Pfarrkirche St. Owald in Freiland

Rettung für die Orgel in St. Oswald/Kloster

In der alten Orgel in der Pfarrkirche St. Oswald in Freiland ist der Wurm drin. Um das Instrument, ein Spätwerk des Orgelbauers Friedrich Werner, dennoch zu retten, setzen sich einige beherzte Bürgerinnen und Bürger tatkräftig ein.

ST. OSWALD/KLOSTER. Ein vergleichsweise zierliches Instrument ist die Orgel in der Pfarrkirche von St. Oswald in Freiland. Spontan entlockt ihr Christoph Koch, seines Zeichens Gemeinderat in der Stadtgemeinde Deutschlandsberg und beherzter Bluesmusiker, bei einem Besuch von MeinBezirk.at sanfte Töne. Mit nur einer Klaviatur für zwei bis drei Oktaven ist die Orgel vom Bauwerk und vom klanglichen Volumen her geradezu maßgeschneidert für die eher klein dimensionierte Pfarrkirche St. Oswald in Freiland - gelegen auf mehr als 1.000 Metern Seehöhe hoch über der Stadtgemeinde Deutschlandsberg. 

Spätwerk von Orgelbauer Friedrich Werner

Die Orgel ist ein Spätwerk und eines der letzten Instrumente im Originalzustand aus der Werkstatt des Orgelbauers Friedrich Werner, der 1818 in Kirchberg bei Zwickau in  Deutschland geboren ist. Er lebte später in Graz, wo er  1887 verstorben ist. Mit seiner Werkstatt war er in der Steiermark zwischen 1850 und 1890 führend. Werner Friedrich hat 54 Orgeln bzw.Werke geschaffen - 20 davon sind noch erhalten, darunter Werke in den Pfarrkirche Stainz und St. Josef, der Josefikirche in Bad Schwanberg und eben die Orgel in der Pfarrkirche St. Oswald/Kloster. Sie ist mit der Nummer 48 eine Spätwerk des deutsch-österreichischen Orgelbauers nämlich aus dem Jahr 1879.

Doch die Orgel ist in Gefahr: Befallen von Holzwurm ist das historische Instrument laut Experten aber noch zu retten. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte sowie Nichte Katharina  Steininger, Cellistin und Orchestermusikerin beim Radio Sympohinieorchester Wien, mit ihrem Freund Florian C. Reithner, selbst Komponist und Organist, sowie  Schwager Johannes Müller und weiteren beherzten Bürgerinnen und Bürgern der Berggemeinde will Christoph Koch das Kulturgut vor dem Verfall retten.
 

Eine zierliche Dame

"Es ist höchste Zeit, dass etwas passiert. Eine Sanierung bzw. Reparatur ist dringend vorzunehmen“, betont Christoph Koch. "Schließlich hat uns dieses historische Instrument schon bei so vielen Anlässen musikalisch begleitet", ergänzt seine Frau Brigitte.

"Diese kleine feine Dame ist genau für diesen Kirchenraum gebaut worden. Sie ist ein historisches Kulturgut, das es zu bewahren gilt. Sogar die Orgelpfeifen sind noch original."
Christoph Koch setzt sich mit mehreren Bürgern für die Konservierung der Orgel ein

Erfolgreiches Benefizkonzert

Mit dem Benefizikonzert mit versierten Musikerinnen und Musikern aus Wien und dem Burgenland ist schon ein erster Schritt geschafft: "Es sind rund 2.500 Euro zusammengekommen", bedankt sich Koch und blickt hoffnungsvoll auf das Zustandekommen von 7.000 bis 8.000 Euro für die Konservierung, um den Holzwurm einmal zu eliminieren. Eine Sanierung wäre ein weiterer Schritt, für den die Orgel komplett auseinander genommen werden müsste. 

Zur Rettung der Orgel ist ein weiteres Benefizkonzert im Frühjahr sowie die Suche nach Sponsoren geplant.
"Außerdem wollen wir bei Gottesdiensten und bei diversen Veranstaltungen eine Spendenbox aufstellen", hofft die Familie Koch auf weitere Förderungen zur Rettung der historischen Orgel.

Zu den Veranstaltungen in St. Oswald/Kloster

• Lichterbaumentzündung am 25. November um 17 Uhr beim GH Triftweber musikalisch umrahmt vom Musikverein St. Oswald/Kloster

• Adventfeier am 27. November mit hl. Messe um 10 Uhr und Adventmarkt des Pfarrgemeinderates St. Oswald in Freiland in der Mehrzweckhalle Kloster
• "Advent auf der Alm" am 17. Dezember um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Oswald in Kloster
  Kirchenkonzert des Musikvereines St. Oswald/ Kloster und musikalischen Gästen wie den "Pentawoods", einem Bläserensemble, bei dem auch Brigitte Koch mitwirkt. Außerdem werden Christoph Koch mit Nichte Katharina, ihrem Freund Florian sowie Schwager Wolfgang Steininger in der Besetzung Cello, Orgel, Geige und Gitarre weihnachtliche Lieder zu Gehör bringen. Im Anschluss gibt es ein gemütliches Beisammensein im Pfarrstadl.

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