FTX-Kryptobörse in Notlage
Was der Krypto-Crash für Anleger bedeutet

Der Schaden durch die Pleite der US-Kryptobörse FTX ist noch nicht gewiss, im Insolvenzfall droht Anlegerinnen und Anlegern jedoch der Verlust ihrer Vermögenswerte. | Foto: Unsplash
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  • Der Schaden durch die Pleite der US-Kryptobörse FTX ist noch nicht gewiss, im Insolvenzfall droht Anlegerinnen und Anlegern jedoch der Verlust ihrer Vermögenswerte.
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Die Notlage der US-Kryptowährungsbörse FTX versetzte den Kryptomarkt in Turbulenzen. Der Bitcoin und andere digitale Währungen verloren zwischenzeitlich deutlich an Wert. Im Insolvenzfall sind die Kryptovermögen von Kundinnen und Kunden der FTX Group nicht geschützt. Die Rechtsschutz-Plattform COBIN Claims ruft nun Anlegerinnen und Anleger zu Schadensmeldungen auf.  

ÖSTERREICH/USA. Bereits Mitte vergangener Woche scheiterte eine Übernahme der US-Kryptobörse FTX. Am Freitag vermeldete dann die größte Handelsplattform der Vereinigten Staaten Insolvenz. Der Schaden durch die Pleite ist noch nicht bemessen, viele Investoren stellen sich aber auf einen Totalausfall ein. Mittlerweile hat auch der globale Finanzdienstleister Visa alle Geschäftsbeziehungen aufgekündigt. Insgesamt sind 130 Firmen der FTX Group bankrott.

Kryptovermögen nicht geschützt

Im Insolvenzfall sind die Kryptovermögen von Kundinnen und Kunden nicht geschützt. Ihre Vermögenswerte sind bei der jeweiligen Börse hinterlegt und können bei einer Pleite als Firmenvermögen herangezogen werden. Vor diesem Hintergrund ruft die Plattform für kollektiven Rechtsschutz COBIN Claims nun dazu auf, etwaige Schadensfälle zu melden.

"Vor allem Medienberichte über Verschiebung von Geld von Anlegerinnen und Anlegern und die fragliche Qualität ausgegebener Tokens als Wertträger legen nahe, dass früher oder später nicht nur ein Anschluss an ein Insolvenzverfahren in den USA für Betroffene organisiert werden muss, sondern dass auch Kontakte hergestellt werden müssen, damit Anlegerinnen und Anleger aus Österreich und der EU Zugang zu internationalen Strafverfahren und Sammelklagen haben", erklärt COBIN-Obmann Oliver Jaindl.

Täglich neue Fälle

Laut dem Rechtsanwalt und COBIN-Beirat Roman Taudes sind die Geschehnisse rund um FTX derzeit sehr präsent, aber weit nicht der einzige Fall von Unregelmäßigkeiten in der Krypto-Welt. Bereits seit Längerem würden sich die Beschwerden häufen, sowohl hinsichtlich Schäden aus Kryptotrading als auch bezüglich betrügerischer Broker oder Fake-Handelsplattformen.

"Nahezu täglich werden neue Fälle, die direkt oder indirekt im Zusammenhang mit Kryptowährungen stehen, von geschädigten Anlegerinnen und Anlegern an uns herangetragen", so Taudes. Wie bei traditionellen Anlegerfällen habe sich auch bei Krypto-Fällen die Bildung von Interessensgemeinschaften bewährt. Einerseits könne dadurch die Informationsasymmetrie ausgeglichen und andererseits die individuellen Kosten niedrig gehalten werden, erklärt der Jurist.

Aktion "Krypto-Schäden"

Über die Aktion "Krypto-Schäden" will die Plattform nun alle Schadensbilder im Krypto-Markt erfassen. An der Aktion können Personen, die mit Krypto-Währungen Schäden erlitten haben – nicht nur im Fall FTX –, via COBIN-Homepage teilnehmen. 

Kryptowährungen: "Sehr spekulativ"

Kryptowährungen sind eine verhältnismäßig moderne Anlageform. Die digitalen Vermögenswerte werden vor allem bei jungen Menschen immer beliebter, denn sie versprechen astronomische Kurssteigerungen binnen kürzester Zeit. Die bekannteste Kryptowährung ist der Bitcoin – seit November 2015 stieg der Kurs der digitalen Münze ums zigfache.

Dass diese Anlageform aber alles andere als perfekt ist, legte kürzlich auch der VKI-Finanzexperte Bernd Lausecker gegenüber den RegionalMedien dar: "Bei Kryptowährungen gibt es immer wieder große Dämpfer und man kann sehr viel Geld verlieren", so Lausecker. Im vergangenen Jahr etwa fiel der Kurs von über 56.000 Euro (12. November 2021) auf rund 16.000 Euro (14. November 2022). "Bitcoins und Co. sind sehr spekulativ und keinesfalls das Allheilmittel", resümierte der Konumentenschützer.

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