Totalausfall des Weihnachtstourismus
OeNB erwartet für 2020 Nächtigungsminus von 36 Prozent

Die Weihnachtswoche ist traditionell der Auftakt für die umsatzstärkste Zeit des Jahres für den heimischen Tourismus. Bis 24. Dezember stehen die Skilifte aber noch still.  | Foto: Land Salzburg/Hutter
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  • Die Weihnachtswoche ist traditionell der Auftakt für die umsatzstärkste Zeit des Jahres für den heimischen Tourismus. Bis 24. Dezember stehen die Skilifte aber noch still.
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Seit Mitte September belasten zahlreiche Reisewarnungen für Österreich den heimischen Tourismus. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet auf Basis der von der Regierung angekündigten Hotelschließungen bis über die Weihnachtsferien für den Dezember einen Nächtigungsrückgang um 95 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Das zeigt eine aktuelle Studie.

ÖSTERREICH. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen werden die Wintervorsaison und auch der Weihnachtstourismus komplett ausfallen.  Für das Gesamtjahr 2020 bedeute der Ausfall der Wintervorsaison inklusive der Weihnachtswoche ein Nächtigungsminus von 36 Prozent zum Vergleich zum Vorjahr, so die OeNB.  Wöchentliche Echtzeitdaten zeigen gegenwärtig Rückgänge um beinahe 90 Prozent bei inländischen und um über 95 Prozent bei ausländischen Touristen. Die Weihnachtswoche ist traditionell der Auftakt für die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Der weitere Verlauf der Wintersaison sei mit hoher Unsicherheit behaftet. 

Herbstferien linderten Umsatzausfall kurzfristig

Seit Mitte September sind die Umsätze in österreichischen Beherbergungsunternehmen zurückgegangen. Dieser Rückgang ist das Resultat steigender Neuinfektionszahlen sowohl in Österreich als auch in den Nachbarländern, die zunehmend zu Reisewarnungen wichtiger Herkunftsländer, vor allem Deutschlands, führten. Laut OeNB unterbrachen die Herbstferien  diesen Trend kurzzeitig: In der Kalenderwoche 44 (26.10. bis 1.11.) lagen die Ausgaben der inländischen Touristen im Vorjahresvergleich sogar leicht im Plus. Durch die flächendeckende Sperre von Hotellerie und Gastronomie seit dem 2. November gehen die Ausgaben der Konsumenten in diesen Bereichen gegen null. Konkret liegen die Ausgaben inländischer Gäste in Beherbergungsunternehmen beinahe um 90 Prozent, die Ausgaben ausländischer Gäste um über 95 Prozent unter jenen des Vorjahres. 

Foto: OeNB

Hotelschließungen bis Jänner führen zu großen Verlusten 

Mit der Verlängerung der behördlichen Schließung von Gastronomie und Hotellerie sowie den weiterhin aufrechten Reisewarnungen Deutschlands und Italiens gegenüber Österreich verschiebt sich der Start der für den österreichischen Tourismus wichtigen Wintersaison in das Jahr 2021. Für den Dezember erwartet die OeNB auf Basis der angekündigten Einschränkungen einen Nächtigungsrückgang aller Touristen um 95 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2020 ergibt sich auf Basis der Nächtigungszahlen von Statistik Austria bis einschließlich Oktober sowie der OeNB-Prognose für November und Dezember ein Rückgang der Nächtigungen um insgesamt 36,5 Prozent. Während der Nächtigungsrückgang ausländischer Touristen bei 41 Prozent liegt, gehen die Nächtigungen österreichischer Touristen im Gesamtjahr um 23 Prozent zurück.

Hohe Bedeutung des Wintertourismus 

Die sieben umsatzstärksten Wochen des heimischen Tourismus fielen 2019 in den Zeitraum Anfang Jänner bis Mitte März.  Die Woche mit dem höchsten Umsatz war die erste Jännerwoche. Der Wintertourismus ist, gemessen am Umsatz, wichtiger als der Sommertourismus. Dafür gibt es laut OeNB zwei wesentliche Gründe: "Bei einer stetig steigenden Anzahl an verfügbaren Gästebetten verzeichnen die Beherbergungsunternehmen im Winter eine höhere Auslastung. Zudem liegen die durchschnittlichen Ausgaben pro Person und Tag im Winter um beinahe 20 Prozent über jenen im Sommer". Die touristischen Möglichkeiten Anfang 2021 werden daher das Gesamtergebnis des Tourismusjahres 2021 wesentlich mitbestimmen.

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