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Österreichs Plastikmüll kostet 220 Millionen Euro

Die EU-Plastiksteuer soll nicht von SteuerzahlerInnen, sondern von Plastikproduzenten beglichen werden, fordert Greenpeace.
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  • Die EU-Plastiksteuer soll nicht von SteuerzahlerInnen, sondern von Plastikproduzenten beglichen werden, fordert Greenpeace.
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Seit Einführung der Plastiksteuer der EU musste Österreich 220 Millionen Euro für nicht recycelten Verpackungsmüll bezahlen. 

ÖSTERREICH. Seit 1. Jänner 2021 hebt die EU auf jedes Kilogramm nicht recycelten Plastikverpackungsmüll 80 Cent ein. Eine aktuelle Greenpeace-Berechnung zeigt, dass die Flut an Plastikverpackungsmüll  die SteuerzahlerInnen in Österreich seit dem Vorjahr 220 Millionen Euro gekostet hat. 

Greenpeace fordert nun, dass die "für die Plastikflut verantwortliche Konzerne" die Rechnung zahlen sollen."Die Plastiksteuer trifft in Österreich genau die Falschen", kritisiert der Sprecher der NGO, Sebastian Theissing-Matei, die Regierung. Es sollten "die für die Plastikflut verantwortlichen Konzerne" zahlen.

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Für das Geld hätten in Österreich zudem etwa zehn Mehrweganlagen mit einer Kapazität von 60 Millionen Flaschen jährlich errichtet werden können, rechnet Greenpeace vor. Die Umweltschutzorganisation fordert vom österreichischen Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) auch, dass Hersteller und Händler so rasch als möglich auf Mehrwegverpackungen umsteigen. "Diese Verfehlung von Ex-Finanzminister Gernot Blümel muss durch die ÖVP rasch beseitigt werden", so Theissing-Matei. Auch in Deutschland habe die neue Koalition beispielsweise entschieden, die Plastiksteuer von Herstellern und Händlern zahlen zu lassen.

Österreich beim Recycling auf viertletztem Platz

In Österreich fallen jährlich rund 300.000 Tonnen an Plastikverpackungsmüll an, über 200.000 Tonnen davon werden nicht recycelt, rechnete die NGO vor. Offiziell wurde 2019 30,8 Prozent des Mülls recycelt, doch laut der Altstoff Recycling Austria (ARA) ist die Quote in der Praxis noch niedriger.

Im EU-Vergleich liegt Österreich damit auf dem viertletzten Platz. In den Niederlanden oder in Schweden werden 57 Prozent beziehungsweise 53 Prozent der Plastikverpackungen recycelt. Der EU-Durchschnitt liegt bei 41 Prozent.

In Österreich fallen jährlich rund 300.000 Tonnen an Plastikverpackungsmüll an, über 200.000 Tonnen davon werden nicht recycelt.
  • In Österreich fallen jährlich rund 300.000 Tonnen an Plastikverpackungsmüll an, über 200.000 Tonnen davon werden nicht recycelt.
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Um den Umstieg auf Mehrweg zusätzlich zu beschleunigen, fordert Greenpeace von der Bundesregierung eine Abgabe auf alle Einwegverpackungen.  Ein Vorbild dafür kann die Stadt Tübingen sein. Dort werden seit Anfang 2022 je 50 Cent von Gastronomiebetrieben, Bäckereien oder Tankstellen eingehoben. Gleichzeitig unterstütze die Stadt Gastronomen mit bis zu 500 Euro bei der Anschaffung von Mehrweggeschirr. Das neue Abfallwirtschaftsgesetz der österreichischen Regierung aus dem Vorjahr sieht vor, dass erst ab 2025 ein Pfand auf Einweggetränkeverpackungen fällig wird, das die Kunden wieder zurückbekommen, sobald sie die Verpackung wieder zurück in das Geschäft bringen.

Wichtig seien laut der NGO insbesondere Poolflaschen - also einheitliche Flaschen - die von mehreren Herstellern verwendet werden. Ein Beispiel ist die 0,5-Liter-Bierflasche, die von vielen Brauereien genutzt wird. Die Poolflaschen können leichter sortiert sowie schneller und öfter befüllt werden. Auch die Transportstrecken könnten optimiert werden.

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