Ausstellung
"Die Jagd ist weiblich" auf Schloss Stainz

"Die Jagd ist weiblich" diesen Titel unterstreicht auch der Gemäldezyklus von Gerald Brettschuch (Mitte), hier mit Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin UMJ),  Kulturlandesrat Christopher Drexler und Kurator Karlheinz Wirnsberger. | Foto: Veronik
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  • "Die Jagd ist weiblich" diesen Titel unterstreicht auch der Gemäldezyklus von Gerald Brettschuch (Mitte), hier mit Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin UMJ), Kulturlandesrat Christopher Drexler und Kurator Karlheinz Wirnsberger.
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Dir Örtlichkeit hätte kaum passender sein können: Am Dienstag war der Diana-Saal auf Schloss Stainz Schauplatz für die erste Pressekonferenz zum heuer verspäteten aber dafür umso intensiveren Start in die Museumssaison am Universalmuseum Joanneum. Mit cornobendingtem Abstand haben Landesrat Christopher Drexler (Kultur, Europa, Sport und Personal), der wirtschaftliche Direktor des Landesmuseums Joanneum Wolfgang Muchitsch sowie die kaufmännische Direktorin Alexia Getzinger die erfolgreiche Bilanz aus dem Jahr 2019 sowie die so ganz andere Ausgangslage für das Jahr 2020 vor Augen geführt. Schließlich hat der Abteilungsleiter des Museums auf Schloss Stainz Karlheinz Wirnsberger durch die Ausstellung "Die Jagd ist weiblich" als deren Kurator geführt.

STAINZ. Am 1. Juli öffnen wieder alle Häuser des Universalmuseums Joanneum und die Besucherinnen und Besucher erwarten über 30 Ausstellungen sowie zahlreiche weitere Programmpunkte. Nach der coronabedingten Schließzeit bringt der diesjährige Sommer zwei besondere Aktionen: Gratis-Eintritt für alle bis 15 Jahre während der Sommerferien und das Jahresticket im Juli zum Aktionspreis. Das Jagmuseum Schloss Stainz präsentiert unter dem Titel Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon erstmals in Österreich eine Sonderausstellung zum Thema „Frauen in der Jagd“. Die historische Entwicklung dieses Themas beginnt schon in der Urgeschichte, setzt sich in der Mythologie bei der Jagdgöttin Diana und dem von ihr verwunschenen Aktäon fort und zeigt anhand ausgewählter Persönlichkeiten, wie sich die Jagd entwickelt hat. Ergänzt wird die Schau durch einen Gemäldezyklus des Arnfelser Künstlers Gerald Brettschuh.

Präsentation des Jahrestickets am landesmuseum Joanneum: Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin UMJ) und Kulturlandesrat Christopher Drexler (v.l.) | Foto: Veronik
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„Besonders nach dem Stillstand des Kulturlebens spürt man die Sehnsucht nach Kunst und Kultur. Ich lade alle ein, den außergewöhnlichen Sommer 2020 als einen intensiven und abwechslungsreichen Museums- und Ausstellungssommer mit dem Universalmuseum Joanneum zu nutzen und zu erleben. Ganz besonders unsere jungen Steirerinnen und Steirer bis 15 Jahre, die die Vielfalt und die zahlreichen spannenden Facetten der Ausstellungen bei freiem Eintritt erkunden können“, betonte Kulturlandesrat Christopher Drexler. Außerdem ist das Jahresticket im Aktionsmonat Juli zum ermäßigten Preis von 19 Euro (statt 25 Euro) erhältlich und stellt eine attraktive Option für all jene dar, die das Joanneum gerne regelmäßig besuchen.

Die Kulturgeschichte der Frauen in der Jagd

Die Jagd war und ist nicht das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Forscht man in der Geschichte, so war die Jagd sehr wohl auch von Frauen geprägt. Diese Art des Zeitvertreibs war ein Mittel, sich aus den Zwängen des adeligen Gesellschaftslebens zu befreien, man konnte etwa lockerer mit Kleidungsvorschriften umgehen, „Frau“ war dabei. Eine kulturhistorische Betrachtung bis zur Gegenwart rückt die weibliche Seite der Jagd in den Fokus: Frauen auf der Jagd, bei höfischen Jagdschauspielen wie dem Fuchsprellen, der Reiherbeize oder hoch zu Ross im Damensattel – eine Reitkunst, die Kaiserin Sisi perfekt beherrschte.

Kaiserin Sisi wusste perfekt im Damnesattel zu reiten und zu jagen. Das Outfit dazu war elegant abgestimmt. | Foto: Veronik
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Diana und Aktäon

Die historische Entwicklung dieses Themas beginnt schon in der Urgeschichte, setzt sich in der Mythologie bei der Jagdgöttin Diana und dem von ihr verwunschenen Aktäon fort und zeigt anhand ausgewählter Persönlichkeiten, wie sich die Jagd entwickelt hat. Umrahmt wird die Sonderausstellung vom Zyklus Diana und Aktäon des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh. Seine monumentalen Gemälde zeigen den Spannungsbogen zwischen weiblicher Macht und Verletzlichkeit durch den Frevel des Jägers.

Tendenz steigend

Die Schau geht auch der Frage nach, ob und inwiefern Männer und Frauen aus verschiedenen Motiven der Jagd nachgehen oder ob es keinen Unterschied gibt. „Aktuell nimmt die Zahl der Jägerinnen weiterhin zu. In der Steiermark liegt der Anteil der Frauen bei den Vorbereitungskursen für die Jagdprüfung inzwischen bei 30 %. Das ist erfreulich und wirft auch Fragen auf: Steht diese Entwicklung für einen Erfolg der Frauenemanzipation, wenn sie ein derart männlich dominiertes Terrain erobern? Ordnen sich Frauen dabei dem männlichen Habitus unter und versuchen sie zu zeigen, dass sie ebenso gut sind wie Männer? Oder bringen sie eigene weibliche Qualitäten mit und bereichern die Jagd mit diesen Facetten?“, stellt Kurator Karlheinz Wirnsberger die weiterhin offene Frage in den Raum.

Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon
Jagdmuseum Schloss Stainz, Schlossplatz 1, 8510 Stainz
01.07.–29.11.2020 und 27.03.–28.11.2021
www.jagdmuseum-stainz.at

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