E-Control-Chef zu Gaspreisen
Kunden müssen auf fallende Preise warten

Während die Handelspreise für Gas stark gefallen sind, müssen private Kundinnen und Kunden nach wie vor tief in die Tasche greifen. | Foto: Adobe Stock/avirid
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Die Handeslpreise für Gas befinden sich auf Talfahrt. Laut dem E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch wird sich das allerdings erst in einigen Monaten bei den Endkundinnen und -kunden bemerkbar machen. Für Neukundinnen und -kunden könnte es schon früher eine Erleichterungen geben.

ÖSTERREICH. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen nach wie vor tief in die Tasche greifen, um ihre Gasrechnungen zu bezahlen. Laut E-Control beträgt der Preis je kWh Gas österreichweit derzeit immer noch bis zu 30 Cent. Dabei legt der Gaspreis auf den Handelsplätzen gerade eine Talfahrt hin. Zum Beginn der Woche startete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde (MWh) – rund 7 Cent je Kilowattstunde (kWh) – in den Handel. Das war der niedrigste Preis seit Februar 2022, also noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.

Handelspreise für Gas im Sinkflug

Am Dienstagvormittag notierte der europäische Gaspreis bei rund 75 Euro je MWh (7,5 Cent/kWh). Im Vergleich zum August 2022, als der europäische Gaspreis seinen zwischenzeitlichen Höchststand erreichte, ist das immer noch eine Vergünstigung von rund 78 Prozent – damals mussten Rekordpreise von rund 345 Euro je MWh (35 Cent/kWh) bezahlt werden. 

Indessen fiel der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Gas-Großhandelspreisindex (ÖGPI) im Jänner 2023 um 17,4 Prozent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Jänner 2022) ist er allerdings nach wie vor um 28,3 Prozent höher.

Haushalte müssen sich gedulden

Private Gas-Kundinnen und -Kunden müssen sich allerdings noch einige Monate gedulden, ehe sich die fallenden Großhandelspreise auf ihren Rechnungen zeigen werden. Das sagte E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch heute im Ö1-Morgenjournal. Was die Kunden jetzt für ihr Gas zahlen, "das sind Preise, die sich aufgrund einer Beschaffung durch die Energieunternehmen ergeben, die in den vergangenen Monaten stattgefunden hat", so Urbantschitsch.

Erleichterung für Neukunden

Eine baldige Erleichterung könnte es aber für Neukundinnen und -kunden geben. Der E-Control-Chef rechnet damit, dass die Energieunternehmen ihre Angebote aufgrund der gefallenen Preise schon bald neu kalkulieren. "Ich denke, dass in den nächsten Wochen doch einige Unternehmen mit neuen Angeboten kommen, die günstiger sind als die augenblicklichen Neukundenangebote", sagte Urbantschitsch.  

Mildes Wetter sorgt für geringen Verbrauch und volle Speicher

Hauptgrund für die Talfahrt der Gas-Handelspreise sind die heuer vergleichsweise hohen Winter-Temperaturen. Durch das milde Wetter wird der Gasverbrauch gedämpft und die Gasspeicher füllen sich. Wie die Austria Presse Agentur (APA) am Montag berichtete, stieg der österreichische Gasspeicherstand zwischen 21. und 31. Dezember von 85 auf 87 Prozent.

Mehr Gas aus Russland, mehr Strom aus Wind und Sonne

Ein weiterer Grund für den sinkenden Preis dürfte in den zuletzt wieder stark angestiegenen Gas-Importen aus Russland liegen. Vor allem die Importe von russischem Flüssiggas (LNG) nach Europa stiegen zuletzt auf einen neuen Höchststand. Das geht aus aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Icis hervor, wie das Handelsblatt im Dezember berichtete.

Zudem wird neuerdings mehr Strom aus Erneuerbaren Energiequellen gewonnen. Der aktuell niedrige Gasverbrauch sei dementsprechend auch auf die gute Energieproduktion aus Wind- und Sonnenenergie zurückzuführen, wie Österreichs Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag erklärte. 

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