E-Control zu Gasimporten
Unmittelbarer Ausstieg aus Russen-Gas möglich

Österreich befindet sich nach wie vor in einer Gas-Abhängigkeit von Russland – im Dezember wurden 98 Prozent des Gases aus Russland bezogen. | Foto: Martin Adams/Unsplash
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  • Österreich befindet sich nach wie vor in einer Gas-Abhängigkeit von Russland – im Dezember wurden 98 Prozent des Gases aus Russland bezogen.
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Die Rufe nach einem Ende der österreichischen Gasabhängigkeit von Russland werden immer lauter. Grundsätzlich sei ein rascher Ausstieg aus Russen-Gas machbar, betont die Energiebehörde E-Control. Die heimischen Gasspeicher seien jedenfalls gut gefüllt und ausreichend alternative Gasquellen vorhanden.

ÖSTERREICH. Im Dezember lag der russische Anteil aller heimischen Gasimporte bei 98 Prozent. Gleichzeitig sorgen Verträge zwischen der OMV und der russischen Gazprom dafür, dass noch bis 2040 Gas aus Russland zugekauft werden soll. Österreich hängt also immer noch an der russischen Gasleine. Energieminister Leonore Gewessler (Grüne) sprach sich zuletzt lautstark für einen Ausstieg aus den entsprechenden Lieferverträgen aus. Bisher scheitere die Reduktion der russischen Gasimporte aber "am Willen der Versorger", kritisierte die Ministerin diese Woche in der "ZIB 2". Auch NEOS-Chefin Beate Meinl Reisinger sowie SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler forderten wiederholten vergangene Woche die Forderung nach einer Unabhängigkeit von Russen-Gas.

Stellt sich nur die Frage, ob ein schneller Gas-Ausstieg machbar wäre? Grundsätzlich ja, sagt die E-Control. Ein Import-Stopp aus Russland wäre unmittelbar möglich, "weil wir aktuell hohe Speicher haben und das Angebot da ist", erklärte der Leiter der Regulierungsbehörde, Alfons Haber, am Donnerstag im "Ö1-Morgenjournal". Es gäbe also ausreichend Alternativen, etwa Flüssiggas aus Norwegen.

Gas-Alternativen nicht teurer

Diskussionen gibt es dabei häufig über den Preis. So wird russisches Gas oft als vergleichsweise günstig dargestellt. Das ist allerdings nicht zutreffend, wie Johannes Mayer, Preisexperte bei der Energiebehörde, darlegt. Grundsätzlich sei Gas flächendeckend sehr ähnlich bepreist: "russisches Gas, europäisches Gas, LNG [Flüssiggas, Anm.], ganz egal, sie kosten ähnlich viel", so Mayer gegenüber "Ö1". 

Natürlich hätte ein Ausstieg aus russischem Gas auf die LNG-Preise kurzfristig einen treibenden Einfluss, der Preiseffekt sei allerdings nicht so groß, wie wir ihn in den vergangene Monaten bereits erlebt haben, so der Experte. 

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