Lehre oder Schulbank: Der Kampf um die wenigen Jugendlichen
Immer weniger Lehrlinge werden ausgebildet. Doch schuld ist nicht allein der demografische Knick.
ÖSTERREICH. Die Zahl der Lehrlinge geht bekanntlich zurück. Das liegt einerseits daran, dass es einfach weniger Jugendliche gibt: Während es 2007 noch über 100.000 15-Jährige in Österreich gab, waren es 2016 nur noch knapp 86.000.
Image der Lehre verbessern
Um diese sinkende Zahl an Jugendlichen konkurrieren Schulen und Betriebe. "Das stellt ein Problem für viele Betriebe dar. Gerade für den Mittelstand, der hier verwurzelt ist, ist Ausbildung ganz besonders wichtig. Der Mittelstand ist darauf angewiesen, vor Ort gut ausgebildete Fachkräfte zu haben", sagt Robert Frasch, der das Netzwerk Lehrlingspower betreibt, das zum Ziel hat, die Qualität und das Image der Lehre zu verbessern. Dazu gehöre etwa auch, auf die Jugendlichen und ihre Eltern zuzugehen und aufzuzeigen, welche beruflichen Chancen eine Lehre bringe, sagte Frasch am Tag des Mittelstandes, der zwei Tage nach der Nationalratswahl in Wien stattfand.
Betriebe sollen Abgeltungsprämie zahlen
Die Politik sei hier gefragt, etwa bei den aktuellen Fördermechanismen anzusetzen und hier über Änderungen nachzudenken, so Frasch. Auch über Ausbildungsprämien sei nachzudenken, ähnlich wie in der Fußballwelt. "Ich kann mir vorstellen, dass ein Betrieb, der nicht ausbildet und jemanden gut Ausgebildeten übernimmt, dem Ausbildungsbetrieb eine entsprechende Abgeltung zahlt", sagt Frasch.
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