Sehr persönlicher Abschied in der Zeremonienhalle
Georg Lamprecht hat uns verlassen

Du bist Licht (Gregor Meyle) | Foto: KK

Unzählige Menschen nahmen Abschied von Georg Lamprecht (48), der sich vehement für Kultur und Musik, das gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen und für das Engagement für die Öffentlichkeit stark gemacht hat.

STAINZ – Klarerweise lastete das Bewusstsein, einen jungen, dynamischen und authenitschen Menschen verloren zu haben, über der Trauergemeinde in der Stainzer Zeremonienhalle. Und dennoch spielte so etwas wie ein heiter-befreiendes Element in die Stimmung hinein. „He deals the cards to find the answer.“ (Er verteilt die Karten, um Antworten zu finden.) Der Text des einleitenden Sting-Songs mag da recht gut hineinpassen. „Wir machen das, weil wir ihm unsere besondere Ehre erweisen wollen“, bezeichnete Trauerredner Markus Löhnert den verstorbenen Georg Lamprecht (48) als begeisterungsfähig, leidenschaftlich und kunstsinnig. „Das letzte Wort soll Liebe sein“, betonte er, dass der Verstorbene die Zukunft in die Gegenwart geholt habe. Es mag zwar der unmittelbare Glanz verblasst sein, zu ersetzen sei Georg Lamprecht aber nicht. Und so solle der Festakt auch eine Lebensfeier zu Ehren des Verstorbenen sein.

Sein Lebensbuch

In sehr persönlichen Worten machte Eva Maria Fuchs einen Streifzug durch das Leben von Georg Lamprecht. „Er war Sohn, Bruder, Ehemann, Papa, Freund, Nachbar, Arbeitskollege, Musiker, Konzertveranstalter und Weltverbesserer“, bezeichnete sie Klein-Georg, den Jüngsten in der Familie, als aufgeweckten Buben, der mit dem Klavier seine große Liebe zur Musik gefunden hat. Sein erstes Konzert waren mit 14 die „Rolling Stones“ nahe Prag. Eines seiner größten Idole war aber Herbert Grönemeyer, nach dessen Vorbild er sich denselben Popper schneiden ließ. Beruflich – nach Abschluss des HTL-Collegs in Graz - engagierte er sich bei der Caritas und in der Folge bei der Wohnplattform Steiermark.

Missionarisch und authentisch

Aufgegangen ist Georg Lamprecht im Organisieren von Konzerten. In seiner Funktion als „StainZeit“-Frontmann holte er Künstler wie Georg Danzer, Andy Baum, Gregor Meyle, Stefanie Heinzmann, Ulli Bäer, Ostbahn Kurti, Stermann und Grissemann, Broadlahn und viele andere nach Stainz. Mit vielen Künstlern verband ihn eine persönliche Freundschaft. Neben dem Kulturleben engagierte er sich auch in der Gemeindepolitik. Sein Mittelpunkt waren jedoch Ehefrau Beate und die Kinder Lily, Felix und Marie, denen er liebevoll, verantwortungsbewusst und lustig begegnete. 2005 begann er mit dem Hausbau, den er selbst geplant und mitvollendet hat. „Georg, wir sagen danke für die schöne gemeinsame Zeit“, bedankte sich Eva Maria Fuchs namens aller Wegbegleiter, Freunde und Familienmitglieder für ein erfülltes Miteinander. Vor allem verschaffte es ihr Freude, dass Ehefrau Beate – wie etwa beim kameradschaftlichen Zusammenkommen nach dem Begräbnis zu sehen - so wunderbar aufgefangen wird.

Ein letztes Vater unser

In der Feier wurden die Trauergäste von Markus Löhnert eingeladen, ihre Gedanken von der Seele zu sprechen. „Durch dich habe ich neue Sichtweisen kennengelernt“, sagte Eva Maria Fuchs dem Verstorbenen ein letztes Danke. „Er hat sich für fremde Menschen eingesetzt und unserer Bewegung einen Namen gegeben“, erinnerte Gemeinsam-in-Stainz-Sprecherin Irmgard Kratochwill an die Tätigkeit im Vereinsvorstand. Wolfgang Frehsner von der Wohnplattform Steiermark bezeichnete Georg Lamprecht als engagierten, hilfsbereiten und liebenswürdigen Mitarbeiter.
Nach dem Trauerakt fand Georg Lamprecht seine letzte Ruhe im Familiengrab. „Es wird kein gemeinsames Nach-vorne-schauen mehr geben“, verwies der Trauerredner auf ein tröstendes Zurückblicken. „Es ist unmöglich, jemanden zu vergessen, den man geliebt hat“, widmete ihm die Trauergemeinschaft ein gemeinsam gesprochenes Vater unser.

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