Florianer Florianis im Rettungseinsatz

In Lebing-Dorf kamen Rettungsboote zum Einsatz, hier eines der FF Preding.
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  • hochgeladen von Martin Löscher

Der 29. Mai wird wohl in der Geschichte der FF Gr. St. Florian einen großen Platz einnehmen, an diesem Tag waren in der Gemeinde gleich 107 Feuerwehrmänner im Hochwassereinsatz. Wir haben uns mit Kommandant Dieter Messner unterhalten, der den Einsatz in Gr. St. Florian leitete. Bemerkenswert war die Tatsache, dass die Feuerwehr hier ohne Einsatzalarmierung in voller Stärke ausrückte, schon bei einer Erkundungstour wurde die brenzlige Lage sofort richtig eingeschätzt. „Einen derartigen schnellen Anstieg des Wasserpegels habe ich persönlich noch nie erlebt.“, erklärt Messner.


30-jähriges Hochwasser war in Minuten erreicht

Hochwassereinsätze ist man in Gr. St. Florian aufgrund der Laßnitz gewöhnt, doch was sich am vergangenen Dienstag abgespielt hat, haben die Floriani-Jünger so auch noch nicht erlebt. Innerhalb von wenigen Minuten gingen derartige Wassermassen nieder, dass viele Ortsteile überflutet wurden. „Es ist von der Koralm herunter eine richtige Welle die Laßnitz entlang geschwappt und das Wasser ist innerhalb weniger Minuten auf eine enorme Höhe angestiegen, die Marke des 30-jährigen Hochwassers wurde schnell erreicht.“, erklärt Einsatzleiter Messner. Besonders betroffen waren hier die Orte Lebing-Dorf, Vochera und Krottendorf. Auch die GKB-Strecke musste gesperrt werden. Ein Flüssiggastank wurde vom Wasser aufgeschwemmt und hatte Gasverlust. Dieser musste gesichert werden, danach konnte der Zugverkehr wieder aufgenommen werden.

107 Feuerwehrmänner und fünf Boote

Besonders bedanken möchte sich Kommandant Messner bei der reibungslosen Kommunikation die vom Bezirkskommando in Deutschlandsberg ausging: „Benachbarte Feuerwehren waren sofort hier um zu unterstützen, sogar aus dem Bezirk Leibnitz gab es Helfer. Am Abend wurden uns dann aus Feldbach noch Sandsäcke geliefert, es Bestand ja noch die Gefahr von weiterem Niederschlag.“ Von den fünf angeforderten Booten kamen dann zum Glück nur zwei zum Einsatz, denn weiterer starker Niederschlag blieb aus. Im Bereich Lebing-Dorf waren aber trotzdem drei Anwesen völlig von der Außenwelt abgeschnitten, hier war an ein Durchkommen mit Traktoren oder Einsatzfahrzeugen nicht mehr zu denken, hier kamen dann die Boote zum Einsatz. Im Foto etwa sieht man wie das Einsatzboot der FF Preding vorbereitet wird.


Immer wieder Nebeneinsätze

Doch als wäre all dies noch nicht genug, wurden die Florianis auch immer wieder zu Nebenschauplätzen gerufen. So musste etwa ein besonders waghalsiger Autofahrer gerettet werden, der meinte eine stark überflutete Straße noch durchqueren zu können, was er aber nicht schaffte. In Krottendorf wurden zudem Baumaterialien (dicke Rohre) von den Fluten mitgerissen und verstopften einen Brückendurchfluss – hier musste der Kranwagen die Verstopfung lösen.

Hochwasserschutz in Kelzen-Grünau funktionierte

Vor einigen Jahren hat die Gemeinde im Bereich Grünau-Kelzen viel in den Hochwasserschutz rund um die Laßnitz investiert, was sich am Dienstag als goldrichtige Maßnahme herausstellte. Es musste zwar noch zusätzlich mit Pumpen gearbeitet werden, große Schäden blieben hier aber aus, wo es zuvor in den letzten Jahrzehnten bei weitaus geringerem Hochwasser schon immer zu Überflutungen gekommen war. Auch der Ortskern von Gr. St. Florian blieb verschont, aus zwei Gründen wie uns Messner mitteilt. „Einerseits hat der Oberflächenwasserabfluss im Bereich des ehemaligen Mühlgangs funktioniert, andererseits blieb der aus Rassach fließende 'Saubach' verschont und wir hatten somit nicht von zwei Seiten mit enormen Wassermassen zu arbeiten.“ Am Ende gab es zwar in den betroffenen Bereichen teilweise großen Sachschaden, Personen kamen aber Gott sei Dank nicht zu schaden. Was nicht zuletzt dem unentwegten Einsatz der freiwilligen Einsatzhelfer zu verdanken war. Auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Florianis für ihren großartigen Einsatz.

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