Gas geben wird in Salla vermehrt zum Problem

Die Risikobereitschaft mancher  Motorradfahrer sorgt für Unmut in der Gemeinde Salla.	Symbolfoto: GEPA | Foto: GEPA
  • Die Risikobereitschaft mancher Motorradfahrer sorgt für Unmut in der Gemeinde Salla. Symbolfoto: GEPA
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Motorräder stören in der Gemeinde Salla die Wohnidylle. Eine Bürgerversammlung am 9. August soll alle Fakten auf den Tisch bringen.

Mit einem ziemlich lautstarken Problem sieht sich derzeit der Bürgermeister der Gemeinde Salla, Sigi Steurer, konfrontiert: „Die Lärmbelästigung entlang der B 77 durch Motorräder ist derart stark, dass es für viele Bewohner in Salla fast unerträglich ist zu existieren“, schildert Steurer im Gespräch mit der WOCHE. „Ich habe grundsätzlich nichts gegen Motorräder. Sie sind ein wichtiger Zweig geworden. Aber das Problem wird immer größer, weil ein kleiner Prozentsatz zu laute Auspuffe hat“, meint Steurer und bekennt: „Den betroffenen Bürgern steht es zu, ihr Recht in Anspruch zu nehmen. Wohnen muss mehr wert sein!“ In diesem Sinne hat man am 9. August auch eine Bürgerversammlung einberufen, wo alle Fakten auf den Tisch sollen und eine Lösung gefordert wird.

Ebendieser ist man bislang nämlich nicht besonders nahe gekommen. „Wir haben auch Leute in der Bezirkshauptmannschaft sitzen, die sich nicht berufen fühlen was zu tun“, kritisiert Steurer. Einen Ansatz sieht er in vermehrten Kontrollen. Doch hier gibt es ein Problem mit der Exekutive. „Die Ressourcen reichen nicht aus, man ist nicht in der Lage, verstärkt zu kontrollieren. Was die Exekutive einsetzt, ist ein Radarwagen.

Aber eher in Zeiten, wo man diese Motorräder nicht erwischt“, meint Steurer, der von einer „sich zierenden Behörde“ spricht. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Salla einen Zivilingenieur beauftragt. „Das kostet uns 3.000 Euro, aber das ist es wert, nachdem die BH nicht für den Bürger ist.“ Die Lärmmessungen durch die Gemeinde bzw. den Zivilingenieur Erich Pilz haben bereits stattgefunden. Die nächsten Schritte, die gesetzt werden sollen, wären Geschwindigkeitsbeschränkungen. Hier würde man sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn nicht nur die extreme Lärmbelästigung am Wochenende ist ein Problem – auch mit illegalen Rennen am Gaberl hat man zu kämpfen.

„Ich habe vernommen, dass aufgrund der vielen Toten auf der Soboth nicht mehr gefahren wird. Jetzt glaubt die Szene, dass sie bei uns fahren kann. Aber da sage ich nein: Normal Motorradfahren ist ok, aber wir sind keine Rennstrecke!“, unterstreicht Bgm. Sigi Steurer und fragt: „Muss es immer Tote geben, damit etwas getan wird?“

So bestünde akuter Handlungsbedarf, wenn es um die Verminderung von zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten geht. „Nach der Ortsdurchfahrt könnte man die 50er-Beschränkung verlängern. Immerhin gibt es dort eine rund 40 Meter lange und gut zehn Meter hohe Steinmauer. Die Leute, die gegenüber dieser Mauer wohnen, sind von Lärm umgeben. Danach wäre ich dafür, die derzeit erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zu senken“, so Steurer, der bekennt: „Wir haben als Gemeinde ohnehin schon ein Problem mit der Abwanderung. Durch sowas wird das noch verstärkt. Man kann bestimmte Dinge machen, nichts zu tun ist der falsche Weg!“

Urlaubsbedingt war weder in der BH Voitsberg noch bei der Baubezirksleitung bis zum Redaktionsschluss der WOCHE eine zuständige Person erreichbar. Thomas Pratter, in seiner Funktion als Vertretung von Bezirkshauptmann Hannes Peißl, nahm sich dem Akt nichtsdestotrotz an und konnte der WOCHE soweit Aufschluss geben: „Die Gemeinde Salla hat um einen Ortsaugenschein in Sachen Geschwindigkeitsübertretung und Lärmbelästigung ersucht.

Die zuständige Referentin und ein Verkehrstechnischer Angestellter haben sich die Lage dann gemeinsam mit der Gemeindevertretung angeschaut und vereinbart, dass mithilfe eines Messgerätes Geschwindigkeitsmessungen veranlasst werden und ein Geschwindigkeitsprofil erstellt wird. Danach kann entschieden werden, welche Maßnahmen man konkret umsetzt. Meine Kollegin ist dabei, die notwendige Fakten zu sammeln, was – wie gesagt – Grundlage für etwaige Entscheidung der Behörde sein wird“, so Thomas Prattes von der BH Voitsberg.

TERMIN:
Bürgerversammlung: Zum Thema Lärmbelästigung an der B 77 durch Motorräder
Dienstag, 9. August, um 9.30 Uhr im Gasthaus Schrotter

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