Gipfel in Planung
Krimi um zu hohe Lebensmittelpreise geht weiter
Viele Österreicherinnen und Österreicher spüren die Teuerung ganz besonders im Geldbörserl, denn vor allem die Preise für Lebensmittel stiegen zuletzt rasant. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) weitet ihre Untersuchung zu den hohen Preisen in der Lebensmittelbranche aus, nun werden auch Online-Lebensmittelhändler ausführlich befragt.
ÖSTERREICH. Die Teuerung macht selbst vor preisgünstigen Lebensmitteln, etwa Pizza, Pommes, Sonnenblumenöl, Feinkristallzucker nicht halt, wie zuletzt ein Preismonitor der Arbeiterkammer zeigte. Im Jahr 2022 stieg das allgemeine Preisniveau (Verbraucherpreisindex) im Vergleich zu 2021 um 8,6 Prozent an. Im März 2023 betrug der Anstieg der Monatsinflation (gegenüber März 2022) 9,2 Prozent.
Dabei sind aber Nahrungsmittel und Getränke im Schnitt um 14,5 Prozent teurer geworden. Eine Preisexplosion verzeichneten auch einzelne Lebensmittelgruppen, wie etwa Milch, Käse und Eier: Diese haben im März sogar um 20 Prozent mehr gekostet als vor einem Jahr. Dabei haben sich die Preisanstiege im Lebensmittelsektor zuletzt sogar etwas abgeschwächt. Die Preise für Butter und Öle sind beispielsweise wieder zurückgegangen.
Untersuchung dauert bis Herbst 2023
Die BWB weitet ihre Untersuchung in der Branche aber dennoch aus. Am Donnerstag gab diese bekannt, dass nun auch 13 Online-Lebensmittelhändler ausführlich befragt werden. Bereits seit März läuft eine Befragung von 1500 Lieferanten und auch die großen Supermarktketten müssen Geschäftsdaten liefern. Die BWB geht der Frage nach, ob die zumindest vorübergehend teils extrem stark gestiegenen Lebensmittelpreise gerechtfertigt waren beziehungsweise sind. Die Untersuchung des Lebensmittelsektors dauere voraussichtlich bis Herbst 2023.
Lebensmittelgipfel in Planung
Bereits für den 8. Mai lädt Sozialminister Johannes Rauch von den Grünen zu einem Lebensmittelgipfel. Mit dabei sind neben Vertreterinnen und Vertretern der Lebensmittelbranche auch Wirtschaftsforscher und Sozialpartner. Rauch argumentiert, dass die Teuerung bei den Lebensmitteln in Österreich überdurchschnittlich sei. Branchenvertreter wiederum haben die Preisanstiege bisher vor allem mit den hohen Kostensteigerungen bei Energie verteidigt.
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