Forderung: Drogengipfel in Deutschlandsberg

Die Drogenproblematik macht auch vor dem Bezirk Deutschlandsberg nicht Halt. | Foto: KK
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Nach der Tragödie rund um den Tod eines 15-jährigen Mädchens nach einer Überdosis wendet sich BZÖ-Bezirksobmann Marc Pommer-Gutschy an die Öffentlichkeit: „Die Politik und die verantwortlichen Personen dürfen nicht länger zusehen, wie sich die Jugend vergiftet! Maßnahmen sind schnellstens gefragt!“
In der Folge fordert das BZÖ einen überparteilichen Drogengipfel für den Bezirk Deutschlandsberg, um gemeinsam an Lösungen und Maßnahmen zur Eindämmung der Drogenproblematik im Bezirk zu arbeiten, denn „dass wir im Bezirk Deutschlandsberg eine besorgniserregend große Drogenszene haben, ist bereits seit langem bekannt. Doch mit dem Tod der 15-Jährigen kam es zu einer schockierenden Zäsur in der Problematik“, erklärt Pommer-Gutschy und er wendet sich sowohl an verantwortliche Politiker, die Exekutive, Sozialarbeiter als auch an die Deutschlandsberger Jugend, um eine ernsthafte Diskussion zu diesem Thema in Gang zu setzen. „Wichtig ist, dass dieser Gipfel nun möglichst rasch stattfindet. Wir dürfen schlicht und einfach nicht mehr tatenlos zusehen, wie dieses Problem im Bezirk grassiert.“
Den Kampf gegen das Drogenproblem im Bezirk hat die Polizei von Deutschlandsberg bereits aufgenommen. „Wir dürfen uns nichts vormachen, der illegale Konsum von Drogen macht auch vor dem Bezirk Deutschlandsberg nicht Halt. Wir, die Polizei des Bezirks Deutschlandsberg, sind uns dieses Problems bewusst“, bezieht Bezirkspolizeikommandant Obstl. Helmut Zöhrer Stellung. Er macht jedoch auch darauf aufmerksam, dass in Deutschlandsberg im Vergleich zu anderen Bezirken keine höhere Deliktsdichte festzustellen sei. Ein Phänomen, das generell auszumachen ist, ist die Tatsache, dass die Konsumenten immer jünger werden.

Um dem Drogenproblem effektiv entgegenzutreten, habe die Deutschlandsberger Polizei eigene Beamte für den Bereich der Ermittlungen zu Verstößen nach dem Suchtmittelgesetz abgestellt.
Und Kommandant Zöhrer zeigt auf: „Drogenmissbrauch kennt keine Bezirksgrenzen, daher wird unter Koordination des Landeskriminalamtes eng mit den benachbarten Bezirken zusammengearbeitet.“ Die Ursachen des Drogenproblems ortet er in der gesellschaftlichen Entwicklung, weshalb die Bekämpfung der Suchtproblematik einer ganzheitlichen Betrachtung bedürfe. „Daher sind wir alle gefordert. Es besteht eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Behörden und Institutionen zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs.“

So biete die Polizei Deutschlandsberg in Zusammenarbeit mit Präventionsstellen des Landes Steiermark suchtpräventive Maßnahmen an. Dabei gehe es nicht nur um Sucht im Konsum illegaler Drogen, sondern um alle Formen der Sucht, wie auch Alkohol- oder Spielsucht. „Ein Appell richtet sich an die Eltern, sensibel zu sein, um Anzeichen von Sucht bei seinen Kindern zu erkennen. Dem Konsum illegaler Drogen geht oftmals der Konsum legaler Drogen voraus“, ruft Obstl. Zöhrer zu verstärkter Wachsamkeit im Elternhaus auf.

Auf den bestürzenden Tod des 15-Jährigen Mädchens durch Drogen und auf die Forderung nach effektiven Maßnahmen zur Bekämpfung der Drogenproblematik im Bezirk Deutschlandsberg angesprochen, verweist auch KO LAbg. Walter Kröpfl auf die außerordentliche Bedeutung von Präventions- und Aufklärungsarbeit und auf die maßgebliche Rolle des Elternhauses in Hinblick auf eine nötige Sensibilisierung gegenüber dem Thema. BPO LAbg. Manfred Kainz wirft ein: „Die Drogenproblematik ist kein Deutschlandsberger Problem, sondern ein steiermark- bzw. österreichweites. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, man muss härter durchgreifen.“

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