Alleinerziehende
Über ein Drittel kommt mit Einkommen nicht mehr aus

Frauen, insbesondere alleinerziehende Mütter und deren Kinder, sind nach wie vor stark armutsgefährdet.  | Foto: Monkeybusiness/Panthermedia
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  • Frauen, insbesondere alleinerziehende Mütter und deren Kinder, sind nach wie vor stark armutsgefährdet.
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Rund ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher musste in den vergangenen zwölf Monaten Einkommensverluste hinnehmen, wie eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria zeigt. Damit ist der Anteil dieser Personen leicht zurückgegangen. Dennoch fällt es rund 17 Prozent der Befragten schwer, die Lebenshaltungskosten mit ihrem Einkommen zu decken. Besonders bei Alleinerziehenden ist der Anteil der Personen groß, die ihre Kosten nur noch schwer ausgleichen können. Ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher rechnet damit, dass sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern wird.  

ÖSTERREICH. Auch wenn die Inflation im September zuletzt zurückgegangen ist und einen Tiefstwert seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erreichte, hat die Teuerung die Österreicherinnen und Österreicher im Verlauf des Jahres auf die Probe gestellt. So gaben im zweiten Quartal des heurigen Jahres 32 Prozent der von der Statistik Austria zu den sozialen Krisenfolgen befragten Personen an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Einkommenseinbußen erlitten haben. Damit verzeichnete die Zahl der Personen mit wahrgenommenen Einkommensverlusten sogar einen rückläufigen Trend: Ein Jahr zuvor waren es noch 37 Prozent gewesen. Im Gegensatz dazu gaben zuletzt 23 Prozent der Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren an, dass ihr Haushaltseinkommen im vergangenen Jahr sogar angestiegen ist (Q4/2022: 21,4 Prozent; Q1/2023: 21,4 Prozent). 

32 Prozent Österreicherinnen und Österreicher mussten in den letzten zwölf Monaten Einkommenseinbußen erleiden. | Foto: sergio monti (YAYMicro)/panthermedia.net
  • 32 Prozent Österreicherinnen und Österreicher mussten in den letzten zwölf Monaten Einkommenseinbußen erleiden.
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Österreicher rechnen mit weniger Einkommensverlusten 

Ein Viertel der Befragten blickt weiterhin pessimistisch auf die eigene finanzielle Zukunft: So rechneten diese Personen damit, dass ihr Haushaltseinkommen in den nächsten zwölf Monaten (viel) weniger werden würde. Der Anteil jener, die von einer künftigen Einkommensverschlechterung ausgehen, ging damit ebenfalls zurück (Q2/2022: 31 Prozent, Q1/2023: 27 Prozent). 16 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher erwarten sich sogar einen künftigen Anstieg ihres Haushaltseinkommens. 

Deutliche Verschlechterung bei Alleinerziehenden 

17 Prozent der Befragten berichteten davon, dass es im zweiten Quartal 2023 schwierig oder sehr schwierig war, mit ihrem Einkommen die laufenden Ausgaben ihres Haushalts decken zu können. Dieser Anteil blieb im Vergleich zum Vorquartal unverändert. Besonders zu kämpfen hatten Österreicherinnen und Österreicher mit einem niedrigen Haushaltseinkommen (44 Prozent) und Personen aus von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalten (42 Prozent).

Kommst du mit deinem Einkommen gut aus?

Zu einer deutlichen Verschlechterung seit dem ersten Quartal des Jahres kam es bei Alleinerziehenden: Während zu Jahresbeginn noch 30 Prozent der Personen in Ein-Eltern-Haushalten angaben, Schwierigkeiten damit zu haben, mit dem eigenen Einkommen auszukommen, erhöhte sich der Anteil zuletzt auf 37 Prozent. 

Wohnkosten bleiben große finanzielle Herausforderung

Wie die Statistik Austria zudem in Erfahrung brachte, stellten im zweiten Quartal 2023 die Kosten für den Wohnraum für 22 Prozent der 18- bis 74-Jährigen eine große finanzielle Belastung dar. Dieser Anteil veränderte sich somit seit Jahresbeginn nicht und liegt weiterhin vier Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Personen, die in den kommenden drei Monaten Zahlungsschwierigkeiten bei Wohnkosten erwarten, zeigte hingegen eine abnehmende Tendenz.:Während zu Jahresbeginn noch 24 Prozent damit rechneten, bei den Miet-, Wohnnebenkosten oder Wohnkrediten in Verzug zu geraten, sank der Anteil zuletzt auf 19 Prozent. 

Die Wohnkosten stellen für die Menschen weiterhin eine große finanzielle Belastung dar. | Foto: Pixabay
  • Die Wohnkosten stellen für die Menschen weiterhin eine große finanzielle Belastung dar.
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Erwartungshaltung zur Wirtschaftslage bleibt pessimistisch

Obwohl sich die soziale Lage somit leicht verbessert hatte, blickten 60 Prozent der Befragten pessimistisch in die Zukunft und erwarteten sich, dass sich die Wirtschaftslage in Österreich innerhalb der kommenden zwölf Monate verschlechtern werde. Im Gegensatz dazu blickten nur zehn Prozent optimistisch in die Zukunft. "Im Zeitverlauf hat sich die Erwartungshaltung hinsichtlich der wirtschaftlichen Lange in Österreich insgesamt jedoch positiv entwickelt", wie die Statistik Austria festhält. So lag der Anteil der Personen, die eine Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage in Österreich erwarteten, im Vorjahr noch bei 80 Prozent und somit um 20 Prozentpunkte höher.

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