Beim Breitband-Ausbau in Wies kommen innovative Verfahren zur Anwendung

In Zeiten, wo neben den Menschen bald auch Maschinen miteinander kommunizieren werden, ist superschnelles Internet das Nonplusultra. Hier der Spatenstich für ein zukunftsorientiertes Projekt in Wies.
  • In Zeiten, wo neben den Menschen bald auch Maschinen miteinander kommunizieren werden, ist superschnelles Internet das Nonplusultra. Hier der Spatenstich für ein zukunftsorientiertes Projekt in Wies.
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Die Marktgemeinde Wies startet eine Offensive zum Ausbau des Breitbandnetzes und setzt dabei auf höchst innovative Lösungen. So sollen in nicht mehr benötigten Gasrohren Lichtwellenleiter eingezogen werden. Beim Spatenstich für das rund 440.000 Euro-Projekt wurde bekräftigt, dass schnelles Internet nicht nur den Unternehmensstandort absichert, sondern auch eine Möglichkeit bietet, der Abwanderung entgegenzuwirken.

(jf). „Wir haben uns entschieden, das Glasfaserkabelnetze auszubauen“, so Bürgermeister Josef Waltl. 100.000 Euro hat die Marktgemeinde Wies in den letzen zwei Jahren in die Arbeiten investiert, heuer wird der Kostenrahmen dafür sogar 440.000 Euro betragen. „Das große Ziel ist es, das nicht enden wollende Breitbandnetz zur Verfügung zu stellen.“ Es sei ein kostenintensiver Spatenstich, aber einer für ein großes und zukunftorientiertes Projekt.

„Überall, wo wir was angreifen, werden Leerrohre mitgelegt.“

Bgm. Josef Waltl

Nachdem der ECO-Park in Wernersdorf und die Firma MSG in Wies bereits an die leistungsfähige Datenautobahn angeschlossen wurden, steht nun die Hauptversorgung von Wies am. Vom Übergabepunkt, dem Backbone, bei der Fa. MSG wird eine Hauptverbindung bis zur Gemeindegrenze Pölfing-Brunn hergestellt. Auf dieser Trasse wird bei der Neuen Mittelschule Wies eine Ortszentrale quasi als Wählamt im ehemaligen Hackschnitzellagerraum errichtet. Es wird jedoch nicht nur dieser Raum einer sinnvollen Nutzung zugeführt, es werden auch die aufgelassenen Gasrohre im Ortszentrum verwendet. Dipl FTH Ing. Rainer Kolar, zuständig für Planung und Projektleitung, sieht in der höchst innovativen Verlegung von Lichtwellenleiter in nicht mehr genutzten Gasrohren eine nachhaltige Symbiose. „Es werden dadurch hohe Kosten für Grabungen erspart.“

„Ziel ist es, bestehende Infrastrukturen zu nutzen, es soll nur punktuell gegraben werden. An zweckmäßigen Punkten werden ober- und unterirdische Verteilerschächte gesetzt“,“

Projektleiter Rainer Kolar

Von der Ortszentrale führen weitere Hauptverbindungen nach Aug, zum Kindergarten mit Wohnhäusern, zur Fachschule Schloss Burgstall, zur Landesversuchsstation für Spezialkulturen und zur Volksschule Steyeregg. „An zweckmäßigen Punkten werden ober- und unterirdische Verteilerschächte gesetzt“, erklärt Rainer Kolar. Als Erweiterung ist der Anschluss des Gewerbegebietes am ehemaligen Sportplatz von Steyeregg vorgesehen. Ebenfalls innovativ: Auf der langen Strecke zur VS Steyeregg kommt eine Kabelfräse nach dem System Layjet, das mit dem Land Steiermark, A 7 Referat Ländlicher Wegebau, entwickelt wurde, zum Einsatz. Kolar: „Bis Sommer soll das Projekt abgeschlossen sein.“
Das vorausdenkende Konzept der Marktgemeinde Wies sieht vor, dass überall dort, wo gegraben wird, Leerrohre mitverlegt werden. „Wir graben ständig wo, um Infrastruktur aufzubauen“, sagt Bürgermeister Waltl. So bereits geschehen im Ortsteil Vordersdorf, in Pörbach und im Bereich der Höhenstraße. Auch das bestehende Kabel TV-Netz von Wernersdorf, das 130 Haushalte versorgt, soll ans Glasfasernetz angeschlossen werden, um die Programm- und Datenvielfalt nutzen zu können. „Dafür werden wir eine rund 800 Meter lange Leitung zur Sendeanlage am Buchenberg graben“, schildert Bürgermeister Waltl. „Die Marktgemeinde Wies hat den Ausstieg von der Interroute, deren fortschrittliches Glasfasernetz von Wien nach Udine führt, gekauft.“

Am Puls der Zeit

Im Zeitalter der Digitalisierung hat Wies die Zeichen der Zeit erkannt und investiert, um auch für den ländlichen Raum aufzurüsten. Wies hat damit eine Vorreiterrolle in der Region übernommen. Laut Waltl habe Eibiswald Interesse, ans Wieser Netz anzuschließen.

Foto: Josef Fürbass

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