KV-Abschluss

Löhne und Gehälter in Brauereien steigen um 8,1 Prozent

Die Löhne und Gehälter für rund 3.500 Beschäftigte in der Brauindustrie steigen um 8,1 Prozent plus 36 Euro. Die Lehrlingseinkommen werden um 9,2 Prozent angehoben.

ÖSTERREICH. In der Brauindustrie haben sich Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen bereits in der zweiten Verhandlungsrunde auf einen neuen Kollektivvertrag verständigt. Das teilte der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) am Donnerstag via Aussendung mit. Demnach steigen die KV-Löhne und -Gehälter um 8,1 Prozent plus 36 Euro. Für die niedrigsten Einkommen bedeutet das laut Gewerkschaft einen Anstieg von bis zu 9,81 Prozent – das seien 0,61 Prozent mehr als die den Verhandlungen zugrundeliegende Inflation von 9,2 Prozent. 

Um 9,2 Prozent werden laut Mitteilung der Arbeitnehmervertreter auch die Lehrlingseinkommen angehoben. Zusätzlich einigten sich die Verhandler auf eine Erhöhung der Zulagen und Zuschläge um 9 Prozent. Einziger Wermutstropfen für die Beschäftigten: Der Haustrunk - also die verbilligte, mengenmäßig begrenzte Abgabe von Bier an die Mitarbeitenden - verteuert sich um 6 Prozent. 

Wertschätzendes Gesprächsklima

"Es ist uns gelungen, einen nachhaltigen Abschluss zu erzielen, der für die Beschäftigten einen Teuerungsausgleich bringt. Darüber hinaus werden niedrige Einkommen überdurchschnittlich erhöht", zeigten sich die Arbeitnehmer-Verhandler:innen, Bianca Reiter (PRO-GE) und Bernhard Hirnschrodt (Gewerkschaft GPA), fest. Die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit habe gut funktioniert und das Gesprächsklima bei den Verhandlungen sei von gegenseitiger Wertschätzung getragen gewesen, betonen die beiden Gewerkschafter:innen.

Der Abschluss im Detail:

• KV-Löhne und -Gehälter steigen um 8,1 Prozent plus 36 Euro
• Die durchschnittliche Erhöhung der Löhne und Gehälter liegt somit bei 9,2 Prozent
• Differenzbetrag: plus 9,2 Prozent
• Lehrlingseinkommen: plus 9,2 Prozent
• Erhöhung der Zulagen und Zuschläge um 9 Prozent
• Erhöhung des Haustrunkes um 6 Prozent
• Geltungstermin: 1. Oktober 2023
• Laufzeit: 12 Monate

Betriebsversammlungen bei Metallern, Unterbrechung in Sozialwirtschaft

Weniger weit ist man in der Metallindustrie sowie in der Sozialwirtschaft. Die Metaller kündigten nach stockenden Verhandlungen Betriebsversammlungen "in allen Betrieben der gesamten Metallindustrie und im Bergbau" an, sofern "bis zum 20. Oktober kein Abschluss zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erzielt wird", hieß es Anfang der Woche von der Gewerkschaft.

Indes wurde die erste Verhandlungsrunde der Lohnverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft am Dienstag nach acht Stunden ergebnislos unterbrochen. Das Arbeitgeber-Angebot von 8,8 Prozent bilde die Leistungen der Beschäftigten nicht ansatzweise ab, so die Gewerkschaften GPA und vida. "Es braucht Lösungen, nicht PR-Kampagnen", hieß es.

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