Am Weingut Friedrich
Jäger und Weinbauern arbeiten Hand in Hand zum Erfolg

- Anstoßen auf die gelungene Kooperation und den siegreichen Jahrgang: Christian Friedrich, Hegemeister Andreas Hartbauer und Bezirksjägermeister Johann Silberschneider.
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Wo Verständnis und Engagement aufeinandertreffen, entstehen nicht nur gesunde Weingärten, sondern auch Siegerweine, so wie am Weingut Friedrich in St. Stefan ob Stainz: Hier arbeiten Jägerschaft und Winzer zusammen, sodass nicht nur die Reben wachsen, sondern mit ihnen auch Siegerweine und Partnerschaften.
ST. STEFAN OB STAINZ. Das Schilcherweingut Friedrich in St. Stefan konnte mit dem Jahrgang 2024 eines der erfolgreichsten Jahre feiern. Der Familienbetrieb stellt nämlich nicht nur Gebietssieger, Landessieger und Salonsieger, sondern belegte auch bei der Falstaff Rose-Trophy-Österreich den hervorragenden zweiten Platz.
Vor allem die Lage Pirkhofberg zählt seit einigen Jahren zu den besten Schilcher-Lagen in unserem Bezirk und somit zu den besonders schützenswerten Rieden am Weingut. Deshalb ist eine Kooperation zwischen Jägerschaft und Weinbauern besonders wichtig.
Kooperation mit der Jägerschaft im Weingut
Die enge Abstimmung zwischen der Jagdgesellschaft Pirkhof und der Winzerfamilie Friedrich schützt nicht nur die ersten Triebe, sondern legt auch den Grundstein für vitale Reben und Weine.
„Ein gut geschützter Weingarten bringt vitale Reben hervor, die ihr volles Potenzial entfalten können. Die Trauben reifen gleichmäßig, die Qualität steigt – und mit ihr die Chance auf prämierte Weine, die weit über die Region hinaus Anerkennung finden.“
Christian Friedrich, Weingut Friedrich, St. Stefan ob Stainz
Dazu stimmen sich Christian Friedrich und der für die Jagdgesellschaft Pirkhof zuständige Obmann und Hegemeister Andreas Hartbauer bereits zu Beginn des Jagdjahres ab. Sie besprechen Vegetationszustand, Bejagungsstrategien und Möglichkeiten, wie vor allem Rehwild während der ersten Vegetationswochen von den Weinstöcken ferngehalten werden kann.

- Mit Blick auf den Weingarten: Bezirksjägermeister Johann Silberschneider , Hegemeister Andreas Hartbauer und Christian Friedrich.
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Warum das? "Die ersten Triebe im Weingarten markieren den Beginn eines neuen Jahrgangs – zart, empfindlich und voller Potenzial. Doch gerade in dieser frühen Phase sind sie besonders gefährdet: Rehe und anderes Wild suchen nach frischem Grün und finden in den jungen Reben eine willkommene Nahrungsquelle. Die Folge: Verbissschäden, Wachstumsstörungen und geringere Erträge", erklärt Bezirksjägermeister Johann Silberschneider.
Hier kommt die Zusammenarbeit zwischen Jagd und Weinbau ins Spiel – eine Partnerschaft, die nicht nur Schäden verhindert, sondern auch die Grundlage für herausragende Qualität im Glas schafft.
„Ein gezieltes Austreiben der Rehe aus gefährdeten Flächen, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden kann eine wirksame Methode sein, vor dem Beginn der Jagdsaison den Druck aus den Weingärten zu nehmen", erklärt dazu Andreas Hartbauer und ergänzt: „Unsere Maßnahmen sind nicht nur effektiv, sondern auch ein Zeichen gelebter Verantwortung gegenüber Natur und unseren Lebensraumpartnern.“
„Am Beginn des Jagdjahres versuchen wir vor allem mit einer intensiven Schwerpunktbejagung in der Nähe der Weingärten den Verbissdruck auf die jungen Triebe zu reduzieren.“
Andreas Hartbauer, Obmann der Jagdgesellschaft Pirkhof und Hegemeister

- Ein gezieltes Austreiben des Rehwildes aus gefährdeten Flächen, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden kann eine wirksame Methode sein.
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Schutz für die ersten Triebe
Ein vollständiger Schutz der Reben ist jedoch nicht realistisch. Die Natur lässt sich nicht komplett kontrollieren. Wildtiere gehören zum Landschaftsbild ebenso wie die Weingärten. Deshalb braucht es Akzeptanz seitens der Weinbäuerinnen und Weinbauern, dass gewisse Schäden nicht gänzlich vermeidbar sind. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Jägerinnen und Jäger die Bedeutung ihrer Rolle erkennen.
„Die Herausforderungen im Weinbau sind vielfältig – doch mit einer starken Partnerschaft zwischen Jägerschaft und Winzern lassen sich viele davon meistern. Es braucht Kommunikation, Verständnis und gemeinsame Ziele. Denn am Ende profitieren alle: die Natur, die Landwirtschaft und die Genießer eines großartigen Weines.“
Johann Silberschneider, Bezirksjägermeister in Deutschlandsberg
Und das heurige Jahr ist voller Verheißung: Bei einer Begehung kurz vor der Haupternte zeichnete es sich bereits ab, dass die Qualität der Trauben der Lage Pirkhofberg ein wiederum hervorragendes Potenzial bergen.
Und schon steht eine weitere spannende Veranstaltung in St. Stefan ob Stainz am Programm:
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