Ein Lebensretter mit "Helfersyndrom"

Andreas Gegg ist als First Responder im Bereich Wernersdorf, Wies, Pölfing-Brunn im Einsatz. | Foto: Martin Garber
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  • Andreas Gegg ist als First Responder im Bereich Wernersdorf, Wies, Pölfing-Brunn im Einsatz.
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Um bei einem medizinischen Notfall nach dem Absetzen des Notrufs die Wartezeit auf die nachkommende Rettungsmannschaft zu überbrücken, haben sich in der Steiermark "First Responder" als fixes Glied der Rettungskette etabliert. "Ein First Responder bezeichnet eine Person, die bei Notfällen in abgelegenen oder dünn besiedelten Regionen das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels mit erweiterten Erste Hilfe Maßnahmen überbrückt", erklären Klaus Steinwendter, Bezirksrettungskommandant von Leibnitz und Gerhard Fürpass, Bildungsbeauftrager in Deutschlandsberg. In der Folge werden First Responder immer dann alarmiert, wenn sie voraussichtlich schneller am Einsatzort eintreffen können als Einheiten des Rettungsdienstes.

Kontakt zu Patienten

Auf eine große Zahl an Einsätzen in den vergangenen Jahren blickt Andreas Gegg, der als First Responder im Bezirk Deutschlandsberg im Einsatz ist und im Zuge dessen sachgerechte Erste Hilfe im Fall des Falles leistet - von Verkehrs- über Freizeitunfällen bis hin zu sonstigen medizinischen Notfällen reicht dabei das Einsatzspektrum des Wiesers. "Meine Familie ist schon seit Generationen bei der Feuerwehr und so bin ich in das Ganze hineingewachsen", erinnert sich Gegg zurück. Im Laufe der Zeit sei für ihn der Kontakt zum Patienten immer wichtiger geworden und so sei er zuerst der Bergrettung beigetreten und dann auf das System der First Responder aufmerksam geworden. "Mittlerweile bin ich Mitglied bei der Feuerwehr, bei der Bergrettung, bin Rettungssanitäter und First Responder - und damit in der Rettungsszene bekannt", schmunzelt Gegg, der bei sich selbst das "Helfersyndrom" diagnostiziert.

Als erster Helfer vor Ort

In der Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsteams zählen für First Responder wie Andreas Gegg die Lageerkundung, Absicherung, Rettung aus akuter Gefahr, Sicherstellung der Vitalfunktionen, Durchführung von qualifizierten Maßnahmen der Ersten Hilfe, Rückmeldung, Einweisung nachkommender Rettungsmittel, Übergabe und Dokumentation zu den Aufgaben. Mit dabei: der Rettungs-Rucksack mit einem Verbandteil, Ausstattung für lebensrettende Basismaßnahmen und Materialien wie Warnweste, Stirnlampe etc. "Oft reicht es schon einfach, dass jemand vor Ort ist, damit sich die Situation etwas beruhigt", erzählt Gegg, dessen Einsatzbereich sich von Wernersdorf über Wies und Pölfing-Brunn erstreckt.
Eine Schwierigkeit bestehe jedoch immer wieder darin, dass Hausnummern nicht gut sichtbar angebracht sind und in der Folge oft wertvolle Minuten verstreichen, bis der betreffende Einsatzort gefunden sei. "Bringen Sie deshalb ihre Hausnummer für uns gut sichtbar an", appelliert Gegg an die Bevölkerung. Hilfreich sei es darüber hinaus auch, jemanden als Einweiser hinauszuschicken, damit das Rettungsteam den Einsatzort schnellstmöglich findet - weil im Ernstfall jede Sekunde zählt.

Andreas Gegg ist als First Responder im Bereich Wernersdorf, Wies, Pölfing-Brunn im Einsatz. | Foto: Martin Garber
Immer mit dabei: der Rucksack mit Verbandteil, Ausstattung für lebensrettende Basismaßnahmen und Materialien wie Warnweste, Stirnlampe etc. | Foto: Martin Garber
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