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Wie eine progressive Vermögenssteuer die Staatskasse füllen kann

Vermögenssteuern, wie sie etwa SPÖ und Grüne fordern, könnten den Staatshaushalt mit bis zu 12 Mrd. Euro aufbessern. | Foto: Pixabay
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  • Vermögenssteuern, wie sie etwa SPÖ und Grüne fordern, könnten den Staatshaushalt mit bis zu 12 Mrd. Euro aufbessern.
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Vermögenssteuern laut einer Studie, abhängig von ihrer konkreten Ausgestaltung, zusätzliche Steuereinnahmen zwischen 6 und 12 Milliarden Euro generieren. Modelle, wie ein progressives Steuersystem, wurden untersucht. 

ÖSTERREICH. Eine neue Studie eines Teams rund um den Ökonomen Jakob Kapeller von der Linzer Johannes-Kepler-Universität und der deutschen Universität Duisburg-Essen  versucht das mögliche Aufkommen einer Vermögenssteuer unter Berücksichtigung möglicher Ausweicheffekte zu schätzen. So soll eine Vermögenssteuer, abhängig von ihrer Gestaltung, dem Staat jährlich zwischen 6 und 12 Milliarden Euro mehr einbringen. Eine Steuer, die besonders hohe Vermögen besonders stark belastet, könnte sogar noch höhere Einnahmen erzielen.

Fünf Prozent besitzen 57 Prozent des Gesamtvermögens

Kapellers Berechnungen basieren auf Daten des Eurosystems Household Finance and Consumption Survey (HFCS) der Europäischen Zentralbank. Laut diesen Daten besitzen die oberen fünf Prozent der Bevölkerung 57 Prozent des Gesamtvermögens, während die oberen zehn Prozent 67 Prozent halten. Im Gegensatz dazu verfügen die unteren 50 Prozent der Bevölkerung nur über etwa drei Prozent des gesamten privaten Vermögens.

Nur die oberen fünf Prozent der Bevölkerung besitzen 57 Prozent des Gesamtvermögens, die oberen zehn Prozent 67 Prozent.  | Foto: Shutterstock / Hyejin Kang
  • Nur die oberen fünf Prozent der Bevölkerung besitzen 57 Prozent des Gesamtvermögens, die oberen zehn Prozent 67 Prozent.
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Einfaches System gefordert

Franziska Disselbacher von der WU Wien und der London School of Economics kommt in ihrer Studie zu dem Schluss, dass ein komplexes Steuersystem Anreize zur Steuervermeidung schaffen würde. Ein transparentes und einfaches System mit klar definierten Freibeträgen und wenigen Ausnahmen würde hingegen die Steuererhebung vereinfachen und die Möglichkeiten zur Steuervermeidung und -umgehung minimieren. Eine breite Bemessungsgrundlage, die keine Vermögensarten ausschließt, würde zudem die Möglichkeiten zur Steuervermeidung und -umgehung weiter reduzieren.

Ratenzahlung möglich

Auch die Berücksichtigung von Schenkungen vor dem Tod des Erblassers wurde von den Expertinnen und Experten einbezogen. Dies soll verhindern, dass die Erbschaftssteuer durch vorzeitige Vermögensübertragungen umgangen wird. Ein progressives Steuersystem, bei dem höhere Erbschaften stärker besteuert werden, könnte zudem die soziale Akzeptanz der Steuer erhöhen. Darüber hinaus wird eine Ratenzahlung ähnlich wie bei Krediten vorgeschlagen.

SPÖ-Chef Andreas Babler gilt als Verfechter einer Vermögenssteuer. | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • SPÖ-Chef Andreas Babler gilt als Verfechter einer Vermögenssteuer.
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Die administrativen Kosten für den Staat könnten durch die Anbindung an bestehende Verfahren wie das Verlassenschaftsverfahren minimiert werden. Eine Erbschaftssteuer, die an den Wohnsitz oder die Staatsbürgerschaft der Erben gekoppelt ist und unabhängig vom rechtlichen Sitz des Vermögens erhoben wird, soll weniger Umgehungsmöglichkeiten bieten als eine reine Besteuerung nach dem Inlandsprinzip.

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Vermögenssteuern, wie sie etwa SPÖ und Grüne fordern, könnten den Staatshaushalt mit bis zu 12 Mrd. Euro aufbessern. | Foto: Pixabay
Nur die oberen fünf Prozent der Bevölkerung besitzen 57 Prozent des Gesamtvermögens, die oberen zehn Prozent 67 Prozent.  | Foto: Shutterstock / Hyejin Kang
SPÖ-Chef Andreas Babler gilt als Verfechter einer Vermögenssteuer. | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

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