert sehen, kündigte NÖM-Vorstand Alfred Berger "vorsorglich Lieferstopps von bestimmten Produkten" im Lebensmittelhandel an.

ÖSTERREICH. Welche Produkte das sind, ließ NÖM in der Aussendung offen. Berger berichtete aber von Engpässen bei Verpackungsmaterialien und Fruchtzubereitungen. Bei letzteren ist Agrana Marktführer. Solche Fruchtzubereitungen finden sich etwa in Joghurts. Die NÖM ist nach Berglandmilch zweitgrößte Molkerei Österreichs. 

"Durch die derzeitige Preisgestaltung werden wir daher aktiv ins Sortiment eingreifen müssen. Bei Himbeeren gibt es den 3-5-fachen Preis aber keine Garantie für die Ware. Das ist für alle Beteiligten ein neues Spiel", sagte Berger. Dazu komme, dass Angebote oft nur eine Gültigkeit von wenigen Tagen hätten. "Diese Anspannung überträgt sich weiter auf unsere Handelspartner, die einen professionellen Umgang von uns gewohnt sind. Eine Ankündigung eines möglichen Lieferstopps bei einzelnen Produkten bleibt damit unumgänglich", so Berger.

Engpässe bei Fruchtmischungen für Joghurts und andere Produkte drohen. | Foto: Familie Degasperi-Wanek
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Leere Regale, um Druck auszuüben

Steigende Preise sorgen für immer größeren Druck zwischen den Unternehmern entlang der Wertschöpfungskette. Trotz höherer Kosten versucht man Marktanteile und Handelsspanne zu halten-notfalls mit leeren Regalen, um auf die Situation aufmerksam zu machen.

Der Preis für einen Liter Rohmilch sei bereits um mehr als 10 Cent gestiegen, das bedeutet ein Kostenanstieg um 30 Prozent für Molkereien. | Foto: Pixabay/Myriams-Fotos (Symbolbild)
  • Der Preis für einen Liter Rohmilch sei bereits um mehr als 10 Cent gestiegen, das bedeutet ein Kostenanstieg um 30 Prozent für Molkereien.
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Ohne Gas keine Milch mehr

Auch die Energiepreise hätten auf die Milchproduktion Auswirkungen, denn die NÖM setzt für die Pasteurisierung der Milch beispielsweise Erdgas ein. "Die Steigerung der Energiepreise, besonders bei Gas, sind enorm. Diese nehmen Dimensionen an, die in keinem Plan eingepreist sind und zu harten Maßnahmen, und damit in letzter Konsequenz zu Veränderungen im Sortiment führen", schilderte Berger. Die NÖM sei zu 100 Prozent von Gas abhängig, würde der Gashahn abgedreht, würde der Betrieb stillstehen und auch keine Rohmilch von den Bauern abgeholt werden.

40 Mio. Euro mehr an Kosten

Allein wegen des Anstiegs des Milchpreises um über 10 Cent pro Liter Rohmilch rechnet die NÖM heuer mit mehr als 40 Mio. Euro an Mehrkosten. Dies dürften auch die Konsumentinnen und Konsumenten zu spüren bekommen. Der Preisanstieg bei Rohmilch wirkt sich auf die verschiedenen Milchprodukte unterschiedlich aus. Besonders betroffen sind Käse und Butter. Für ein Kilo Hartkäse braucht man zwischen 10 und 15 Liter Rohmilch, für ein Kilo Butter sind es rund 20 Liter Rohmilch.

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