Anlaufstelle für Sorgen & mehr

Birgit Zeichen (Beratungsstelle Leibnitz) und Nicole Knopp (Beratungsstelle Deutschlandsberg) helfen Menschen mit Sucht- und Abhängigkeitsproblemen sowie deren Angehörigen. | Foto: KK
  • Birgit Zeichen (Beratungsstelle Leibnitz) und Nicole Knopp (Beratungsstelle Deutschlandsberg) helfen Menschen mit Sucht- und Abhängigkeitsproblemen sowie deren Angehörigen.
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  • hochgeladen von Martina Schweiggl

So jung kommen sie selten in die Beratunsstelle“, wandte sich Birgit Zeichen, Leiterin der Region Süd der b.a.s. Suchtberatung, mit Bezug auf die 15-jährige Drogentote im Bezirk Deutschlandsberg an die WOCHE. Diese unterhielt sich mit ihr in der Folge über das Thema Sucht im Allgemeinen und über die Suchtproblematik in den drei Bezirken Leibnitz, Deutschlandsberg und Voitsberg im Speziellen.

Wer kann sich an die b.a.s.-Beratungsstellen wenden?
Die b.a.s. (betrifft abhängigkeit und sucht) Steirische Gesellschaft für Suchtfragen ist ein privater Verein und betreibt derzeit steiermarkweit 13 ambulante Beratungsstellen für Menschen mit Sucht- und Abhängigkeitsproblemen sowie deren Angehörige. Wir bieten u.a. Beratung und Unterstützung, wenn Menschen ihren Umgang mit Alkohol, illegalisierten Drogen, Essstörungen oder Glücksspiel verändern wollen, informieren über Sucht und Abhängigkeitserkrankungen sowie über Beahndlungsmöglichkeiten und entsprechende Behandlungseinrichtungen, unterstützen Angehörige im Umgang mit abhängigen Menschen aus ihrem Umfeld u.v.m.

Welche „regionalen Hauptprobleme“ gibt es in den drei Bezirken? Gibt es „bezirksspefizische“ Probleme?
In Deutschlandsberg sind ein Großteil der KlientInnen Menschen mit Alkoholproblemen, aber auch immer mehr Angehörige nehmen unser Angebot in Anspruch. Auch in Leibnitz sehen sich die meisten unserer KlientInnen mit Alkoholproblemen konfroniert – ebenso wie in Voitsberg. In Leibnitz wenden sich auch viele junge Menschen mit Drogenerfahrungen bzw. Drogenproblemen an uns.

Wie alt sind die Personen, die bei Ihnen Hilfe suchen? Treten in einzelnen Altersgruppen spezielle Suchtprobleme häufiger auf?
Die Alkoholproblematik zieht sich quer über alle Altersstufen, wobei sich die Alkoholabhängigkeit erst später (ab dem jungen Erwachsenenalter) bei regelmäßigem Konsum manifestiert. Klientinnen und Klienten, die sich wegen illegalisierter Drogen an die Beratungsstelle wenden, sind zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr. Wenden sich Eltern bzw. Angehörige bzgl. dieses Themas an uns, sind diese entsprechend älter.

Wie verhalte ich mich als Angehöriger, wenn ich z.B. vermute, dass mein Kind ein Suchtproblem hat?
Trauen Sie sich, Ihre Beobachtungen und Gefühle ohne Beschönigung anzusprechen, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Freund/Ihre Freundin/Ihr Kind Hilfe braucht. Sie können, wenn Sie möchten, die Begleitung zu einer Sucht- bzw. Drogenberatungsstelle anbieten. Wählen Sie eine ruhige Gesprächssituation. Gehen Sie von Ihren Sorgen und Gedanken aus. Es gibt keine „Tricks“, jemanden davon zu überzeugen, keine Drogen zu nehmen. Drohen Sie niemals mit Konsequenzen, die Sie nicht einhalten können, sonst werden Sie nicht mehr ernst genommen. Räumen Sie nicht bedingungslos alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Übernehmen Sie nicht die Verantwortung, bestimmte Vorfälle zu vertuschen.

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