Mensch gegen Maschine: Werden wir bald von Robotern ersetzt?

Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Microsoft Österreich-Chef Georg Obermeier (v.l.) setzen im Zeitalter der Industrie 4.0 auf Bildung und technisches Fachwissen. | Foto: APA/Ludwig Schedl
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  • Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Microsoft Österreich-Chef Georg Obermeier (v.l.) setzen im Zeitalter der Industrie 4.0 auf Bildung und technisches Fachwissen.
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Stellen Sie sich vor, Ihr Kühlschrank weiß mehr als Sie. Er weiß nicht nur, wann Sie die in ihm gelagerten Nahrungsmittel verspeisen werden. Er weiß auch, wann er welche Produkte bestellen muss. Richtig: Sie brauchen nicht mehr einkaufen zu gehen. Ihr Kühler bestellt Ihre Nahrungsmittel im Supermarkt. Dort nimmt ein Computer die Bestellung auf und eine Drohne liefert die Waren zu Ihnen nach Hause.

Ein neues Zeitalter bricht an

Klingt wie eine Filmszene aus „Star Wars“. Dabei arbeiten Haushaltsgerätehersteller längst an solchen „intelligenten Kühlschränken“. Und Drohnen gibt es auch schon. Alles also nur noch eine Frage der Zeit? „Man denke an die Entwicklungen in der digitalen Welt allein in den vergangenen 15 Jahren“, sagt Microsoft Österreich-Chef Georg Obermeier. Die technische Entwicklung verläuft so schnell, dass sogar ein Riese wie Microsoft plötzlich vom Jäger zum Gejagten wird, weil andere Riesen wie Google Gratis-Software anbieten. Ein neues Zeitalter kommt also auf uns zu. Experten sagen dazu Industrie 4.0. Und sie sagen, dass dabei die Roboter die Menschen ersetzen und arbeitslos machen werden.

"Mechaniker werden vielleicht ersetzt, Bäcker nicht"

Ist das wirklich so, fragen wir den Wiener Großbäcker Kurt Mann. „Bei uns werden die Maschinen sicher nicht die Mitarbeiter ersetzen. Die Mitarbeiter sind noch immer das wichtigste Gut in einem Unternehmen und das wird auch so bleiben.“ Mann beschäftigt 900 Leute – davon 70 Prozent Vollzeit. Derzeit betreibt er 79 Filialen. Mann glaubt eher an ein Comeback des Handwerks. „Der Automechaniker wird vielleicht durch einen Roboter ersetzt werden, aber nicht der Bäcker und Konditor.“ (siehe auch unser Exklusiv-Interview mit Kurt Mann)

Jobs außerhalb des Handwerks

Sozialminister Rudolf Hundstorfer hingegen sieht durch die neuen Technologien in der traditionellen Industrie die Jobs schwinden. Dafür sieht er neue Jobs in den Branche Informations- und Datenmanagement. Bildung ist für ihn deshalb das zentrale Thema: „Die Hälfte der Arbeitslosen hat nicht einmal einen richtigen Hauptschulabschluss.“ Sein Ziel: „Wir brauchen eine Pflichtausbildung bis 18.“ „Und mehr junge Leute, die sich mit Technik befassen“, ergänzt Obermeier. „Das sind uns die Skandinavier voraus.“ Außerdem glaubt der Microsoft-Chef, dass Österreich mehr junge Gründer benötigt. Dazu müsse man aber hierzulande endlich damit aufhören, „Unternehmer nur als Abzocker zu sehen“. „Denn“, so Obermeier, „es sind die Unternehmer, die die Jobs schaffen.“

Zur Sache: Industrie 4.0

Was bedeutet eigentlich Industrie 4.0? Der Begriff soll zum Ausdruck bringen, dass wir bald in der vierten industriellen Revolution leben werden. Die erste Revolution war die Erfindung der Dampfmaschine, die zweite der Einsatz der Elektrizität und der Beginn der Massenproduktion (so um 1900 herum). Die dritte industrielle Revolution war die bisherige Gegenwart und die vierte passiert jetzt oder bald. Dann kommen die Roboter. Oder auch nicht.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Microsoft Österreich-Chef Georg Obermeier (v.l.) setzen im Zeitalter der Industrie 4.0 auf Bildung und technisches Fachwissen. | Foto: APA/Ludwig Schedl
„Der Automechaniker wird vielleicht durch einen Roboter ersetzt werden, aber nicht der Bäcker und Konditor“, sagt Großbäcker Kurt Mann. | Foto: dermann

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