Weinwirtschaft
Bester Schutz für unseren Schilcher

Stefan Langmann ist stolz darauf, dass über die DAC Herkunftsbezeichnung unser Schilcher bestens geschützt ist. | Foto: Augenblick
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  • Stefan Langmann ist stolz darauf, dass über die DAC Herkunftsbezeichnung unser Schilcher bestens geschützt ist.
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Stefan Langmann, Obmann des Weinbauvereines Schilcherland Steiermark, über den Erfolg des Weststeiermark DAC, das aktuelle Weinjahr und einen vorsichtigen Ausblick.

ST. STEFAN OB STAINZ. Stefan Langmann hat den Weststeiermark DAC (Districtus Austriae Controllatus) als Herkunstsystem für unsere Weine stetig vorangetrieben. Bevor die Winzer demnächst mit der Weinlese beschäftigt sind, haben wir den Obmann des Weinbauvereines Schilcherland Steiermark Stefan Langmann auf seinem Weinbau-Betrieb in Langegg hoch über St. Stefan ob Stainz zum Interview gebeten:

Der Weststeiermark DAC ist heuer in die erste Saison gestartet. Wie ist das System angelaufen?

LANGMANN: Es ist super angelaufen. Dabei muss man ja immer das gesamte Herkunftssystem im Auge behalten mit den Gebietsweinen als Basis, auf die die Ortsweine und schließlich die Riedenweine als Speerspitze der Pyramide bauen. Diese Pyramide gilt für den Weststeiermark DAC ebenso wie für den Vulkanland Steiermark DAC und den Südsteiermark DAC. Das ist eine Architektur, die für die nächsten Jahrzehnte aufgebaut ist, da können sich alle noch reinfühlen.

Das typisch Weststeirische am Wein?
Das ist die kühlere Stilistik im Wein augrund der Schieferböden und aufgrund des kühleren Klimas bedingt durch die Koralm. Das sind Weine mit viel Finesse und Substanz bei weniger Alkoholgehalt. Das ist unser Profil, mit dem wir auch international punkten.

Der größte Vorteil durch das Herkunftssystem DAC?
Die Winzer sind weniger unter Druck und geben ihren Weinen jetzt deutlich mehr Zeit für ihre Reifung. Schon die ersten Verkostungsergebnisse haben gezeigt, dass vor allem die Weine im Lagenbereich bei späterer Abfüllung an Stoff, Geschmack und Haltbarkeit gewinnen.

Gut überschaubar: Das DAC Herkunftssystem ist als Pyramide gleichermaßen für Vulkanland Steiermark DAC, Südsteiermark DAC und Weststeiermark DAC aufgebaut.
  • Gut überschaubar: Das DAC Herkunftssystem ist als Pyramide gleichermaßen für Vulkanland Steiermark DAC, Südsteiermark DAC und Weststeiermark DAC aufgebaut.
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Wie sehr spielen da jetzt akute Wettersituationen eine Rolle?
Die Weinbauern haben somit auch mehr Flaschen auf Lager, sodass eben solche Naturereignisse, wie z. B. der Spätfrost 2016, weniger ins Gewicht fallen als bisher. Wir können also auf einen Puffer zurückgreifen, um einen möglichen Marktverlust flexibler regulieren zu können. Das ist enorm wichtig, um stetig im Geschäft zu bleiben.

Wie wird das Herkunftssystem bei den Winzern angenommen?

Es wird inzwischen sehr gut angenommen, auch von den anfänglichen Skeptikern. Jeder Winzer hat jetzt die Möglickeit, in dieses System reinzuwachsen, egal ob er große oder kleine Anbauflächen bewirtschaftet. Das Werkzeug funktioniert für alle gleich.

Ein Ausblick?
Ich glaube, dass im nächsten Jahr die Kategorie der Ortsweine stärker werden wird. Auch wenn das Ortsweinsegment offen ist für alle Sorten, die im DAC erlaubt sind, so werden nur zwei Sorten beworben, nämlich der Sauvignon in allen Ortsweingebieten der Steiermark und bei uns ist der Schilcher dabei. Mir schwebt ja vor, dass man künftig einen "Stainzer" bestellt und automatisch einen Schilcher ins Glas bekommt.

Wie sind die Ortsbezeichnungen für den Weststeiermark DAC aufgeteilt?
Das sind eben Ligist, Stainz, Deutschlandsberg und Eibiswald.

Wie findet sich der Konsument zurecht?

Offensichtlich recht gut, schließlich ist der Begriff Weststeiermark ewig gelernt und wir decken die gleichen Sorten ab wie alle anderen Gebiete, bis auf den Schilcher.

Was bedeutet das für unseren Schilcher?
Den besten Schutz den wir je hatten! Schilcher mit Herkunft oder der Bezeichnung Klassik gibt es nur noch aus der Weststeiermark. Darauf bin ich sehr stolz!

Wir war das aktuelle Weinjahr 2019 bis jetzt?
Der Blühbeginn war ca. eine Woche später als im Vorjahr und die Niederschlagsverteilung war recht gut. Es hat sich also alles um eine Woche nach hinten verschoben. Das ist optimal, denn der Kältereiz in der Nacht im Gegensatz zu den warmen Tagen derzeit ist enorm wichtig für die Aromaausprägung. Es schaut also sehr gut aus für den nächsten Jahrgang.

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