Energiesparen leicht gemacht
Expertentipps vom Haus der Energie

Gerald Branstätter ist zertifizierter Energieberater | Foto: eaw
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Das "Haus der Energie" in Deutschlandsberg ist eine anerkannte Energieberatungsstelle - ein Ort für unabhängige und neutrale Information zum Thema erneuerbare Energien. Wir haben bei Gerald Brandstätter nachgefragt, welche Energiespartipps er weitergeben kann.

DEUTSCHLANDSBERG. Wegen der Energiekrise ist aktuell Sparen an allen Ecken und Enden angesagt. Gerald Brandstätter ist zertifizierter Energieberater der "Ich tu's"-Kampagne des Landes Steiermark. Nun wird das Energiesparen auch für jene zum Thema, die sich zuvor noch nicht so intensiv mit Klimaschutz auseinandergesetzt haben. Brandstätter freut sich darüber, informieren und helfen zu können - wir haben seine wichtigsten Energiespartipps parat! 

Versuchst du jetzt, Energie zu sparen?

Wo fange ich an? 

Am einfachsten sei das Sparen beim Strom, denn hier könne man immer etwas ändern. Angefangen schon bei Tipps, die man mittlerweile kennt: Deckel auf den Topf, Licht ausschalten usw. "Es ist aber besonders wichtig, dass die Leute wissen, wie viel Geld das ist", meint Brandstätter zum Stromverbrauch. Das könne man sich selber leicht ausrechnen

Kompakte Energieberatung wird groß geschrieben bei der Energieagentur Weststeiermark | Foto: eaw
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Wenn man sich ein Strommessgerät zulegt, kann man sich einfach anzeigen lassen, wie viel ein elektrischer Verbraucher "frisst". Dieses Gerät kann man auf Watt (W) einstellen, dann zeigt es die aktuelle Leistung an. Läuft ein Gerät ein ganzes Jahr auf Standby, muss man nur die Stunden eines Jahres (8760 Stunden) mal die benötigten Watt des Verbrauchers rechnen. So viel Strom verbraucht das Gerät pro Jahr. Das Ergebnis muss man dann nur mit den Euro/kWh multiplizieren.

Die Stromrechnung wird außerdem immer in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Auf der ersten Seite der Rechnung erfährt man die Gesamtkilowattstunden und die Gesamtkosten. Hier kann man dann erfahren, wie viel Euro man pro Kilowattstunde zahlt: Und zwar indem man die Kosten durch die Kilowattstunden teilt. 

"Das kann man mit jedem Verbraucher machen. Das Interessante ist, dass die Leute dann Schwarz auf Weiß sehen, wie viel es kostet."
Gerald Brandstätter, Energieberater

Selbst Handeln

Wenn man weiß, welche Geräte besonders viel Strom verbrauchen, kann man optimieren, zum Beispiel Beleuchtungskörper. Man könnte sein Strommessgerät zum Beispiel zwei Wochen an einen Verbraucher hängen und überprüfen, wie viel Strom das Gerät verbraucht. Und wie weiß ich nun, ob das viel oder wenig ist? "Im Handel steht auf neuen und verpackten Geräten immer, wie viel Strom diese verbrauchen. Dann kann ich überlegen, ob ich mein altes Gerät austauschen sollte", erklärt Brandstätter. Ein guter Tipp ist, seine Tiefkühltruhe zum Beispiel einmal zu überprüfen. Auch dahingehend, ob die Dichtung noch in Ordnung ist.

Wie kann ich meinen Energieverbrauch reduzieren? | Foto: IgorVetushko/panthermedia
  • Wie kann ich meinen Energieverbrauch reduzieren?
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Wenn man seinen Zählerstand regelmäßig abliest, zum Beispiel immer in der Früh und am Abend, weiß man außerdem, wie hoch die nächste Stromrechnung ungefähr sein wird. 

Worauf sollte ich achten? 

Was braucht man unbedingt - was könnte man einschränken? Diese Frage sollte man sich immer stellen, wenn es um den Stromverbrauch geht. Braucht man seinen Router wirklich 24 Stunden lang? Wenn nicht, könnte man diesen an eine Zeitschaltuhr hängen oder ihn per Hand zu einer gewissen Zeit deaktivieren. Terrarien oder Aquarien seien besondere Stromfresser, hier sollte man also überdenken, wie wichtig einem diese sind. 

"Besonders unnötig ist es, Geräte auf Standby laufen zu lassen", weiß Brandstätter. Hier könnte man einfach einmal überprüfen, was auf Standby rennt - zum Beispiel Computer oder eine Playstation im Kinderzimmer. Wenn man einen Bewegungsmelder ums Haus herum hat, kann man diesen trotzdem mit einem Lichtschalter koppeln und ihn ausschalten, wenn er nicht benötigt wird. Dann geht das Licht nicht schon an, wenn nur eine Katze vorbeiläuft. 

Viele Menschen lassen Leuchtstoffröhren außerdem zu oft brennen. Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass es mehr kostet, sie ein und wieder auszuschalten. Am teuersten ist es, sie einfach leuchten zu lassen. Eine Abhilfe können LED-Röhren sein. 

Expertentipps

Sollte jemand eine thermische Solaranlage, einen Geschirrspüler und eine Waschmaschine besitzen gibt es eine tolle Möglichkeit zum Sparen: "Mittels Vorschaltgerät, welches die richtig benötigte Temperatur mischt, kann das kostenlos erzeuge Warmwasser für die Waschmaschine und den Geschirrspüler verwendet werden und man erspart sich das Aufheizen", weiß Brandstätter. 

Hat man einen Pool mit Poolpumpe, kann man hier sparen. Diese Pumpen verbrauchen sehr viel Strom, hier könnte eine kleine PV-Anlage helfen. Doch bevor man sich wirklich eine PV-Anlage zulegt, sei es laut Brandstätter in jedem Fall wichtig, sich zu überlegen, ob man diese wirklich benötigt. "Zuerst sollte man versuchen zu optimieren und einen Bezug zur Leistung zu bekommen", so der Experte.

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