Frühchen in Fruchtblase geboren
Geburt mit "Glückshaube" in Lannach

Alles gut ausgegangen: Die Retter:innen der ersten Sekunde mit Frühchen Valentina und Mutter Natascha Steinscherer. | Foto: KAGes
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  • Alles gut ausgegangen: Die Retter:innen der ersten Sekunde mit Frühchen Valentina und Mutter Natascha Steinscherer.
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„Caput galeatum“ ist ein unglaublich seltenes Geburts-Phänomen, das heuer im Jänner für Familie Steinscherer aus Lannach Realität wurde. Am 5. Jänner beschloss die kleine Valentina zur Welt zu kommen – in der 26. Schwangerschaftswoche,  viele Wochen zu früh.

DEUTSCHLANDSBERG. Nach dem Einsetzen der ersten Wehen wählte Papa Patrick Bauer bereits den Notruf, eine rasch alarmierte Verwandte der Familie kümmerte sich um den zweijährigen Gabriel, der durch die Aufregung ebenfalls geweckt wurde. Als die Rotkreuz-Kolleg:innen von der Ortsstelle Lieboch, Philipp Hasenöhrl, Patrick Roth und Christina Sumann, vor Ort eintrafen, bot sich ihnen ein im ersten Moment erschreckender Anblick: Baby Valentina war noch vollständig in die Fruchtblase eingehüllt und lag in den Armen der erschöpften Mama, Natascha Steinscherer, am Boden des Wohnzimmers.

37 Zentimeter "groß"

Ein winziges Bündel Leben: Valentina war nur 37 Zentimeter groß und 845 Gramm leicht. Die erfahrenen Sanitäter:innen zögerten keine Sekunde. Sie kontaktierten die Rettungsleitstelle erneut, Disponent Thomas Semmler richtete eine Telefonkonferenz zwischen der RTW-Mannschaft, dem Notarzt Andreas Köck sowie dem Team der Neonatologie des Universitätsklinikums Graz ein.

Unter der Anleitung der Spezialist:innen konnten die Sanitäter sofort mit den lebensrettenden Maßnahmen beginnen: die Fruchtblase wurde geöffnet, die kleine Valentina mittels vorsichtiger Herz-Lungen-Wiederbelebung vollständig ins Leben geholt.

Waren rasch zur Stelle: Patrick Roth, Christina Sumann, und Philipp Hasenöhrl. | Foto: KAGes
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Freudige Botschaft

Nach wenigen Minuten und noch vor dem Eintreffen des Notarztteams aus Deutschlandsberg konnten die Eltern bereits beruhigt werden: Herzschlag und Atmung hatten eingesetzt! Nach der abschließenden Versorgung der Mutter, die zum Glück wohlauf war, wurde die kleine Valentina in Begleitung der Notfallsanitäter:innen Thomas Mörth und Eva-Vita Friedrich sowie Andreas Köck, sowie der zwischenzeitlich eingetroffenen Ärztin der Neonatologie in einem Inkubator auf die Intensivstation des Universitätsklinikums Graz gebracht.

Angespannte erste Wochen

Nicht nur die Eltern und die Brüder Gabriel und Andre, sondern auch die beteiligten Rotkreuz-Mitarbeiter:innen verbrachten die nächsten Wochen in banger Anspannung.
Heute, am 17. März, durfte Valentina die Intensivstation der Neonatologie verlassen und nach Hause kommen. Großes Lob von allen Seiten gab es für die Sanitäterin und die Sanitäter aus Lieboch.

„Die Leistung der Kollegin und der Kollegen vor Ort war unglaublich professionell; zumal so ein Einsatz höchstens einmal in zehn Jahren stattfindet. Die Versorgung eines so kleinen, zerbrechlichen Säuglings erfordert ganz besondere Vorsicht und Ruhe“
Günter Pichlbauer, Rot Kreuz Bezirksstellenleiter 

Philipp, Patrick und Christina werden den Einsatz definitiv niemals vergessen, Christina ist auch weiterhin in Kontakt mit der Familie. Das Rote Kreuz wünscht der Familie alles Gute. 

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