Almabtrieb nach Rachling als festlicher Event

Die Sommerfrische ist zu Ende. Mitte Mai wurden rund 25 Kühe der Rassen Murbodner, Jersey, Fleckvieh und Rotfriesen auf das von der Landwirtschaftlichen Fachschule Alt-Grottenhof bewirtschaftete zwölf Hektar große Weideland auf dem Rosenkogel überstellt. Am vergangenen Freitag traten die Rinder in festlichem Schmuck den Heimweg an.
„Das wäre heute viel zu gefährlich“, erinnerte sich Schulleiter Erich Kerngast an Zeiten, als die Tiere den ganzen Heimweg mit eingeschobenen Übernachtungen zu Fuß absolvieren mussten. Eines ist aus dieser Zeit aber erhalten geblieben: der große Respekt vor den Tieren. Ohne diese Verbundenheit von Mensch und Tier hätte es die Menschheitsgeschichte in der bekannten Form nicht gegeben.
Die Tierhaltung zählt zu einem Ausbildungsschwerpunkt der Schüler in Alt-Grottenhof. „Acker- und Viehbewirtschaftung sind bei uns ebenbürtig“, strich Kerngast die Arbeit an der Schule als Bio-Betrieb heraus. „Wir machen alles selber“, gilt der Grundsatz, dass alle Tätigkeiten vom Schlachten über das Verarbeiten bis zum Vertrieb von den Schülern durchgeführt werden. Das solle, so der Direktor, Konsumenten und Bauern in direkten Kontakt bringen.
Bei aller Freiheit: Ohne Aufsicht gingen die fünf Monate auf der Alm für die Rinder nicht ab. Franz Weber nimmt sich schon seit acht Jahren der Aufgabe der täglichen Nachschau an. Vorher nahm sein Vater Alex Weber diese Verantwortung wahr und schaute ob die Zäune intakt, die Unterstände ausreichend eingestreut oder Mutterkühe zum Kälbern an der Reihe waren.